Die Elektrifizierung der Neufahrzeugflotte ist für Mercedes-Benz ein zentraler Baustein der „Ambition 2039“ und Grundvoraussetzung auf dem Weg zur bilanziellen CO₂-Neutralität
Mercedes-Benz AG
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Vertreten durch den Vorstand:
Ola Källenius, Vorsitzender; Jörg Burzer, Renata Jungo Brüngger, Sabine Kohleisen, Markus Schäfer, Britta Seeger, Hubertus Troska, Harald Wilhelm
Vorsitzender des Aufsichtsrats: Martin Brudermüller
Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart, Nr. HRB 762873
Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 32 12 81 763
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Zukünftige Batteriezelle
Die Elektrifizierung der Neufahrzeugflotte ist für Mercedes-Benz ein zentraler Baustein der „Ambition 2039“ und Grundvoraussetzung auf dem Weg zur bilanziellen CO₂-Neutralität
Herzstück einer Batterie ist die Batteriezelle. Bei deren Produktion kommen vielfältige Materialien zum Einsatz – darunter auch Kobalt und Lithium. Beide zählen zu den Batterierohstoffen, deren Abbau zum Teil menschenrechtlich und ökologisch stark kritisiert wird.
Perspektivisch soll der Einsatz kritischer Materialien weiter verringert werden. So wird der Kobaltanteil bereits bei den kommenden Generationen von Batteriezellen auf weniger als zehn Prozent reduziert . Das langfristige Ziel ist sogar, durch Post-Lithium-Ionen-Technologien mit neuen Materialzusammensetzungen ganz auf Materialien wie Kobalt verzichten zu können.
Teil eines umfassenden Ansatzes für die gesamte Batteriestrategie von Mercedes-Benz ist eine Entscheidung des Mercedes-Benz Einkaufs, mit der das Unternehmen den sozialverträglichen und umweltgerechten Abbau von Rohstoffen in der Batteriezelle fördert
Zukünftig bezieht das Unternehmen ausschließlich Batteriezellen mit Kobalt, Lithium, Nickel, Graphit, Kupfer und Mangan aus auditiertem Abbau. Um dies zu erreichen, arbeitet der Mercedes-Benz Einkauf künftig nur noch mit Lieferanten zusammen, die Rohmaterial aus auditierten Quellen nach dem anerkannten Bergbaustandard der Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA)
Seit 2021 setzen wir IRMA als Voraussetzung in allen batteriebezogenen Vergaben ein und fordern von unseren Lieferanten die ausschließliche Verwendung von Kobalt, Lithium, Nickel, Graphit, Mangan und Kupfer aus IRMA-auditierten Minen in neu beauftragten Lieferumfängen. Weil IRMA noch am Beginn der industrieweiten Anwendung steht, setzen wir dabei auf Übergangszeiträume. Mit unserer klaren Anforderung beschleunigen wir die Etablierung des Standards unter realistischen Bedingungen: Wir setzen schrittweise auf immer verantwortungsvollere Praktiken mit dem mittelfristigen Ziel einer robusten Zertifizierung. So erwarten wir zum jeweiligen Produktionsstart des entsprechenden Kaufteils beim Lieferanten mindestens einen Nachweis über „IRMA Transparency“ und drei Jahre danach die Erreichung von „IRMA 50“ oder höher. Details zu den beschriebenen IRMA-Einstufungen siehe hier
Aktuell (Stand 09/22) befinden sich gerade 65 Bergbauunternehmen mit 76 Standorten in verschiedenen Phasen des IRMA Prozesses. Nähere Informationen dazu hier
Mit der strategischen Entscheidung, künftig nur noch mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die den Vorgaben der IRMA zustimmen, verfolgt Mercedes-Benz das Ziel, die Achtung und Wahrung der Menschenrechte sowie den Umweltschutz bereits beim Abbau der Rohstoffe sicherzustellen.
Mercedes-Benz hat sich ganz bewusst dafür entschieden, kritische Herkunftsländer wie etwa die Demokratische Republik Kongo nicht generell als Bezugsquelle auszuschließen. Vielmehr zielt der umfassende Ansatz darauf ab, die Situation vor Ort für die Menschen zu verbessern und deren Rechte zu stärken. Nur so können langfristige gesellschaftliche Veränderungen erreicht werden.
Damit folgt das Unternehmen auch der Empfehlung von Nichtregierungsorganisationen, Politik und weiteren relevanten Interessensgruppen, sich nicht generell aus kritischen Ländern zurückzuziehen. Der Grundsatz „Befähigung vor Rückzug“ ist eine Handlungsmaxime, die sich in abgewandelter Form in verschiedenen Rahmenwerken zur Achtung und Wahrung der Menschenrechte wiederfindet, an denen sich Mercedes-Benz orientiert – unter anderem im Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte der deutschen Bundesregierung.
Bereits 2018 hatte Mercedes-Benz das Audit- und Beratungsunternehmen RCS Global
Die Lieferketten von Batteriezellenlieferanten von Mercedes-Benz werden von RCS Global über alle Stufen hinweg – vom Batteriezellenlieferanten bis zur Mine – kontrolliert. Diese Prüfung umfasst unter anderem Aspekte wie die Vermeidung von Kinderarbeit und moderner Sklaverei, Arbeitsschutz und Gesundheitsmaßnahmen, Materialkontrolle und vorhandene Due Diligence Systeme. Bei Bedarf werden mit den Lieferanten mittels individueller Pläne Korrekturmaßnahmen (Corrective Action Plans) vereinbart; deren Umsetzung kontinuierlich nachgehalten wird. Die Korrekturmaßnahmen und ihre regelmäßige Überprüfung sollen sicherstellen, dass ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess in der Lieferkette stattfindet. Das Ziel ist, dass das Kobalt für die Batteriezellen aus verantwortungsvollen Bezugsquellen stammt, die die Anforderungen der Mercedes-Benz AG erfüllen.
Die Prüfungsanforderungen sind auf die verschiedenen Lieferantenebenen zugeschnitten und basieren auf internationalen Standards, die für die Due Diligence der Rohstoffe relevant sind. Die im Rahmen des Programms bewerteten Kriterien umfassen:
Nach sieben Monaten Laufzeit wurden bis Ende Januar 2023 bereits 399 verschiedene Lieferanten und Sub-Lieferanten, von Batterieherstellern bis hin zur Mine für die Rohstoffe Kobalt, Lithium, Nickel, Graphite, Kupfer und Mangan, identifiziert. 35 von bisher 55 vorgesehenen Audits konnten bereits erfolgreich abgeschlossen werden. Bis Ende Juni 2023 sollen die restlichen nachgezogen werden. Darüber hinaus wurden bereits zwei Trainings im Bereich Sorgfaltspflichtenmanagement sowie zwei Trainings für Upstream Supplier mit neu entwickelten ESG Kriterien durchgeführt.
Knapp 40% der ausgestellten CAPs befinden sich aktuell im Bearbeitungsprozess. Das bedeutet, dass Findings aus den Audits teilweise schon bearbeitet wurden, teilweise aktuell zur Prüfung der CAP-Nachweise bei RCS liegen. 60% befinden sich gerade in der Ausgestaltungs- bzw. Akzeptanzphase. Das ist der kurzen Laufzeit seit Beginn der neuen Projektphase geschuldet.
Dieser Artikel wurde am 16. Juni 2023 aktualisiert, um neue Informationen über die Kobaltlieferkette einzubeziehen.