Open-Innovation-Aktivitäten in Kanada erweitert.

Das OVIN Inkubator-Programm konzentriert sich auf die Identifizierung und Förderung von Innovationen in den Bereichen zukünftiger Software und künstlicher Intelligenz (KI), Fahrzeugkomponenten sowie elektrischer Antriebe. In Zusammenarbeit mit Start-ups und in Partnerschaft mit OVIN wird Mercedes-Benz vielversprechende Projekte durch die Bereitstellung von Expertise und Anwendungsfällen vorantreiben. Ausgewählte Projekte werden zudem vom internationalen Mercedes-Benz Netzwerk STARTUP AUTOBAHN profitieren. Darüber hinaus beabsichtigt das Unternehmen eine Forschungskooperation mit der University of Waterloo, Ontario. Im Fokus steht das Neuromorphic Computing für automatisierte Fahranwendungen. Damit ergänzt Mercedes-Benz eine Reihe laufender Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Kanada.

Die akademische Forschungskooperation sowie die Teilnahme am OVIN Inkubator-Programm folgen auf eine Reihe von Initiativen, die seit der unterzeichneten Absichtserklärung von Mercedes-Benz und der kanadischen Regierung entstanden sind. Ziel dieser Absichtserklärung von 2022 ist es, die Zusammenarbeit in der gesamten Wertschöpfungskette von Elektrofahrzeugen zu vertiefen. Durch die Partnerschaft mit der Regierung von Ontario über OVIN baut Mercedes-Benz seine Präsenz weiter aus. Das Unternehmen nutzt Ontarios internationalen Ruf als Zentrum für Technologieentwicklung und würdigt die Bedeutung der Provinz für das globale Innovationsnetzwerk von Mercedes-Benz.

Open Innovation bezieht Ideen, Inspirationen und Technologien aus einer Vielzahl von externen Quellen und Partnern ein. Dieser Ansatz ist seit langem fester Bestandteil der Forschungs- und Entwicklungsstrategie von Mercedes-Benz. Er bereichert und ergänzt die interne Forschungs- und Entwicklungsarbeit des Unternehmens weltweit.

In der Pilotphase wird das OVIN Inkubator-Programm über das Scouting von Start-ups Möglichkeiten in Ontario identifizieren, die für die Forschungsbereiche von Mercedes-Benz relevant sind. Ziel ist es, einen Austausch zwischen Start-ups und der Industrie herzustellen sowie eine solide Pipeline an Unternehmen aufzubauen, deren Wachstum katalysiert werden kann. Gemeinsam werden OVIN und Mercedes-Benz eine erste Auswahl durch einen Evaluierungsprozess eingrenzen und anschließend einzelne Projekte auswählen, die auf der Grundlage von Mercedes-Benz Anwendungsfällen zum Proof-of-Concept weiterentwickelt werden. Der OVIN Inkubator reiht sich in ein wachsendes internationales Netzwerk regionaler Programme ein, die von der Mercedes-Benz Open-Innovation-Plattform STARTUP AUTOBAHN profitieren. Dieser global vernetzte und lokal umgesetzte Ansatz hat das Ziel, den Pool an Ideen, Innovationen und Technologien zu maximieren, die in zukünftige Mercedes-Benz Produkte einfließen können. In der nächsten Phase des OVIN Inkubator-Programms soll der Anwendungsbereich durch die Aufnahme weiterer Partner aus Industrie und Wissenschaft erweitert werden.

Mercedes-Benz und die University of Waterloo haben eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Forschung im Bereich des Neuromorphic Computing unter der Leitung von Prof. Chris Eliasmith unterzeichnet. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Algorithmen für fortschrittliche Fahrassistenzsysteme. Neuromorphic Computing ahmt die Funktionsweise des menschlichen Gehirns nach. Dadurch könnte es KI-Berechnungen deutlich energieeffizienter und schneller machen. Sicherheitssysteme könnten zum Beispiel Verkehrszeichen, Fahrspuren und Objekte auch bei schlechter Sicht viel besser erkennen und schneller reagieren – ohne die Reichweite des Fahrzeugs zu beeinflussen. Neuromorphic Computing hat das Potenzial, den Energiebedarf für die Datenverarbeitung beim autonomen Fahren im Vergleich zu heutigen Systemen um 90 Prozent zu senken.

Die Partnerschaft mit der University of Waterloo ergänzt eine Reihe bestehender Forschungskooperationen von Mercedes-Benz im Bereich Neuromorphic Computing. Ein Schwerpunkt ist das neuromorphe Ende-zu-Ende-Lernen für autonomes Fahren. Um das volle Potenzial von Neuromorphic Computing auszuschöpfen, baut Mercedes-Benz ein Netzwerk aus Universitäten und Forschungspartnerschaften auf. So ist das Unternehmen in Deutschland Konsortialführer des Projekts NAOMI4Radar, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird. Gemeinsam mit Partnern untersucht Mercedes-Benz, wie Neuromorphic Computing genutzt werden kann, um die Verarbeitung von Radardaten in automatisierten Fahrsystemen zu optimieren. Darüber hinaus kooperiert Mercedes-Benz mit der Hochschule Karlsruhe. Im Fokus stehen neuromorphe Kameras, die auch als ereignisbasierte Kameras bezeichnet werden.

OVIN ist eine Initiative der Regierung von Ontario unter der Leitung des Ontario Centre of Innovation (OCI). Ziel ist es, Ontarios Position als nordamerikanischer Marktführer für Automobil- und Mobilitätstechnologien sowie Mobilitätslösungen zu stärken. Dazu gehören beispielsweise vernetzte und autonome Fahrzeuge sowie elektrische und kohlenstoffarme Fahrzeugtechnologien. Durch die Bereitstellung von Ressourcen verschafft OVIN den in Ontario ansässigen Automobil- und Mobilitätstechnologieunternehmen einen Wettbewerbsvorteil – zum Beispiel durch Unterstützung in der Forschung und Entwicklung, Talent- und Kompetenzentwicklung, Technologiebeschleunigung, wirtschaftliche und technische Hilfe sowie durch die Bereitstellung von Test- und Demonstrationsgelände.