Auf Initiative des damaligen Finanzvorstands und späteren Vorstandsvorsitzenden Edzard Reuter sollte das Unternehmen durch eine Erweiterung des Konzernportfolios von Konjunkturschwankungen im Automobilbereich unabhängiger gemacht werden. Der Zugang zu Schlüsseltechnologien und Wachstumsbereichen wie Elektronik, Luftfahrt und Dienstleistungen wurde als Voraussetzung für die langfristige Sicherung der Ertragsfähigkeit des Konzerns gesehen.
Durch die vielseitige Nutzung verschiedener Technologien sollten zukunftssichere und ausbaubare Kernkompetenzen erworben sowie Synergieeffekte erzielt werden. Vor diesem Hintergrund wurden die 50%-igen Anteile von MAN an der MTU München die Mehrheit an der Dornier-Gruppe (1985) sowie die AEG (1985) und MBB (1989) übernommen. Diese Übernahmen erforderten eine Neugliederung des integrierten Technologiekonzerns.
Im Rahmen der neuen Konzernstruktur der Daimler-Benz AG wurde am 29. Juni 1989 die Mercedes-Benz AG gegründet. Vorstandsvorsitzender wurde Prof. Werner Niefer. Die Daimler-Benz AG fungierte somit ab Juli 1989 als geschäftsführende Holding, unter deren Dach die Unternehmensbereiche AEG AG, Mercedes-Benz AG und die Deutsche Aerospace AG (DASA) angesiedelt wurden. 1990 wurde mit der Daimler-Benz Inter Services (debis) ein vierter Unternehmensbereich angeschlossen. Im Jahr 1993 ging die Daimler-Benz AG an die New Yorker Börse (NYSE).