Claudia Wieser, Portrait, 2023. Gewebte Textilien, Mercedes-Benz Art Collection.

Neue Ausstellung im Mercedes-Benz Museum

„Now on View“.

10. Dezember 2024 – Unter dem Titel „Now on View. Werke der Mercedes-Benz Art Collection im Mercedes-Benz Museum“ zeigt die Kunstsammlung von Mercedes-Benz in wechselnden Ausstellungen bedeutende Werke aus ihrer über 40-jährigen Geschichte.

Bis 05. Oktober 2025 ist eine neue Präsentation mit rund 30 faszinierenden Malereien, Skulpturen, Textilobjekten, Installationen und Video aus den 1980er Jahren bis in die Gegenwart zu sehen: Berühmtheiten wie Sylvie Fleury oder Andy Warhol sowie Gegenwartskünstlerinnen und -künstler wie Kai Fischer, Claudia Wieser oder Heba Y. Amin setzen sich in ihren Werken unter anderem mit dem Einfluss ikonischer Marken auf die Gesellschaft, der Annäherung von Kunst und Design, der Gültigkeit von Ordnungs- und Vermessungssystemen sowie mit den Entwicklungen abstrakter Kunst auseinander.

Im künstlerischen Dialog: Von Andy Warhol bis Sung Tieu

Die 1980er Jahre waren eine spannende Zeit für die Entwicklung von Kunst und Gesellschaft, die bis heute nachwirkt. In verschiedenen Themenkomplexen stellt die neue „Now on View“-Präsentation einem Kunstwerk aus den 80ern mehrere Werke aus der Zeit danach gegenüber, um Brücken in die Jetztzeit zu schlagen. Auf diese Weise treten die Künstlerinnen und Künstler mit ihren Arbeiten untereinander in einen besonderen Dialog.

So fragen zum Beispiel Andy Warhol (mit den ausgestellten Werken von 1986) und dessen „Dialogpartner“ Sylvie Fleury, Tom Sachs, Ina Weber und Pietro Sanguineti, wie bekannte Marken oder Produkte unser Leben und Konsumverhalten beeinflussen. Dabei beziehen sich die jüngeren Künstler in ihren Werken oft auf die Kunstgeschichte, wie zum Beispiel auf die berühmten „Brillo Boxes“ von Andy Warhol. Der junge Stuttgarter Künstler Kai Fischer wiederum führt in seinen an „Kassenzettel“ erinnernden Werken das Verbraucherverhalten und die Kunstgeschichte des Stilllebens zusammen. Das Kunstwerk „After Caravaggio“ etwa listet als vergrößerter Einkaufsbon all jene Zutaten auf, die in einem der berühmten Stillleben des italienischen Barockmalers auszumachen sind. Fischers humorvoller Umgang mit kunsthistorischen Ikonen greift zugleich ernste aktuelle Themen auf, etwa die ständige Verfügbarkeit von Waren in westlichen Konsumgesellschaften.

Von geometrischer Abstraktion bis zur Reflexion von Ordnungs- und Vermessungssystemen.

Ein weiterer thematischer Fokus der neuen Ausstellung – und gleichzeitig ein bedeutender Sammlungs-schwerpunkt der Mercedes-Benz Art Collection – ist die geometrische Abstaktion und deren Entwicklung seit den 1980er Jahren. Werke von Imi Knoebel, Manfred Mohr, Nathalie Du Pasquier und der neu erworbene Wandteppich von Claudia Wieser verdeutlichen unterschiedliche Inspirationsquellen und Herangehensweisen an die Tradition abstrakter Kunst. Nathalie Du Pasquier zum Beispiel betrachtet die Abstraktion aus zweierlei Perspektiven – dem Design und der bildenden Kunst. Anfang der 1980er Jahre ist sie Gründungsmitglied des berühmten Mailänder Designkollektivs Memphis und entwirft Textilien, Teppiche, Möbel und Objekte. Das feinsinnige Spiel mit ungewöhnlichen Farbkombinationen sowie geometrischen Formen und Körpern führt die Künstlerin auch in ihren Malereien, Skulpturen und Installationen fort.

Die künstlerische Auseinandersetzung mit Ordnungs- und Vermessungssystemen führt die Arbeit „In memoriam Tschu Schi-ki“ von Rune Mields aus dem Jahr 1980 vor Augen. Sie ist eine Hommage an einen von der Geschichtsliteratur wenig berücksichtigten Gelehrten: Tschu Schi-ki verwies in seinem 1303 in China veröffentlichten Mathematikbuch auf einen unbekannten Meister des 12. Jahrhunderts als Entdecker des Dreiecks. Bis heute werden die meisten Anwendungen des Dreiecks Blaise Pascal zugeschrieben. Einen veränderten Blick auf die Geschichte fordert auch die Konzeptarbeit „The Ruling“ von Sung Tieu aus dem Jahr 2024 ein. Die Künstlerin befasst sich mit „vorkolonialen Maßeinheiten“ in Französisch-Indochina, dem heutigen Vietnam, Laos und Kambodscha, sowie deren Verdrängung durch koloniale Strukturen.

Künstlerinnen und Künstler: Heba Y. Amin, Eva Berendes, Stéphane Dafflon, Nathalie Du Pasquier, Henning Fehr & Philipp Rühr, Kai Fischer, Sylvie Fleury, Gregor Hildebrandt, Imi Knoebel, Dieter Krieg, Susanne Stövhase, Rune Mields, Manfred Mohr, Olivier Mosset, Tom Sachs, Pietro Sanguineti, Sung Tieu, Andy Warhol, Ina Weber, Claudia Wieser

Führungen zu „Now on View“

Ab dem 01. Dezember 2024 finden einmal im Monat Rundgänge durch die Ausstellung „Now on View“ statt. Es wird eine Familienführung für Erwachsene, Jugendliche und Kinder angeboten. Im Anschluss an die Führung gibt es für Kinder die Möglichkeit, beim Malen oder Basteln kreativ zu werden. Mehr Informationen zur Führung, zu den Terminen und zur Anmeldung finden Sie unter mercedes-benz.com/nowonview .

Die Mercedes-Benz Art Collection

Die Mercedes-Benz Art Collection wurde 1977 gegründet und zählt heute zu den bedeutenden europäischen Unternehmenssammlungen mit musealer Qualität und internationalem Renommee. Zur Sammlung gehören rund 3.000 Werke von über 800 Künstlerinnen und Künstlern – darunter weltbekannte Künstler wie Cao Fei, Alicja Kwade, Charlotte Posenenske, Oskar Schlemmer, Franz Erhard Walther oder Andy Warhol. Die Art Collection konzentriert sich auf abstrakt-konstruktive Bildkonzepte, kritisch-engagierte Kunst sowie repräsentative Werke und Auftragsarbeiten zu Themen wie Automobilität, Design oder Konstruktion. Sie verkörpert das breit angelegte gesellschaftliche Engagement von Mercedes-Benz für Kultur und Bildung. Mit der Kunstsammlung will das Unternehmen einen erkennbaren Nutzen für das Gemeinwohl stiften.

Mit Ausstellungen der Werke im Unternehmen und in internationalen Museen (z. B. Los Angeles, London, Johannesburg, Bilbao und Tokio) ermöglicht die Mercedes-Benz Art Collection einem breiten kunstinteressierten Publikum die Begegnung mit der Sammlung. Sie legt großen Wert auf den Erwerb junger Kunst, um so zu einer verantwortungsvollen Förderpolitik für junge Künstler beizutragen. Darüber hinaus engagiert sie sich stark für Diversität: Die Sammlungspraxis der Art Collection ist konsequent auf die Förderung internationaler Künstlerinnen und Künstler und die Vielseitigkeit der Kulturen, Orientierungen und Anschauungen ausgerichtet.

Mehr Informationen zur Mercedes-Benz Art Collection sind im Internet verfügbar unter mercedes-benz.art .

Hier mit Werken von Manfred Mohr (© Manfred Mohr). Mercedes-Benz Art Collection.
Hier mit Werken von Manfred Mohr (© Manfred Mohr). Mercedes-Benz Art Collection.
Hier mit Werken von Nathalie Du Pasquier (© VG Bild-Kunst, Bonn 2024). Mercedes-Benz Art Collection.
Hier mit Werken von Nathalie Du Pasquier (© VG Bild-Kunst, Bonn 2024). Mercedes-Benz Art Collection.
Nathalie Du Pasquier, Untitled (Construction DDD), 2015. Öl auf Leinwand. Mercedes-Benz Art Collection. © VG Bild-Kunst, Bonn 2024.
Nathalie Du Pasquier, Untitled (Construction DDD), 2015. Öl auf Leinwand. Mercedes-Benz Art Collection. © VG Bild-Kunst, Bonn 2024.
Kai Fischer mit den Siebdrucken After Caravaggio, 2023, und After Cézanne, 2023. Mercedes-Benz Art Collection. © Kai Fischer.
Kai Fischer mit den Siebdrucken After Caravaggio, 2023, und After Cézanne, 2023. Mercedes-Benz Art Collection. © Kai Fischer.
Kai Fischer, After Caravaggio, 2023. Siebdruck, Mercedes-Benz Art Collection. © Kai Fischer.
Kai Fischer, After Caravaggio, 2023. Siebdruck, Mercedes-Benz Art Collection. © Kai Fischer.
Hier mit Werken von Manfred Mohr (© Manfred Mohr). Mercedes-Benz Art Collection.
Hier mit Werken von Nathalie Du Pasquier (© VG Bild-Kunst, Bonn 2024). Mercedes-Benz Art Collection.
Nathalie Du Pasquier, Untitled (Construction DDD), 2015. Öl auf Leinwand. Mercedes-Benz Art Collection. © VG Bild-Kunst, Bonn 2024.
Kai Fischer mit den Siebdrucken After Caravaggio, 2023, und After Cézanne, 2023. Mercedes-Benz Art Collection. © Kai Fischer.
Kai Fischer, After Caravaggio, 2023. Siebdruck, Mercedes-Benz Art Collection. © Kai Fischer.
Mercedes-Benz Museum Außenansicht

Das Mercedes-Benz Museum.

Neun Ebenen präsentieren auf 16.500 m² atemberaubende Fahrzeuge und mehr als 1.500 Exponate.