Mercedes-Benz Ambition 2039.

Kernelement unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie

Ambition 2039.

Übersicht Umwelterklärungen der Werke Umweltcheck

Ein Kernelement unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie ist die Ambition 2039, mit der wir schon 2019 die Weichen für einen holistischen Ansatz in Richtung Klimaschutz und Luftreinhaltung gestellt haben. Die Ambition lautet: Bis 2039 soll unsere gesamte Neufahrzeugflotte über alle Wertschöpfungsstufen und den gesamten Lebenszyklus hinweg bilanziell CO₂-neutral werden. Unser Ziel ist es, im Vergleich zu 2020, die CO₂-Emissionen pro Pkw in der Neufahrzeugflotte über den gesamten Lebenszyklus hinweg bis zum Ende dieses Jahrzehnts, um bis zu 50 Prozent zu reduzieren. Wichtige Hebel hierfür sind: der umfassende Einsatz von Recyclingmaterialien, die Nutzung von erneuerbaren Energien in der Produktion, die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte und die Einbeziehung von erneuerbaren Energiequellen zum Laden der Fahrzeuge.

Schon heute ein breites Portfolio an vollelektrischen Fahrzeugen

Mercedes-Benz schafft die notwendigen Voraussetzungen, um vollelektrisch zu werden. Das Tempo der Transformation bestimmen die Marktbedingungen und die Wünsche unserer Kunden. Zudem soll bis 2026 der Anteil an Elektrofahrzeugen bei Mercedes-Benz Vans auf bis zu 20 Prozent steigen und bis 2030 auf mehr als 50 Prozent. Schon heute bieten wir ein breites Portfolio an batterieelektrischen Fahrzeugen an – vom kompakten EQA bis zum geräumigen EQS SUV. Die „electric first“-Plattform MMA, die 2025 auf den Markt kommt, markiert den nächsten Schritt in die elektrische Zukunft von Mercedes-Benz. Darauf folgen die Plattformen MB.EA, AMG.EA und VAN.EA. Damit bieten wir unseren Kunden für jedes Modell eine vollelektrische Alternative an.

Bis 2026 werden über 60 Milliarden Euro an Investitionsvolumen für die Transformation zu einer vollelektrischen und softwaregetriebenen Mobilität aufgewendet. Wir sind überzeugt, dass der schnellere Ausbau des Angebots an hochwertigen Elektrofahrzeugen den Durchbruch der Elektromobilität beschleunigen wird.

Bilanziell CO₂-neutrale Produktion seit 2022

Seit 2022 sind die eigenen Fahrzeugproduktionsstandorte von Mercedes-Benz bilanziell CO₂-neutral und das Unternehmen strebt an, bis 2030 rund 70 Prozent des Energiebedarfs in der Produktion durch erneuerbare Energien zu decken. Dies soll durch den Ausbau von Solar- und Windenergie an eigenen Standorten und durch den Abschluss weiterer entsprechender Stromabnahmeverträge erreicht werden. Das Ziel für alle Mercedes-Benz Produktionsstätten weltweit ist es, bis 2039 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien ohne CO₂-Emissionen zu arbeiten. Bis 2025 sollen Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu 140 MWp (Megawatt Peak) installiert werden. Zudem sind Investitionen in neue Power Purchase Agreements von Windanlagen im Wert von einer Milliarde Euro bis Mitte der Dekade geplant. Im Offshore-Bereich hat das Unternehmen mit Iberdrola - einem der Weltmarktführer im Bereich der erneuerbaren Energien - einen Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement, PPA) für die Lieferung von Strom aus dem Windpark Windanker in der Ostsee geschlossen. Allein mit diesem Vertrag sichert sich Mercedes-Benz ab 2027 mehr als 140 MW an erneuerbarem Strom und deckt damit rund 30 Prozent seines Strombedarfs in Deutschland. Im Bereich Onshore wird Mercedes-Benz gemeinsam mit UKA auf seinem Testgelände im norddeutschen Papenburg bis Mitte der Dekade eine Windenergieanlage mit circa 20 Windturbinen errichten. Der neue Windpark soll mit mehr als 120 MW ab 2026 rund 20 Prozent des jährlichen Strombedarfs der Mercedes-Benz Group AG in Deutschland decken. Mit den neuen Solar- und Windkraftanlagen wird Mercedes-Benz künftig rund 50 Prozent seines gesamten Strombedarfs in Deutschland decken.

Factory 56 in Sindelfingen.
Factory 56 in Sindelfingen.

Im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen haben wir 2020 mit der „Factory56“ eine der modernsten Automobilproduktionen der Welt in Betrieb genommen. Sie verkörpert die Zukunft der Produktion bei Mercedes-Benz und setzt neue Maßstäbe für den Automobilbau. Ganz im Sinne der Ambition 2039 ist die Factory 56 bilanziell CO₂-neutral. Im Vergleich zu anderen Montagehallen arbeitet sie mit einem deutlich reduzierten Energiebedarf. Möglich wird dies unter anderem durch ein innovatives Energiekonzept mit einer Photovoltaikanlage, einem Gleichstromnetz und Energiespeichern auf Basis von wiederverwendeten Fahrzeugbatterien.

Außergewöhnliches Grünstromkonzept

Mercedes-Benz setzt aktuell in Deutschland auf ein Grünstromkonzept mit dem Energieversorger Enovos und dem norwegischen Energieerzeuger Statkraft. Seit 2022 beziehen wir Strom, der ausschließlich aus regenerativen Quellen stammt. Ein Grünstromliefervertrag sichert den Strombezug aus erneuerbaren Energien synchron zum Verbrauch.

Gemeinsam für den Klimaschutz

» Schlüsselkriterium für die Lieferantenauswahl: Mit der Ambition 2039 verfolgt Mercedes-Benz das Ziel, in weniger als 20 Jahren eine über alle Wertschöpfungsstufen bilanziell CO₂-neutrale Neufahrzeugflotte anzubieten. Die Transformation zur Elektromobilität erhöht jedoch den Energiebedarf in der vorgelagerten Lieferkette. Zu einem ganzheitlichen Ansatz auf dem Weg zur vollelektrischen Mobilität gehören daher auch unsere Lieferanten. Zusammen mit unseren Partnern in der Lieferkette wollen wir wirksame Klimaschutzmaßnahmen umsetzen. Unser Ziel ist es, potenziellen Umweltauswirkungen entlang unserer Lieferkette vorzubeugen, sie zu minimieren oder soweit möglich zu beenden.

Dabei konzentrieren wir uns auf Materialien und Bauteile, die in der Herstellung und Verarbeitung besonders CO₂-intensiv sind. Zu den Fokuskomponenten gehören Aluminium, Stahl und Batteriezellen. Hier haben wir bereits einige wichtige Meilensteine erreicht: Mercedes-Benz weitet die Verwendung von bilanziell CO₂-neutralen Zellen für seine Batterien aus. Das Unternehmen hat die bilanziell CO₂-neutrale Fertigung von Batteriezellen mittlerweile zu einer zentralen Anforderung bei der Vergabe von Aufträgen an seine Batteriezellpartner gemacht. Indem Nachhaltigkeitsanforderungen auf die Fertigung des Kathodenmaterials ausgedehnt wurden, kann Mercedes-Benz die Emissionen pro Batteriezelle nun um rund 40 Prozent reduzieren. Eine weitere Reduktion von CO2-Emissionen in der Batterieherstellung will Mercedes-Benz durch den Einsatz erneuerbarer Energien bei der Herstellung und Veredelung von Rohstoffen erreichen. Ein Beispiel hierfür ist die Partnerschaft mit dem deutsch-kanadischen Start-up Rock Tech Inc., die eine Raffinerie für Lithiumhydroxid in Guben (Deutschland) aufbauen. Die Liefervereinbarung sieht vor, dass beide Partner gemeinsam an einem Fahrplan für die bilanziell CO₂-neutrale Produktion von Lithiumhydroxid bis 2030 arbeiten. Damit geht der die Mercedes-Benz AG einen wichtigen Schritt in Richtung Local- for- Local Beschaffung und vertieft zugleich die Wertschöpfungstiefe bei Antriebstechnologien, um seine Elektrifizierungsziele in Europa zu erreichen.

» Auditierter Abbau von Kobalt und Lithium: Wir setzen für unsere Elektroflotte auf nachhaltigere Lieferketten. Dabei denken wir den verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen von Anfang an mit. Unser Ziel ist eine Produktion, in der ausschließlich Rohstoffe und Materialien verwendet werden, die ohne Verletzungen von Menschenrechten und Umweltstandards abgebaut und produziert wurden. Wir fordern deshalb unsere direkten Lieferanten dazu auf, unsere Responsible Sourcing Standards (RSS)  einzuhalten und sie inhaltlich in ihre vorgelagerten Wertschöpfungsketten hineinzutragen sowie deren Einhaltung zu kontrollieren. Die RSS bilden die Leitplanken für das nachhaltige Lieferkettenmanagement der Mercedes-Benz Group. Als Vertragsstandard sind sie mittlerweile ein bindendes Element aller neuen Lieferverträge und definieren Mindestanforderungen und Erwartungen an Lieferanten. Die Bergbauauditierung ist ein weiteres wichtiges Instrument, um der Sorgfaltspflicht in Rohstofflieferketten nachzukommen und Umwelt- und Menschenrechtsrisiken anzugehen, die von der Verwaltung der Minenbetriebe vor Ort abhängen. Darüber hinaus macht Mercedes-Benz den „Standard for Responsible Mining“ der „Initiative for Responsible Mining Assurance“ (IRMA) zu einem Schlüsselkriterium für Lieferantenentscheidungen und -verträge in Rohstofflieferketten und wird nur noch mit Lieferanten zusammenarbeiten, die diesen Vorgaben zustimmen. Bereits 2018 beauftragten wir RCS Global damit, Transparenz entlang der komplexen Kobalt-Lieferketten von unseren Batteriezellen zu schaffen und diese anhand der OECD-Due-Diligence-Richtlinien zu prüfen. Angesichts steigender Anforderungen an Sorgfaltspflicht und Transparenz in den Lieferketten von Batteriezellen setzen wir in Zusammenarbeit mit RCS Global nicht nur die Implementierung von Audit- und Transparenzmaßnahmen fort, sondern weiten diese neben Kobalt auch auf die Rohstoffe Lithium, Nickel, Graphit, Kupfer und Mangan aus.

Darüber hinaus wurde der Prüfungsumfang der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht um Umweltaspekte wie Biodiversität, Wasserschutz Gewässerschutz, Gefahrstoffe und Energiemanagement ergänzt.

Wir investieren zudem bereits seit Jahren in ressourceneffiziente Technologien und Herstellungsverfahren für Batterien und arbeiten daran, den Einsatz kritischer Materialien weiter zu reduzieren. Der Kobaltanteil an den Kathoden der Batteriezellen des EQS liegt beispielsweise bei weniger als zehn Prozent und wurde im Vergleich zur vorigen Batteriegeneration deutlich verringert. Perspektivisch wollen wir durch Post-Lithium-Ionen-Technologien mit neuen Materialzusammensetzungen ganz auf Materialien wie Kobalt verzichten. Auch die weitere Optimierung der Recyclingfähigkeit und deren Umsetzung ist Teil unserer ganzheitlichen Batteriestrategie.

Mehr Informationen zum Umgang mit Risikorohstoffen.

Zudem adressieren wir die CO₂-Emissionen in unserer Lieferkette über den sogenannten „Ambition Letter“. Für Neuvergaben lassen wir nur Lieferanten zu, die uns schriftlich bestätigt haben, uns ab spätestens 2039 mit bilanziell CO₂-neutralen Produkten zu beliefern – und damit unserer Klimazielsetzung zu folgen. Das heißt: Erst wenn der Ambition Letter unterschrieben ist, haben die Lieferanten die Chance, für den Auftrag ausgewählt zu werden. So schaffen wir eine gute Grundlage, um tatsächliche Reduktionen bei unseren direkten Lieferanten und in der Lieferkette anzustoßen. Im Jahr 2023 haben Lieferanten, die für 84 Prozent des jährlichen Einkaufsvolumens von Mercedes-Benz stehen, einen Ambition Letter unterzeichnet und damit zugestimmt, uns künftig nur noch mit bilanziell CO₂-neutralen Produktionsmaterialen zu beliefern.

Gemeinsam mit unseren Lieferanten arbeiten wir beispielsweise an der Dekarbonisierung unserer Stahllieferkette. Noch in dieser Dekade streben wir den Bezug von jährlich über 200.000 Tonnen CO₂-reduziertem Stahl von unseren europäischen Lieferanten Salzgitter, thyssenkrupp Steel, voestalpine, Arvedi sowie SSAB und H2 Green Steel (H2GS) für unsere Presswerke in Europa an.

Als erster Pkw-Hersteller beteiligte sich Mercedes-Benz schon 2021 am schwedischen Startup H2 Green Steel (H2GS) und vereinbarte zuletzt den jährlichen Bezug von rund 50.000 Tonnen nahezu CO₂-freien Stahl pro Jahr, der in verschiedenen Serienmodellen eingesetzt werden soll. Der strategische Partner plant, seine Produktion im Jahr 2025 zu beginnen und die beiden Unternehmen streben an, ihre Partnerschaft um den Aufbau einer nachhaltigen Stahllieferkette in Nordamerika zu erweitern. Zudem haben wir 2022 als erster Pkw-Hersteller Stahl aus der wasserstoffbasierten Direktreduktion von SSAB erhalten und in Prototypen für die Serienproduktion getestet. Konkret handelt es sich dabei um Querträger aus der künftigen Fahrzeugplattform MMA (Mercedes-Benz Modular Architecture). Mercedes-Benz und SSAB beabsichtigen, den nahezu CO₂-freien Stahl aus industrieller Produktion ab 2026 einzusetzen. Auch mit thyssenkrupp Steel haben wir eine Absichtserklärung für den Bezug von CO₂-reduziertem Stahl unterschrieben. Die erste Direktreduktionsanlage will thyssenkrupp 2026 in Betrieb nehmen und daraufhin Mercedes-Benz beliefern. Von unserem italienischen Stahlpartner Arvedi beziehen wir schon heute CO₂-reduzierten Stahl. Arvedi hat seine Produktion dafür zum Teil auf Grünstrom umstellt. Neben der Dekarbonisierung der Primärstahlerzeugung spielt Stahlschrott eine entscheidende Rolle im Rahmen der „Ambition 2039“. Als wichtiger Bestandteil im Produktionsprozess trägt dieser nicht nur dazu bei, CO₂-Emissionen zu verringern, sondern auch im Sinne einer Kreislaufwirtschaft den primären Ressourcenbedarf zu senken. Bereits heute arbeitet Mercedes-Benz mit dem langjährigen österreichischen Stahl- und Technologiekonzern voestalpine an dem Wiedereinsatz von Stahlschrott, der im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen anfällt. Außerdem beziehen wir CO₂-reduzierten Flachstahl der Salzgitter Flachstahl GmbH. Dieser wird zu 100 Prozent aus Schrott im Elektrolichtbogenofen hergestellt. Seit September 2023 wird CO₂-reduzierter Stahl von Steel Dynamics, Inc. (SDI) in unserem Produktionswerk in Tuscaloosa, Alabama, eingesetzt. Der amerikanische Stahllieferant wird Mercedes-Benz mit über jährlich mehr als 50.000 Tonnen des nachhaltigeren Stahls beliefern. Der von SDI gelieferte Stahl wird in einem Elektrolichtbogenofen (EAF) hergestellt, der mit 100 Prozent Öko-Strom betrieben wird und verfügt über einen Schrottanteil von mindestens 70 Prozent.

Aluminium ist zusammen mit Stahl der proportional am weitesten verbreitete Werkstoff in vielen Fahrzeugen und gewinnt insbesondere in Elektrofahrzeugen an Bedeutung. Deshalb verfolgen wir auch hier einen klaren Fahrplan einer CO²-reduzierten Aluminiumlieferkette - und haben bereits wichtige Meilensteine erreicht.

In Europa wird mindestens ein Drittel des Aluminiums, das wir in unserer kommenden Elektromodellgeneration verwenden, mit erneuerbarer Energie hergestellt. Gemeinsam mit dem norwegischen Aluminiumhersteller Hydro gehen wir noch einen Schritt weiter und erarbeiten eine Technologie-Roadmap zur Dekarbonisierung der Aluminium-Lieferkette bis 2030. Bereits heute beliefert Hydro unsere Gießerei in Stuttgart Mettingen mit CO₂-reduziertem Aluminium. Die strategische Partnerschaft hebt die Zusammenarbeit auf ein neues Level: Das erste Material aus Norwegen mit einer CO₂-Reduktion von fast 70 Prozent gegenüber dem europäischen Durchschnitt und einem Schrottanteil von 25 Prozent wurde bereits getestet und wird seit 2023 in der Serienproduktion eingesetzt. Bis 2030 wollen wir mit Hydro den Aluminium-Fußabdruck mithilfe neuer Innovationen um mehr als 90 Prozent reduzieren. Es geht jedoch nicht nur darum, die Emissionen weiter zu senken. Ein weiteres Ziel ist, den Einsatz von Primärressourcen durch den verstärkten Einsatz von Sekundärmaterialien aus Post-Consumer-Schrott zu reduzieren.

» Kreislaufwirtschaft bei Batteriesystemen: Im Rahmen unseres ganzheitlichen Ansatzes denken wir die Kreislaufwirtschaft auch bei der Entwicklung von Batterietechnologie mit. Im März 2023 haben wir am Standort Kuppenheim den symbolischen Grundstein für eine Batterie-Recyclingfabrik auf Basis der Hydrometallurgie gelegt. Sie deckt künftig alle relevanten Schritte vom Zerkleinern und Trocknen bis hin zur Aufbereitung der Materialströme in Batteriequalität ab. Die Prozessgestaltung soll eine Rückgewinnungsquoten von mehr als 96 Prozent ermöglichen. Darüber hinaus kooperiert Mercedes-Benz mit Hightech-Partnern für das Batterierecycling in China und den USA.

Mehr Informationen zur Batteriekreislaufwirtschaft.

» Umfassender Einsatz von Recyclingmaterialien: Wir arbeiten intensiv daran, Stoffkreisläufe zu schließen und den Anteil an Recyclingmaterialien zu erhöhen, um primäre Ressourcen zu schonen, Abfälle zu vermeiden und so auch die CO₂-Emissionen zu senken. In der Entwicklung verfolgen wir dabei den Ansatz „Design for Environment“: Bereits bei der Konzeption unserer Fahrzeuge überdenken wir die Zusammensetzung aller verwendeten Materialien und prüfen Möglichkeiten für nachhaltigere Alternativen. Bis 2030 wollen wir den Anteil an Recyclingmaterialien in unserer neuen Fahrzeugflotte auf durchschnittlich 40 Prozent erhöhen. Neben Stahl und Aluminium sind bereits innovative Rezyklate im Einsatz. So werden beispielsweise die Kabelkanäle des EQS und EQE aus dem Kunststoffersatzmaterial UBQ™ gefertigt, dass aus upgecycelten Haushaltsabfällen hergestellt wird. Die Bodenbeläge im EQS und EQE SUV enthalten ein Nylongarn, das aus recycelbaren Materialien wie Fischernetzen und Teppichen gewonnen wird. Für den EQE, EQE SUV und die S-Klasse sind Bügeltürgriffe aus chemischem Recycling erhältlich. Bei ihrer Herstellung werden fossile Rohstoffe durch Biomethan und Pyrolyse-Öl aus recycelten Altreifen ersetzt. Im Fahrzeuginnenraum bieten wir neben einer hochwertigen Ledernachbildung und einem Mikrofaservlies verschiedene Stoffe an, die bis zu 100 Prozent aus recycelten PET-Flaschen bestehen. Im Schaumstoff der Sitze der neuen E-Klasse werden erstmals nach dem „Massenbilanz-Ansatz“ zertifizierte, recycelte Rohstoffe eingesetzt, die sich in ihren Eigenschaften nicht von aus Erdöl hergestellten Rohstoffen unterscheiden. So kann der Bedarf an fossilen Ressourcen bei gleichbleibender Produktqualität reduziert werden. Zudem hat Mercedes-Benz erste Bauteile aus chemischem Recycling in Serie gebracht: Seit 2022 sind im EQE und der S-Klasse als erste Serienmodelle Bügeltürgriffe verfügbar, in denen die Herstellung fossiler Rohstoffe durch Biomethan und Pyrolyse-Öl aus recycelten Altreifen ersetzt wurden. Die S-Klasse erhält zusätzlich einen Crash-Absorber auf Basis dieser Rohstoffkombination. Künftig soll der Einsatz des nachhaltigeren Recyclingmaterials sukzessive gesteigert und das chemische Recycling in Kombination mit dem Biomassenbilanzansatz auch für weitere Kunststoffbauteile im Fahrzeug verwendet werden.

Nachhaltiges Mobilitätserlebnis

» Green Charging: Rund 50 Prozent des CO₂-Fußabdrucks eines batterieelektrischen Fahrzeugs entstehen beim aktuellen EU-Strommix in der Nutzungsphase, also aufgrund von CO₂-behafteten Ladevorgängen.

Mit Mercedes me Charge ermöglichen wir unseren Kundinnen und Kunden seit 2021 das Laden von grünem Strom¹ an öffentlichen Ladepunkten in Europa, den USA und Kanada. Mercedes me Charge ist in eines der weltweit größten und stetig wachsenden Ladenetzwerke mit mehr als 1,6 Millionen Ladepunkten eingebunden – davon rund 500.000 in Europa. Darüber hinaus errichtet Mercedes-Benz bis Ende des Jahrzehnts ein eigenes globales High-Power-Charging-Netzwerk in Nordamerika, Europa, China und anderen Kernmärkten mit rund 2.000 Ladeparks und über 10.000 Ladepunkten. Entsprechend unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie Ambition 2039 werden wir unseren Kundinnen und Kunden auch hier Green Charging ermöglichen. Vorzugsweise über Ökostrom-Lieferverträge, wo immer dies möglich ist, oder durch die Verwendung von Grünstromzertifikaten für erneuerbare Energien von akkreditierten Anbietern.

Den Kundinnen und Kunden mehr als nur ein einzigartiges elektromobiles Fahrerlebnis zu bieten, ist der zentrale Markenanspruch. Sie tauchen mit unseren EQ-Modellen in eine völlig neue Mercedes Welt ein, die mit ihren technischen Möglichkeiten und mit ihren nachhaltigen Innovationen nicht nur den Kopf, sondern auch das Herz begeistert. Dieses aufregende und beispiellose Erlebnis geht dabei weit über das Produkt hinaus. Mit Green Charging tragen wir aktiv zur Reduktion unseres CO₂-Fußabdrucks bei und gehen mit unserer Ambition 2039 den Weg zur CO₂-neutralen Mobilität der Zukunft.

Britta Seeger, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG. Vertrieb

» Mercedes me Eco Coach: Um die Kunden beim Umstieg ins elektromobile Zeitalter zu unterstützen, hat Mercedes-Benz einen intelligenten, digitalen Personal Trainer entwickelt: den Mercedes me Eco Coach. Wer den Empfehlungen und Tipps der App folgt, lernt nicht nur sein Auto mit alternativem Antrieb besser kennen – er verbessert auch seinen Fahrstil und kann damit die Umwelt schonen.

¹Green Charging stellt sicher, dass nach dem Ladevorgang die entsprechenden Energiemengen an Grünstrom ins Netz eingespeist werden. Dazu werden Herkunftsnachweise oder Renewable Energy Certificates verwendet, die nachprüfbar die Herkunft der Energie bescheinigen und als eine Art Geburtsurkunde für Strom aus erneuerbaren Energien dienen. Der Grünstrom ist durch das Ökolabel EKOenergy definiert, welcher von zertifizierten Energieerzeugungsanlagen bereitgestellt wird.

Dieser Beitrag wurde zuletzt im April 2024 aktualisiert.