1927 wird Haspel Werksleiter in Sindelfingen und legte seinen Arbeitsschwerpunkt auf die Reorganisation des Karosseriewerkes. Seit 1936 unter Wilhelm Kissel stellvertretendes Vorstandsmitglied, wird Wilhelm Haspel zum Jahresende 1941 zum Ordentlichen Vorstandsmitglied ernannt. Obwohl er mit einer jüdischen Frau verheiratet ist, hält das Unternehmen entgegen den Vorstellungen des NS-Regimes an ihm fest, und Haspel wird aufgrund seiner außer Zweifel stehenden Kompetenz am 19.08.1942 zum Vorstandsvorsitzenden der Daimler-Benz AG berufen. Ende Oktober 1945 wurde er auf Weisung der amerikanischen Besatzungsbehörden entlassen und zur Jahresmitte 1947 rehabilitiert. Ab 1. Januar 1948 kann er seine Funktion als Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG wieder uneingeschränkt wahrnehmen. Er ist maßgeblich am Erhalt und Ausbau der Nutzfahrzeugsparte beteiligt, verantwortete die Verlegung der Pkw-Montage von Untertürkheim nach Sindelfingen und verstärkte die Exportorientierung der Daimler-Benz AG. Außerdem ist er ein entschiedener Verfechter für eine Rückkehr zum Motorsport, die schließlich im Frühjahr 1952 erfolgt. Durch seinen plötzlichen Tod im Alter von nur 53 Jahren ist es Wilhelm Haspel nicht mehr vergönnt, diesen sportlich wie wirtschaftlich erfolgreichen Schritt zu erleben.