Was hat sich seit Einführung der Mercedes-Benz Strategie, die aus sechs Säulen besteht, im Unternehmen bereits verändert?
Ein signifikanter Schritt war die Entscheidung von „Electric first" zu „Electric only“. Sich als Erfinder des Automobils von einem mehr als 130 Jahre währenden Erbe zu verabschieden und einer komplett neuen Antriebstechnologie zuzuwenden, ist ein sehr mutiger Schritt, der sich auch strukturell im Unternehmen zeigen wird. Man denke nur an unsere Motorenwerke und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das bedeutet eine große Transformation. Für unseren Digital Factory Campus in Berlin haben wir zum Beispiel für die Mitarbeitenden eine digitale berufsbegleitende Qualifizierung zum Junior-Software Entwickler gestartet. Ziel ist, dass die Teilnehmenden danach als Nachwuchs-Softwareentwickler in der Digital Factory Berlin arbeiten – unabhängig von ihrem ursprünglichen Job in der Produktion.
Du hast 2009 bei Mercedes-Benz in der Produktstrategie angefangen und warst seitdem in verschiedenen Unternehmensbereichen tätig, vom Finanzbereich über Mercedes-Benz Vans bis zur Strategieentwicklung des Unternehmens. Was macht für dich das Arbeiten bei Mercedes aus?
Was mir riesig gefällt, ist die hohe Bereitschaft meiner Kolleginnen und Kollegen, gemeinsam etwas anzupacken und zu einem guten Ergebnis zu führen. Der Gestaltungswille ist ebenso groß wie die Bereitschaft, sich auf neue Dinge einzulassen und Veränderungen aktiv zu gestalten. Dazu gehört auch Durchhaltevermögen in herausfordernden Zeiten. Auch wenn sich das strategische Umfeld in den vergangenen Jahren immer wieder verändert hat, war stets glasklar, wo wir als Unternehmen hinwollen, was wir unseren Kunden anbieten möchten und was unser Beitrag für die Gesellschaft ist. Das empfinde ich als sehr sinnstiftend. Als großes Unternehmen bietet Mercedes-Benz darüber hinaus Menschen, die sich verändern wollen, immer verschiedenste Möglichkeiten, neue Entwicklungspfade gehen zu können.
Welche Aspekte sind für das Gelingen einer Zusammenarbeitskultur entscheidend?
Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sind zwei Aspekte wichtig: Vertrauen und Motivation. Das heißt, Vertrauen in mein Gegenüber zu haben, dass er oder sie Dinge vorantreiben kann und will. Das ist wichtig, um zu viele Kontrollmechanismen zu vermeiden, flexibel reagieren zu können, effizient zu sein und Spaß an der Arbeit zu haben. Es braucht aber auch die Lust, an einem Thema gemeinsam zu arbeiten. Wenn man weiß, wofür man etwas macht und es eine gute Sache ist, kann man daraus viel Motivation ziehen.
Zum Schluss noch ein Blick in die Zukunft: Wird Mercedes-Benz künftig durch seine Strategie zur nachhaltigsten Luxus-Automobilmarke weltweit?
Das ist unser Anspruch! Wir wollen eine nachhaltige Luxusmarke sein. Gerade ein Unternehmen wie Mercedes-Benz, das für Technologie, Innovation und Luxus steht, muss eine Vorreiterrolle einnehmen beim Thema Nachhaltigkeit. Denn der zukünftige Luxus wird nachhaltig und auch unsere Kunden erwarten von uns nachhaltige Produkte. Ich bin optimistisch, dass uns das gelingen wird – und zwar nicht nur hinsichtlich der CO2-Emissionen, sondern auch bei weiteren Aspekten der Nachhaltigkeit.