Schon früh hatte Carl Benz begonnen, seine Automobile selbst Probe zu fahren. Immer öfter führten ihn seine Fahrten in die kleine romantische Stadt Ladenburg.
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Schon früh hatte Carl Benz begonnen, seine Automobile selbst Probe zu fahren. Immer öfter führten ihn seine Fahrten in die kleine romantische Stadt Ladenburg.
Bereits 1898 erwarb Carl Benz Ackerland im Gewann mit der Lagebuch-Nummer 4069. Diesem Kauf folgten bis 1899 noch weitere zehn Grundstücke in der gleichen Gemarkung. Benz war dadurch Besitzer eines beachtlichen Areals zwischen der Ilvesheimer Straße und der Waldstadter Straße und zwischen dem Bahndamm und der Kanalbrücke.
Im Jahre 1905 verkauft die Ehefrau des Heidelberger Brauereibesitzers Christian Friedrich Leonhard ihren Ladenburger Grundbesitz an Bertha Benz. Damit ging das gesamte Grundstück mit Wohnhaus und Nebengebäuden in den Besitz der Familie Benz über.
1906 gründete Carl Benz die Firma "Carl Benz Söhne" in Ladenburg. Inhaber waren Carl Benz und sein Sohn Eugen. Hier sollten ursprünglich Gassaugmotoren hergestellt werden, die sich jedoch in der schnelllebigen Zeit kaum mehr absetzen ließen. So widmete man sich wieder dem Fahrzeugbau.
Nur knapp zwei Jahre waren nötig, um alle konstruktiven Voraussetzungen für den ersten "Carl Benz Söhne"-Wagen zu schaffen, der in Ladenburg hergestellt wurde. Bis 1923 wurden ca. 350 "Carl Benz Söhne" -Fahrzeuge hergestellt. Auch den Wohnsitz hatte die Familie nach Ladenburg verlegt. 1912 schied Carl Benz als Gesellschafter aus dem Unternehmen aus und überließ seinen Söhnen Eugen und Richard die alleinige Führung. Die Firma expandierte weiter und erschloss neue Vertriebswege, so z. B. den Export nach England, wo die Fahrzeuge häufig als Taxen Verwendung fanden und sich dank ihrer Zuverlässigkeit großer Beliebtheit erfreuten.
Im großen Park seines Hauses, der damals schon zum Grundstück gehörte, ließ Carl Benz im Stile eines alten Wehrturmes eine Garage errichten. Im Jahre 1921 wurde eine Veranda mit Flachdach angebaut; einige Jahre später erhielt das Haus einen Ausbau an der Südseite, der sich über die ganze Giebelseite erstreckt.
In diesem Haus nahm Carl Benz die ihm zuteil werdenden großen Ehrungen als Automobil-Pionier entgegen. Noch bis zum Jahr 1968 lebten Mitglieder der Familie Benz in diesem Haus, welches 1969 in den Besitz der Stadt Ladenburg überging. Es diente vorübergehend als Gaststätte und Sportlerheim. 1985 wurde das Haus von Daimler-Benz erworben und grundlegend renoviert.
Das Benz-Haus dient heute der Ausstellung des Lebens von Carl Benz, welches durch zahlreiche automobile Meilensteine gekennzeichnet ist. Schaustücke, Dokumente, persönliche Erinnerungsstücke und Modelle aus seiner Schaffenszeit spiegeln dort die Leidenschaft eines Mannes wider, der bis zum Schluss seinem Lebensmotto "Erfinden ist halt doch schöner als erfunden zu haben" treu geblieben ist.
Das Haus ist gleichzeitig Sitz der Daimler und Benz Stiftung. Die Stiftung wurde 1986 von der Daimler-Benz AG (heute Daimler AG) gegründet. Mit der Bereitstellung wissenschaftlicher Ergebnisse leistet die Stiftung Beiträge zur künftigen Entwicklung der Gesellschaft. Dabei sieht sie sich als Impulsgeber der Wissensgesellschaft und ist bestrebt, das Ansehen der Forschung in der Öffentlichkeit zu stärken.
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