Mercedes-Benz Ambition 2039.

Kernelement unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie

Ambition 2039.

Übersicht Umwelterklärungen der Werke Umweltcheck

Eine vollelektrische Zukunft der Mobilität: Dafür engagiert sich Mercedes-Benz. Ein Kernelement unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie ist die Ambition 2039, mit der wir schon 2019 die Weichen für einen holistischen Ansatz in Richtung Klimaschutz und Luftreinhaltung gestellt haben. Die Ambition lautet: Bis 2039 soll unsere gesamte Neufahrzeugflotte über alle Wertschöpfungsstufen und den gesamten Lebenszyklus hinweg bilanziell CO₂-neutral werden – von der Entwicklung über die Gewinnung der Rohstoffe und die Produktion bis hin zur Nutzungsphase und zum Recycling. Bereits bis 2030 wollen wir die CO₂-Emissionen pro Pkw über den gesamten Lebenszyklus um mehr als die Hälfte gegenüber 2020 reduzieren. Die wichtigsten Hebel dafür sind die Elektrifizierung unserer Fahrzeugflotte, die Nutzung von erneuerbaren Energien in der Produktion, die Verbesserung der Batterietechnologie, der umfassende Einsatz von Recyclingmaterialien und das Laden der Fahrzeuge mit Grünstrom¹.

Schon heute ein breites Portfolio an vollelektrischen Fahrzeugen

Bis zum Ende dieses Jahrzehnts wird die Marke mit dem Stern bereit sein, vollelektrisch zu werden – überall dort, wo es die Marktbedingungen zulassen. Schon heute bieten wir ein breites Portfolio an batterieelektrischen Fahrzeugen an – vom kompakten EQA bis zum geräumigen EQS SUV. Ab 2025 werden alle neuen Fahrzeug-Architekturen ausschließlich elektrisch sein. Im Zuge dieser beschleunigten Transformation hält Mercedes-Benz an seinen Profitabilitätszielen fest.

Bis 2026 werden über 60 Milliarden Euro an Investitionsvolumen für die Transformation zu einer vollelektrischen und softwaregetriebenen Mobilität aufgewendet. Der schnellere Ausbau des Angebots an überzeugenden Elektrofahrzeugen wird den Durchbruch der Elektromobilität beschleunigen.

Bilanziell CO₂-neutrale Produktion seit 2022

Seit 2022 erfolgt die Produktion der Fahrzeuge und der Batterien in allen eigenen Werken von Mercedes-Benz bilanziell CO₂-neutral. Dies umfasst rund 30 Pkw- und Van- sowie Antriebsstandorte weltweit. Darüber hinaus streben wir den Ausbau von Solar- und Windenergie an unseren eigenen Standorten an. Bis Ende 2023 sollen Solaranlagen mit einer Leistung von mehr als elf MWp (Megawatt Peak) in Betrieb gehen. Wir werden bis 2025 einen dreistelligen Millionenbetrag in die Installation von Photovoltaikanlagen investieren. Zudem sind Investitionen in neue Power Purchase Agreements von Windanlagen im Wert von einer Milliarde Euro bis Mitte der Dekade geplant. Bis 2030 ist vorgesehen, mehr als 70 Prozent des Energiebedarfs in den Mercedes-Benz Produktionswerken durch erneuerbare Energien zu decken. Auch der Verbrauch von Wasser soll in der Produktion gegenüber 2018 bis 2030 um 33 Prozent sinken.

Factory 56 Vogelperspektive
Factory 56 Vogelperspektive

Im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen haben wir 2020 mit der „Factory56“ eine der modernsten Automobilproduktionen der Welt in Betrieb genommen. Sie verkörpert die Zukunft der Produktion bei Mercedes-Benz und setzt neue Maßstäbe für den Automobilbau. Ganz im Sinne der Ambition 2039 ist die Factory 56 bilanziell CO₂-neutral und arbeitet mit einem deutlich reduzierten Energiebedarf. Möglich wird dies unter anderem durch ein innovatives Energiekonzept mit einer Photovoltaikanlage, einem Gleichstromnetz und einem stationären Energiespeicher auf Basis von wiederverwendeten Fahrzeugbatterien.

Außergewöhnliches Grünstromkonzept

Mercedes-Benz setzt aktuell in Deutschland auf ein Grünstromkonzept mit dem Energieversorger Enovos und dem norwegischen Energieerzeuger Statkraft. Seit 2022 beziehen wir Strom, der ausschließlich aus regenerativen Quellen stammt. Ein Grünstromliefervertrag sichert den Strombezug aus erneuerbaren Energien zu jeder Zeit.

Mehr Informationen

Gemeinsam für den Klimaschutz

» Schlüsselkriterium für die Lieferantenauswahl: Mit der Ambition 2039 verfolgt Mercedes-Benz das Ziel, in weniger als 20 Jahren eine über alle Wertschöpfungsstufen bilanziell CO₂-neutrale Neufahrzeugflotte anzubieten. Die Transformation zur Elektromobilität erhöht jedoch den Energiebedarf in der vorgelagerten Lieferkette. Zu einem ganzheitlichen Ansatz auf dem Weg zur vollelektrischen Mobilität gehören daher auch unsere Lieferanten. Zusammen mit unseren Partnern in der Lieferkette wollen wir wirksame Klimaschutzmaßnahmen umsetzen. Unser Ziel ist es, potenziellen Umweltauswirkungen entlang unserer Lieferkette vorzubeugen, sie zu minimieren oder soweit möglich zu beenden. Ausgangspunkt ist die Schaffung von Transparenz.

Dabei konzentrieren wir uns auf Materialien und Bauteile, die in der Herstellung und Verarbeitung besonders CO₂-intensiv sind. Zu den Fokuskomponenten gehören Aluminium, Stahl und Batteriezellen. Hier haben wir bereits einige wichtige Meilensteine erreicht: Wir haben die bilanziell CO₂-neutrale Zellherstellung zu einer zentralen Anforderung für alle unsere Batteriezellpartner gemacht. Damit lassen sich die Emissionen in der Batterieproduktion um rund 30 Prozent reduzieren. Zusätzlich verhandeln beide Segmente mit Akteuren ihrer gesamten Lieferkette – unter anderem Elektroproduzenten, Raffinerien und Minen. Unser Flaggschiff EQS war das erste Fahrzeug mit bilanziell CO₂-neutral produzierten Zellen. Die bilanziell CO₂-neutrale Produktion bei den Partnern wurde zusätzlich von den Experten- und Prüforganisationen SGS und DEKRA verifiziert und bestätigt.

Zudem adressieren wir die CO2-Emissionen in unserer Lieferkette über den sogenannten „Ambition Letter“. Für Neuvergaben lassen wir nur Lieferanten zu, die uns schriftlich bestätigt haben, uns ab spätestens 2039 mit bilanziell CO₂-neutralen Produkten zu beliefern – und damit unserer Klimazielsetzung zu folgen. Das heißt: Erst wenn der Ambition Letter unterschrieben ist, haben die Lieferanten die Chance, für den Auftrag ausgewählt zu werden. So schaffen wir eine gute Grundlage, um tatsächliche Reduktionen bei unseren direkten Lieferanten und in der Lieferkette anzustoßen. Bereits heute haben Lieferanten, die für fast 90% des Jährlichen Einkaufsvolumens von Mercedes-Benz stehen, einen Ambition Letter unterzeichnet und damit zugestimmt, uns künftig nur noch mit CO₂-neutralen Produkten zu beliefern.

Gemeinsam mit unseren Lieferanten arbeiten wir zudem an einer grünen, bilanziell CO₂-freien Stahllieferkette. Bereits heute beziehen wir Stahl von der Salzgitter AG und von Big River Steel mit einem deutlich reduzierten CO₂-Fußabdruck durch den Einsatz von recyceltem Stahlschrott. Darüber hinaus werden wir künftig Stahl beziehen, dessen Produktion durch die Umstellung auf neue Technologien nahezu fossil-frei ist. Dazu haben wir uns als erster Automobilhersteller an dem Start-up H2 Green Steel beteiligt und eine Partnerschaft mit dem schwedischen Stahlhersteller SSAB vereinbart.

Aluminium ist zusammen mit Stahl der proportional am weitesten verbreitete Werkstoff in vielen Fahrzeugen und gewinnt insbesondere in Elektrofahrzeugen an Bedeutung. Deshalb verfolgen wir auch hier einen klaren Fahrplan einer grünen Aluminiumlieferkette - und haben bereits wichtige Meilensteine erreicht.

In Europa wird mindestens ein Drittel des Aluminiums, das wir in unserer kommenden Elektromodellgeneration verwenden, mit erneuerbarer Energie hergestellt. Gemeinsam mit dem norwegischen Aluminiumhersteller Hydro gehen wir noch einen Schritt weiter und erarbeiten eine Technologie-Roadmap zur Dekarbonisierung der Aluminium-Lieferkette bis 2030. Bereits heute beliefert Hydro unsere Gießerei in Stuttgart Mettingen mit CO₂-reduziertem Aluminium. Die strategische Partnerschaft hebt die Zusammenarbeit auf ein neues Level: Das erste Material aus Norwegen mit einer CO₂-Reduktion von fast 70 Prozent gegenüber dem europäischen Durchschnitt und einem Schrottanteil von 25 Prozent wurde bereits getestet und soll noch dieses Jahr in Serienproduktion gehen. Bis 2030 wollen wir mit Hydro den Aluminium-Fußabdruck mithilfe neuer Innovationen um mehr als 90 Prozent reduzieren. Es geht jedoch nicht nur darum, die Emissionen weiter zu senken. Ein weiteres Ziel ist, den Einsatz von Primärressourcen durch den verstärkten Einsatz von Sekundärmaterialien aus Post-Consumer-Schrott zu reduzieren.

» Auditierter Abbau von Kobalt und Lithium: Wir setzen für unsere Elektroflotte auf nachhaltige Lieferketten.  Dabei denken wir den verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen von Anfang an mit. Unser Ziel ist eine Produktion, in der ausschließlich Rohstoffe und Materialien verwendet werden, die ohne Verletzungen von Menschenrechten und Umweltstandards abgebaut und produziert wurden. Wir fordern deshalb unsere direkten Lieferanten dazu auf, unsere Sustainability und Responsible Sourcing Standards einzuhalten und diese in ihre vorgelagerten Wertschöpfungsketten hineinzutragen sowie deren Einhaltung zu kontrollieren. Die Bergbauauditierung ist ein weiteres wichtiges Instrument, um der Sorgfaltspflicht in Rohstofflieferketten nachzukommen und Umwelt- und Menschenrechtsrisiken anzugehen, die von der Verwaltung der Minenbetriebe vor Ort abhängen. Darüber hinaus macht Mercedes-Benz den „Standard for Responsible Mining“ der „Initiative for Responsible Mining Assurance“ (IRMA) zu einem Schlüsselkriterium für Lieferantenentscheidungen und -verträge in Rohstofflieferketten und wird nur noch mit Lieferanten zusammenarbeiten, die diesen Vorgaben zustimmen. Die Kobaltlieferketten von unseren Batteriezelllieferanten lassen wir darüber hinaus von dem externen Audit-Unternehmen RCS Global auditieren. Dabei wird über alle Stufen der Lieferkette nach OECD-Leitlinien kontrolliert.

Wir investieren zudem bereits seit Jahren in ressourceneffiziente Technologien und Herstellungsverfahren für Batterien und arbeiten daran, den Einsatz kritischer Materialien weiter zu reduzieren. Der Kobaltanteil an den Kathoden der Batteriezellen des EQS liegt beispielsweise bei weniger als zehn Prozent und wurde im Vergleich zur vorigen Batteriegeneration deutlich verringert. Perspektivisch wollen wir durch Post-Lithium-Ionen-Technologien mit neuen Materialzusammensetzungen ganz auf Materialien wie Kobalt verzichten. Auch die weitere Optimierung der Recyclingfähigkeit und deren Umsetzung ist Teil unserer ganzheitlichen Batteriestrategie.

» Kreislaufwirtschaft bei Batteriesystemen: Im Rahmen unseres ganzheitlichen Ansatzes denken wir die Kreislaufwirtschaft auch bei der Entwicklung von Batterietechnologie mit. Im März 2023 haben wir am Standort Kuppenheim den symbolischen Grundstein für eine Batterie-Recyclingfabrik auf Basis der Hydrometallurgie gelegt. Sie deckt künftig alle Schritte von der Zerlegung auf Modullevel über das Zerkleinern und Trocknen bis hin zur Aufbereitung der Materialströme in Batteriequalität ab. Die Prozessgestaltung soll eine Rückgewinnungsquoten von mehr als 96 Prozent ermöglichen. Darüber hinaus kooperiert Mercedes-Benz mit Hightech-Partnern für das Batterierecycling in China und den USA.

» Umfassender Einsatz von Recyclingmaterialien: Wir arbeiten intensiv daran, Stoffkreisläufe zu schließen und den Anteil an Recyclingmaterialien zu erhöhen, um primäre Ressourcen zu schonen, Abfälle zu vermeiden und so auch die CO₂-Emissionen zu senken. Bereits bei der Konzeption unserer Fahrzeuge überdenken wir die Zusammensetzung aller verwendeten Materialien und prüfen Möglichkeiten für nachhaltigere Alternativen. Bis 2030 wollen wir den Anteil an Recyclingmaterialien in unserer Fahrzeugflotte auf durchschnittlich 40 Prozent erhöhen. Neben Stahl und Aluminium sind bereits innovative Rezyklate im Einsatz. So werden beispielsweise die Kabelkanäle des EQS und EQE aus dem Kunststoffersatzmaterial UBQTM gefertigt, das aus upgecycelten Haushaltsabfällen hergestellt wird. Die Bodenbeläge im EQS und EQE SUV enthalten ein Nylongarn, das aus recycelbaren Materialien wie Fischernetzen und Teppichen gewonnen wird. Für den EQE, EQE SUV und die S-Klasse sind Bügeltürgriffe aus chemischem Recycling erhältlich. Bei ihrer Herstellung werden fossile Rohstoffe durch Biomethan und Pyrolyse-Öl aus recycelten Altreifen ersetzt. Im Fahrzeuginnenraum bieten wir neben einer hochwertigen Ledernachbildung und einem Mikrofaservlies verschiedene Stoffe an, die bis zu 100 Prozent aus recycelten PET-Flaschen bestehen.

Mehr Informationen zum Umgang mit Risikorohstoffen.

Mehr Informationen zum Supplier Ambition Rating für nachhaltige Lieferketten.

Nachhaltiges Mobilitätserlebnis

» Green Charging: Rund 50 Prozent des CO₂-Fußabdrucks eines batterieelektrischen Fahrzeugs entstehen beim aktuellen EU-Strommix in der Nutzungsphase, also aufgrund von CO₂-behafteten Ladevorgängen.

Mit Mercedes me Charge ermöglichen wir unseren Kundinnen und Kunden seit 2021 das Laden von grünem Strom¹ an öffentlichen Ladepunkten in Europa, den USA und Kanada. Mercedes me Charge ist in eines der weltweit größten und stetig wachsenden Ladenetzwerke mit mehr als 1,1 Millionen Ladepunkten eingebunden – davon rund 450.000 in Europa. Darüber hinaus errichtet Mercedes-Benz bis 2027 ein eigenes globales High-Power-Charging-Netzwerk in Nordamerika, Europa, China und anderen Kernmärkten mit rund 2.000 Standorten und über 10.000 Ladepunkten. Entsprechend unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie Ambition 2039 werden wir unseren Kundinnen und Kunden auch hier Green Charging ermöglichen. Vorzugsweise über Ökostrom-Lieferverträge, wo immer dies möglich ist, oder durch die Verwendung von Zertifikaten für erneuerbare Energien von akkreditierten Anbietern.

„Den Kundinnen und Kunden mehr als nur ein einzigartiges elektromobiles Fahrerlebnis zu bieten, ist der zentrale Markenanspruch. Sie tauchen mit unseren EQ-Modellen in eine völlig neue Mercedes Welt ein, die mit ihren technischen Möglichkeiten und mit ihren nachhaltigen Innovationen nicht nur den Kopf, sondern auch das Herz begeistert. Dieses aufregende und beispiellose Erlebnis geht dabei weit über das Produkt hinaus. Mit Green Charging tragen wir aktiv zur Reduktion unseres CO₂-Fußabdrucks bei und gehen mit unserer Ambition 2039 den Weg zur CO₂-neutralen Mobilität der Zukunft.“

Britta Seeger, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG. Vertrieb

» Mercedes me Eco Coach: Um die Kunden beim Umstieg ins elektromobile Zeitalter zu unterstützen, hat Mercedes-Benz einen intelligenten, digitalen Personal Trainer entwickelt: den Mercedes me Eco Coach. Wer den Empfehlungen und Tipps der App folgt, lernt nicht nur sein Auto mit alternativem Antrieb besser kennen – er verbessert auch seinen Fahrstil und kann damit die Umwelt schonen.

¹Green Charging stellt sicher, dass nach dem Ladevorgang die entsprechenden Energiemengen an Grünstrom ins Netz eingespeist werden. Dazu werden Herkunftsnachweise oder Renewable Energy Certificates verwendet, die nachprüfbar die Herkunft der Energie bescheinigen und als eine Art Geburtsurkunde für Strom aus erneuerbaren Energien dienen. Der Grünstrom ist durch das Ökolabel EKOenergy definiert, welcher von zertifizierten Energieerzeugungsanlagen bereitgestellt wird.