Demonstration des Anti-Blockier-Systems (ABS) in der Serienausführung auf der Einfahrbahn im Mercedes-Benz Werk Stuttgart-Untertürkheim mit Limousinen der Mercedes-Benz S-Klasse (Baureihe 116), 1978.

Wachstum in allen Bereichen

1961 - 1983.

Daimler-Benz behauptete als Universalunternehmen der Fahrzeugindustrie in den 1960er und 1970er Jahren bei starken Absatzschwankungen der gesamten Branche seine herausragende Stellung auf den internationalen Automobilmärkten. In Europa war Daimler-Benz sowohl in der Produktion von Pkw für den anspruchsvollen Bedarf als auch von Lkw und Omnibussen führend.

Mit der erheblichen Steigerung von Umsatz und Produktion in den 1960er und 1970er Jahren setzte das Unternehmen seine seit Kriegsende anhaltende stetige Aufwärtsentwicklung fort, die auch in dem für die internationale Automobilindustrie ungewöhnlich schwierigen Jahr der Ölkrise, 1973, nicht unterbrochen wurde.

Daimler-Benz wuchs im Pkw-Bereich und im Lkw-Bereich mit neuen Strukturen und Modellreihen in neue Größenordnungen hinein. Dabei blieb das Unternehmen beim Anspruch, in allen Geschäftsfeldern und Segmenten Premiumprodukte wie beispielsweise die S-Klasse anzubieten. Auf diese Weise konnte die Geschäftsbasis kontinuierlich erweitert werden.

Im Nutzfahrzeugbereich wurde unter maßgeblicher Mitwirkung von Hanns Martin Schleyer durch den Ausbau des Werks Wörth, die Übernahme der Vertriebsgesellschaft für Nutzfahrzeuge von Krupp 1968 und des Nutzfahrzeugherstellers Hanomag-Henschel 1969 mit seinen Produktionsstätten in Kassel, Bremen und Hamburg-Harburg sowie durch den Kauf der Schwerlastwagenhersteller Euclid 1977 und Freightliner 1981 die führende Stellung in der Automobilindustrie gefestigt.

Montage des Mercedes-Benz Transporters L 206 D im Werk Bremen, 1970.
Montage des Mercedes-Benz Transporters L 206 D im Werk Bremen, 1970.

Im Pkw-Bereich wurde nach dem Verkauf der Auto-Union im Jahre 1965 verschiedentlich die Übernahme von Konkurrenten im Kleinwagensektor erwogen, doch letztlich dem internen Wachstum der Vorzug gegeben. Mit der Einführung des von Werner Breitschwerdt maßgeblich beeinflussten 190er Modells („Baby-Benz“) wurde die Produktionspalette nach unten erweitert und hierfür nach der Ausschöpfung der Erweiterungsmöglichkeiten in Stuttgart auch das Werk Bremen genutzt.

Mitte der 1970er Jahre erfolgte eine grundlegende Änderung der Aktionärsstruktur bei der Daimler-Benz AG. Die Quandt-Familie verkaufte ihre 14-prozentige Beteiligung an den Staat Kuwait, das von Friedrich Flick gehaltene 29-prozentige Aktienpaket wurde an die Deutsche Bank veräußert und schließlich in die Mercedes-Automobil-Holding (MAH) eingebracht.