Vorstandsvorsitzender 1971-1979

Prof. Dr. Joachim Zahn.

Joachim Zahn tritt nach Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften in den Staatsdienst ein und wird Regierungsrat. Nach 1945 gehört er zunächst dem Vorstand der Deutschen Treuhandgesellschaft an und wird nach einem Engagement bei den Aschaffenburger Zellstoffwerken 1958 in den Vorstand der Daimler-Benz AG berufen.

Prof. Dr. Joachim Zahn
Prof. Dr. Joachim Zahn

Zusätzlich zur Zentralen Finanzleitung übernimmt er dort 1965 die Funktion des Vorstandssprechers, bis er 1971 zum Vorstandsvorsitzenden der Daimler-Benz AG ernannt wird. Seine wichtigsten unternehmerischen Entscheidungen sind die Trennung von der Auto Union, die Bestimmung des Werkes Wörth zum zentralen Lkw-Montagewerk, die Konzentration der Großmotorenfertigung in Friedrichshafen, die Zusammenarbeit mit MAN, die zur Gründung der MTU führt, und die Übernahme der Vertriebsorganisation in den wichtigsten Exportländern in die eigene Verantwortung des Unternehmens. Im Vordergrund des Handelns von Joachim Zahn steht die Gesamtverantwortung des Unternehmers. Den Aktionären fühlt er sich ebenso verantwortlich wie den Mitarbeitern. In der Ära Zahn steigt der Umsatz der Daimler-Benz AG von 2,9 Milliarden DM auf mehr als 27 Milliarden DM 1979. Das Eigenkapital wächst von 180 Millionen auf 3,2 Milliarden DM, das Vorsorgekapital für die Pensionäre erhöht sich von 73 Millionen auf 3,2 Milliarden DM. Joachim Zahn betreibt einen gezügelten Kapazitätsausbau, sodass Daimler-Benz in den Krisenjahren 1966/67 und 1974/75 von den Auftragsbüchern leben kann und Entlassungen vermieden werden können