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Data Analytics heißt lebenslanges Lernen.

Als Lead Data Scientist sorgt Pascal Ruck mit seinen Kolleginnen und Kollegen bei Mercedes-Benz dafür, dass Online-Marketing noch besser auf die individuellen Kundenbedürfnisse abgestimmt ist. Mit den innovativen Lösungen seines Teams sind Autokäufer beispielsweise bei der Konfiguration ihres nächsten Neuwagens vor Ort im Autohaus jetzt noch besser beraten. Wie er als jüngster Kollege die Arbeit seines Teams auf den Kopf gestellt hat und warum es bei der Kundenansprache in Zukunft noch mehr als heute auf Präzision ankommt, erzählt uns der Data Scientist im Interview.

In der Kantine gelten selbstverständlich die aktuellen Abstandsregeln.
In der Kantine gelten selbstverständlich die aktuellen Abstandsregeln.

Herr Ruck, Sie analysieren Daten, um Werbung bei Mercedes-Benz persönlich auf den Kunden zuzuschneiden. Warum ist diese Individualisierung wichtig?

Das große Ziel ist, unseren Kundinnen und Kunden genau die Informationen zu liefern, die sie wünschen. Jeder kennt die Situation: Wir schalten unser Smartphone ein und haben drei bis vier Werbemails, die uns überhaupt nicht interessieren. Das ist nervig. Bei Mercedes-Benz gehen wir einen anderen Weg. Werbung muss so individuell und persönlich sein wie ein Besuch im Autohaus.

Wie gehen Sie bei Ihrer Arbeit vor?

Im Team arbeiten wir sehr eng mit dem Marketing zusammen und finden mit unseren Kolleginnen und Kollegen Lösungen zu konkreten Problemstellungen. In einem aktuellen Projekt optimieren wir beispielsweise den Fahrzeugkonfigurator, den Berater im Autohaus beim Gespräch mit Kunden über ein Tablet nutzen. Wir bieten für unsere Fahrzeuge umfangreiche Ausstattungsmöglichkeiten. Das perfekte Fahrzeug mit dem Kunden zusammenzustellen, konnte deshalb bisher ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen. Wir haben einen Weg gesucht und gefunden, um die Konfiguration im Autohaus für unsere Kunden noch einfacher und schneller zu machen. Mit einer neuen Funktion gibt der Fahrzeugkonfigurator nun individuelle Empfehlungen, die genau zu den Bedürfnissen des Kunden passen.

Was reizt Sie an Data Analytics?

Ich habe ursprünglich Betriebs- und Volkswirtschaft studiert und dabei sehr schnell gemerkt, welche Bedeutung die Analyse von Kundendaten in Zukunft einnimmt. Deshalb habe ich mich intensiv mit Analytics und Programmierung beschäftigt. Mich reizt es besonders, bei meiner Arbeit immer wieder Neues zu schaffen und dabei aktuellste Analysemethoden zu nutzen. Oft arbeite ich eng mit mehreren Kollegen zusammen. Wir programmieren dann, skizzieren Ideen und entwerfen Konzepte. Vieles, das wir machen, gab es vorher nicht und es gibt viel Raum, um kreative Ideen einzubringen. Das ist natürlich gleichzeitig eine Herausforderung. Um anspruchsvolle Projekte umzusetzen und neue Methoden und Technologien wie Künstliche Intelligenz nutzen zu können, müssen wir uns immer fit halten. Lebenslanges Lernen und die Lektüre von wissenschaftlichen Artikeln in Fachjournalen gehören einfach dazu. Gleichzeitig gibt es bei der Mercedes-Benz Group natürlich zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Wir liefern Kunden Informationen genau dann, wenn sie es wünschen. Damit bieten wir ihnen einen großen Mehrwert und ein durchgängiges Kundenerlebnis.

Mit seinen 26 Jahren ist Pascal Ruck das jüngste Teammitglied und bringt innovative Arbeitsmethoden in sein Team.
Mit seinen 26 Jahren ist Pascal Ruck das jüngste Teammitglied und bringt innovative Arbeitsmethoden in sein Team.

Was macht für Sie die Arbeitsatmosphäre bei Mercedes-Benz aus?

Zum einen die Diversität: kulturell, aber auch auf fachlicher Ebene. Wenn ich für ein Projekt mit Kolleginnen und Kollegen mit technischem, wirtschaftlichem oder wissenschaftlichem Hintergrund zusammenarbeite, ist das immer eine besondere Bereicherung. Gleichzeitig schätze ich die offene Arbeitskultur. Bei Mercedes-Benz kann jeder seine Ideen und Vorschläge einbringen.

Einer Ihrer Vorschläge war es, Scrum als Arbeitsmethode in Ihrem Team zu nutzen. Wie kam es dazu?

Ich bin 2017 direkt nach meinem Masterstudium bei der damaligen Daimler AG eingestiegen. Zu der Zeit haben wir im Team klassischerweise nach dem „Wasserfallmodell“ gearbeitet. Das heißt, am Anfang eines Projektes wurde alles komplett durchgeplant und im Anschluss ging es an die Umsetzung – jeder arbeitete über einen bestimmten Zeitraum an seiner Aufgabe und lieferte seinen Beitrag. Am Ende entsprach das Ergebnis aber nicht immer zu 100 Prozent den jeweiligen Vorstellungen…

… also haben Sie in Ihrem Team nach einer Lösung gesucht?

Genau. Wir haben uns dazu ausgetauscht, wie wir unsere Arbeitsweise verändern können. Ich hatte mich damals gerade bei einer Weiterbil-dung mit agilem Arbeiten und dem Scrum-Ansatz  beschäftigt und vorgeschlagen, einen Pilotversuch zu starten. Meinen Vorgesetzten hat die Idee überzeugt und auch die Kolleginnen und Kollegen haben mich von Anfang an unterstützt. Zudem stand gerade ein neues Projekt an.

Lebenslanges Lernen gehört im Bereich Data Science einfach dazu. Bei Mercedes-Benz erhalte ich passende Aus- und Weiterbildungsangebote dafür.

Vor allem wegen der Diversität seiner Kolleginnen und Kollegen schätzt Pascal Ruck die Arbeit in seinem Team sehr
Vor allem wegen der Diversität seiner Kolleginnen und Kollegen schätzt Pascal Ruck die Arbeit in seinem Team sehr

Das war die optimale Gelegenheit.

Ja. Von heute auf morgen haben wir unsere komplette Arbeitsweise geändert. Bei Scrum arbeiten wir in Sprints immer auf das nächste Zwischenziel zu. Die Kolleginnen und Kollegen von einem Team, mit dem wir eng zusammenarbeiten, haben extra eine Projektfläche in ihrem Büro dafür frei gemacht. So haben wir einen zentralen Ort, an dem wir jeden Morgen mit allen Beteiligten das weitere Vorgehen besprechen. Die enge Abstimmung gibt uns für unsere Projekte viel Flexibilität. Zudem entsteht eine Art „Schwarmintelligenz“, weil jeder seine Ideen zu den unterschiedlichen Teilprojekten einbringen kann. So erreichen wir eine sehr hohe Qualität. Gleichzeitig arbeiten wir effizienter – das hat sich schnell bewährt.

Und was machen Sie, wenn Sie sich einmal nicht mit Daten beschäftigen?

Dann tausche ich das Computer-Keyboard gerne auch mit meiner Gitarre (lacht). Musik ist der beste Ausgleich nach einem intensiven Arbeitstag.

Mit Scrum kann jeder seine Ideen zu Teilprojekten einbringen, so erreichen wir noch bessere Ergebnisse und arbeiten gleichzeitig effizienter.

Persönlich: Pascal Ruck (26) Den ersten Kontakt mit Software-Entwicklung hatte Pascal Ruck im dritten Semester seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften in Tübingen. Seitdem lässt ihn das Programmieren nicht mehr los. Neben „Scala“ und „R“ ist der Data Scientist besonderer Fan der Programmiersprache „Python“ und darf sich als Profi stolz „Pythonista“ nennen. Seine Programmierskills nutzt Pascal Ruck übrigens nicht nur, um Werbung bei Mercedes-Benz noch besser auf Kundenbedürfnisse zuzuschneiden, sondern auch privat. Damit er und seine Freundin immer wissen, wo es ihr Lieblingscurry gibt, hat er eigens eine App programmiert, die den beiden auf Basis der Tagesmenüs der indischen Restaurants in der Umgebung eine Empfehlung gibt.

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