Mercedes-Benz eCampus.

Eröffnung des eCampus am Stammsitz Stuttgart-Untertürkheim

Batterietechnologien der Zukunft.

08. Juli 2024 – Mercedes-Benz verstärkt massiv seine Entwicklungsaktivitäten in der Batterietechnologie. Mit einem Festakt im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und weiteren hochrangigen Gästen eröffnete Mercedes-Benz im Herzen seines Stammsitzes in Stuttgart-Untertürkheim den eCampus.

Eröffnung des eCampus im Werk Untertürkheim (von links): Winfried Kretschmann, Markus Schäfer, Ola Källenius und Robert Habeck.
Eröffnung des eCampus im Werk Untertürkheim (von links): Winfried Kretschmann, Markus Schäfer, Ola Källenius und Robert Habeck.

Er ist das Kompetenzzentrum zur Entwicklung von Zellen und Batterien für die künftigen Elektrofahrzeuge der Marke mit dem Stern. Ziel ist es, neuartige Chemiekombinationen und optimierte Fertigungsprozesse für Hochleistungszellen mit „Mercedes-Benz DNA“ zu entwickeln und so die Batteriekosten in den nächsten Jahren um mehr als 30 Prozent zu senken. Der Mercedes-Benz eCampus deckt das gesamte Feld der Batterie- und Zelltechnologie ab. Es reicht von der Entwicklung und Evaluierung neuer Zellchemien über die Zellfertigung im industriellen Maßstab bis hin zur Erprobung und Zertifizierung von kompletten Batterieeinheiten.

Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG.

Die Eröffnung des Mercedes-Benz eCampus markiert einen wichtigen Schritt in unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie. Es ist unser Anspruch, auch beim elektrischen Fahren eine technologisch führende Rolle zu übernehmen. Der eCampus bringt uns diesem Ziel näher. Die Arbeit, die hier geleistet wird, wird dazu beitragen, die Batteriekosten in den nächsten Jahren um mehr als 30 Prozent zu senken. Die Ansiedlung des eCampus im Herzen unserer Forschung und Entwicklung von Antriebssystemen ist zudem ein klares Bekenntnis zu einer nachhaltigeren Zukunft und zu unserem traditionsreichen Standort Stuttgart-Untertürkheim.

Ola Källenius
Vorstandvorsitzender der Mercedes-Benz Group AG
Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG.

Geballte Kompetenz für Batterietechnologien mit „Mercedes-Benz DNA"

Mercedes-Benz entwickelt unterschiedliche Ausprägungen der Zellchemie. Das Unternehmen arbeitet unter anderem an Lithium-Ionen-Zellen mit Hochenergie-Anoden auf Basis von Siliziumkompositen und innovativen kobaltfreien Kathoden-Chemien sowie an der Feststoffbatterietechnologie. Ziel ist es, die bestmöglichen Zellen mit „Mercedes-Benz DNA“ für eine hohe Energiedichte, Schnellladefähigkeit und Leistungsfähigkeit zu entwickeln sowie das Know-how für deren Industrialisierung aufzubauen. Konkret kann die Energiedichte durch den Einsatz neuer Technologien wie Hochsiliziumanoden oder Feststoffelektrolyten auf bis zu 900 Wh/l gesteigert werden. Nur mit einer umfassenden Kenntnis der Zellchemie und dessen Design ist eine Skalierung der Produktion sichergestellt. Die im eCampus gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Serienproduktion von Batteriezellen bei den Partnerunternehmen ein – für den Einsatz in künftigen Mercedes-Benz Batteriegenerationen. Wie wichtig die Beherrschung der Zellchemie für die Entwicklung künftiger Produkte ist, hat beispielsweise das Technologieprogramm VISION EQXX gezeigt. Dank einer leistungsfähigen Batterie mit zukunftsweisender Zellchemie hat dieses Fahrzeug bei mehreren Fahrten Strecken- und Effizienzrekorde für Elektrofahrzeuge aufgestellt.

Der Betrieb im neuen Kompetenzzentrum für Batterietechnologien im Zentrum des Werks Stuttgart-Untertürkheim startet in zwei Stufen. Die rund 10.000 Quadratmeter große Fabrik für die industrielle Fertigung von Batteriezellen hat nach etwa zweijähriger Bauphase ihren Betrieb aufgenommen. Modernste Produktionsanlagen im sogenannten „Industrial Cell Lab“ ermöglichen es, Batteriezellen mit unterschiedlicher Chemie im industriellen Maßstab zu fertigen und zu testen. Mehrere zehntausend Zellen können hier jährlich für die Entwicklung künftiger Batteriegenerationen produziert werden. Der Produktionsprozess besteht aus einer Reihe automatisierter und manueller Arbeitsschritte. Er deckt von der Elektrodenfertigung über die Zellmontage mit der Elektrolytbefüllung und die Formierung mit den ersten Lade- und Entladevorgängen bis hin zur Veredelung alle Herstellungsschritte für Batteriezellen ab.

Der Prozess der Zellherstellung hat großen Einfluss auf die Qualität der Batterie. Daher hat Mercedes-Benz den Anspruch, nicht nur die chemische Zusammensetzung der Zellen zu beherrschen, sondern auch den industriellen Herstellungsprozess. Durch das neue „Industrial Cell Lab“ gewinnt das Unternehmen die Kompetenz für einen wirtschaftlichen Fertigungsprozess von Zellen mit „Mercedes-Benz DNA“. Es ergänzt somit die beiden bereits bestehenden Zelllabore: Im „Chemistry Lab“ werden neuartige Zellchemien und fortschrittliche Zelldesigns entwickelt und evaluiert. Im „Flexible Cell Lab“ werden die Neuentwicklungen im automobilen Pouchzellen-Format produziert und getestet.

Der Gebäudeneubau für die zweite Stufe soll bis Ende dieses Jahres fertiggestellt sein. In dem hochmodernen Test- und Erprobungszentrum entsteht unter anderem eine Batterieanlauffabrik zur Produkt- und Prozessentwicklung. Auch soll hier der Reifegrad für die industrielle Großserienproduktion abgesichert werden. Verschiedene Funktionen des Prüffeldes am Standort Nabern werden hierzu in den eCampus nach Untertürkheim transferiert. Auf rund 20.000 Quadratmetern entstehen hochmoderne Prüfstände, mit denen die Sicherheit und Lebensdauer von Batterien umfassend getestet und erprobt werden.

120 Jahre Mercedes-Benz Untertürkheim Schließen

Mit dem neuen eCampus festigt Mercedes-Benz die Rolle seines größten Powertrain-Standorts im globalen Netzwerk, der in diesem Jahr sein 120-jähriges Jubiläum begeht. Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe stärken Untertürkheim als Hightech-Standort für Antriebstechnologien – ein klares Bekenntnis für die Belegschaft und den Automobilstandort Baden-Württemberg.

Das 1904 gegründete Mercedes-Benz Werk Stuttgart-Untertürkheim erstreckt sich auf mehrere Werkteile im Neckartal und hat die Weichen in Richtung E-Mobilität bereits vor einiger Zeit gestellt. Das Werk produziert schon heute flexibel Antriebssysteme sowohl für vollelektrische als auch für elektrifizierte Fahrzeuge.

Batterie-Wertschöpfungskreislauf schließen Schließen

Die Eröffnung des eCampus markiert einen wichtigen Schritt in der nachhaltigen Geschäftsstrategie von Mercedes-Benz. Bis 2039 strebt das Unternehmen eine bilanziell CO2-neutrale[1]Bilanziell CO₂-neutral bedeutet, dass nicht vermiedene oder reduzierte CO₂-Emissionen bei Mercedes-Benz durch zertifizierte Ausgleichsprojekte kompensiert werden.
Flotte von Neufahrzeugen über ihren gesamten Lebenszyklus an. Einer der wichtigsten Hebel dafür ist neben der Dekarbonisierung die Etablierung einer echten Kreislaufwirtschaft, um Primärressourcen zu schonen. Mercedes-Benz verfolgt mit Blick auf die Batterien einen ganzheitlichen Ansatz und betrachtet dabei drei Kernthemen: zirkuläres Design, Werterhaltung und das Schließen des Kreislaufs.

Die Aktivitäten des eCampus bilden den Startpunkt des Kreislaufgedankens von Mercedes-Benz. Mit dem Ansatz „Design for Circularity“ betrachtet das Unternehmen von Anfang an die gesamte Wertschöpfungskette der Batterietechnologie. Von der Entwicklung neuer Zellchemien über die Erprobung von Batteriezellen bis hin zu deren Produktion in geringen Stückzahlen für die Entwicklung gestaltet das Unternehmen Batteriezellen mit Mercedes-Benz DNA. Die Erkenntnisse fließen in die Serienfertigung der Batteriezellen bei Partnerunternehmen ein.

eCampus mit nachhaltigem Gebäudekonzept Schließen

Auch das Gebäudekonzept des mehr als 30.000 Quadratmeter großen neuen eCampus in Untertürkheim entspricht den Nachhaltigkeitskriterien von Mercedes-Benz. Für den Baugrund kam Recyclingbeton zum Einsatz, der aus Abbruchmaterialien hergestellt wurde. Mehr als 75 Prozent der nutzbaren Dachfläche auf dem hochmodernen Test- und Erprobungszentrum werden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet und versorgen die Anlagen mit regenerativer Energie. Zudem wird die gesamte Dachfläche begrünt. Reversible Wärmepumpen und Kältespeicher ermöglichen eine nachhaltige Wärmeversorgung und Klimatisierung der Halle. Hybridkühltürme erhöhen die Effizienz bei der Wasserversorgung.

Seit 2022 arbeiten die eigenen Produktionsstandorte von Mercedes-Benz bilanziell CO₂-neutral¹.[1]Bilanziell CO₂-neutral bedeutet, dass nicht vermiedene oder reduzierte CO₂-Emissionen bei Mercedes-Benz durch zertifizierte Ausgleichsprojekte kompensiert werden.
Bis 2030 ist vorgesehen, mehr als 70 Prozent des Energiebedarfs in der Produktion durch erneuerbare Energien zu decken. Dies soll durch den Ausbau von Solar- und Windenergie an den Standorten und den Abschluss weiterer entsprechender Stromabnahmeverträge erreicht werden. Ziel für alle Mercedes-Benz Produktionswerke weltweit ist es, bis 2039 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien zu arbeiten.

¹Alle von der Mercedes-Benz Group betriebenen Produktionswerke fertigen seit 2022 bezogen auf Scope 1 und Scope 2 bilanziell CO2-neutral.[1]Bilanziell CO₂-neutral bedeutet, dass nicht vermiedene oder reduzierte CO₂-Emissionen bei Mercedes-Benz durch zertifizierte Ausgleichsprojekte kompensiert werden.
D.h. seit 2022 werden alle CO2-Emissionen (Scope 1 und Scope 2) dieser Werke, die sich bisher nicht vermeiden lassen, durch Carbon-Offsets aus qualifizierten Klimaschutzprojekten kompensiert.

Statements von der Eröffnung des Mercedes-Benz eCampus

Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Schließen

„Leistungsfähige Batterien sind das Herzstück der Elektrifizierung des Verkehrs und der Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation der Automobilindustrie. Die Nachfrage nach innovativen und nachhaltigen Batterien wird in den kommenden Jahren in Europa weiter stark steigen. Es ist daher von zentraler Bedeutung, dass Deutschland und Europa eigene Kapazitäten und insbesondere eigenes Know-how in dieser Schlüsseltechnologie aufbauen. Das stärkt nicht nur den Wirtschaftsstandort und schafft moderne, zukunftssichere Arbeitsplätze, sondern erhöht auch die Widerstandsfähigkeit Europas. Ich freue mich, dass Mercedes-Benz mit dem neuen eCampus seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für Batterien künftig am Standort Untertürkheim bündelt und damit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Batterietechnologie und zum Aufbau eines starken Batterie-Ökosystems in Deutschland leistet.“

Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, Chief Technology Officer Schließen

„Am neuen eCampus können wir unsere umfassenden Forschungs- und Entwicklungskompetenzen über den gesamten elektrischen Antrieb hinweg noch effektiver bündeln und erweitern. Dies bietet uns neue Möglichkeiten für nachhaltige Innovationen in der Zellchemie. In Untertürkheim decken wir die gesamte Entwicklungsarbeit von der Zellchemie bis zur Zertifizierung ab. Die Hochvolt-Akkus sind das Herzstück der Elektromobilität und ihre Zellen der Schlüssel für Effizienz, Energiedichte und Ressourcenschonung. Unser Ziel ist es, hier in Untertürkheim die perfekte Zellauslegung mit ‚Mercedes-Benz DNA‘ zu entwickeln und in künftige Batteriezellgenerationen unserer Lieferanten einfließen zu lassen.“

Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg Schließen

„In diesem beeindruckenden Areal mitten im Mercedes-Traditionswerk in Untertürkheim wird von nun an auch das Herz des E-Autos gefertigt: die Batteriezelle. Hochspezialisierte Speichertechnologie ist ein erfolgversprechendes Geschäftsmodell für unser Land. Wer sie beherrscht, der sichert Wohlstand und Arbeitsplätze – und macht sich unabhängiger von Importen. Auch die Landesregierung hat dafür einiges auf die Straßen gebracht. Alleine im Rahmen unseres Strategiedialogs Automobilwirtschaft haben wir 400 Millionen Euro in Zukunftsprojekte investiert. Nimmt man alles zusammen, so kommen wir in den vergangenen 15 Jahren auf gut eine Milliarde Euro, die das Land in den Strukturwandel der Automobilwirtschaft investiert hat. Der neue eCampus ist ein weiterer Leuchtturm für Hightech-Batterietechnologie ‚Made in Baden-Württemberg‘.“

Sabine Kohleisen, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, Personal & Arbeitsdirektorin Schließen

„Die Transformation in Richtung Elektromobilität verändert Aufgaben und Jobprofile. Auch und vor allem an unserem Traditionsstandort für Antriebe in Untertürkheim. Den Wandel erfolgreich zu gestalten, erfordert in erster Linie Flexibilität – von uns als Unternehmen und von unseren Beschäftigten. Mit vielfältigen Qualifizierungsangeboten und maßgeschneiderten Lernpfaden unterstützen wir unsere Teams in der Transformation und bieten unterschiedlichste Entwicklungsmöglichkeiten. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen für ihre Veränderungsbereitschaft und ihre große Motivation, gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft zu gehen.”

Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, verantwortlich für Produktion, Qualität & Supply Chain Management Schließen

„Stuttgart-Untertürkheim ist seit 120 Jahren das Zentrum hocheffizienter Mercedes-Benz Antriebstechnologien. Der neue eCampus stellt ebenso wie die neuen elektrischen Produkte für unser Werk sicher, dass dies auch in Zukunft so sein wird. Alle Aspekte der Batterietechnologie und -produktion an einem Ort zu konzentrieren ist gleichzeitig ein wichtiger Schritt in der Transformation des Unternehmens und des Standorts. Mit einem innovativen Gebäudekonzept und der umfassenden Nutzung von erneuerbaren Energien setzen wir in Untertürkheim zudem konsequent unseren Nachhaltigkeitsanspruch um.“

Thomas Schulz, Chairman Mercedes-Benz Drive Systems, Leiter Produktion Powertrain Mercedes-Benz Cars Schließen

„Die Untertürkheimer Antriebe nehmen eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der nachhaltigen Geschäftsstrategie von Mercedes-Benz ein. Neben der Entwicklung und Produktion von hocheffizienten Antriebseinheiten decken wir hier jetzt auch das Feld der Batterietechnologie gesamtheitlich ab. Und zwar von der Zellentwicklung bis zur Batterieproduktion. Darauf können wir wirklich stolz sein. Gemeinsam mit unseren engagierten und hochflexiblen Teams in Untertürkheim schreiben wir die 120-jährige Erfolgsgeschichte unseres Stammwerks weiter.”

Michael Häberle, Vorsitzender des Betriebsrats am Mercedes-Benz Standort Untertürkheim und stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Mercedes-Benz Group AG Schließen

„Um den Kolleginnen und Kollegen in Untertürkheim langfristig Sicherheit und Perspektiven zu bieten, müssen wir das komplette Spektrum der Elektromobilität an unseren Standort holen. Dafür setzen wir uns als Betriebsrat ein. Die Eröffnung des neuen eCampus ist ein bedeutender Meilenstein auf diesem Weg. Damit erhält Untertürkheim eine Schlüsselrolle in der Transformation unseres Unternehmens.”

Visual EQX_12_2

Elektro.

Die Zukunft ist elektrisch – davon sind wir bei Mercedes-Benz überzeugt.

Geschaeftsbericht_16x9

Produktionsnetzwerk.

Das Mercedes-Benz Produktionsnetzwerk im Überblick.