Welche Entwicklungen haben Sie in den letzten Jahren beobachtet? Hat sich die Corona-Pandemie auf Ihre Arbeit ausgewirkt?
Lita Silje Jänisch: Generell beobachten wir schon seit einigen Jahren, dass der Online-Handel mit Produktfälschungen zunimmt. Aber ganz klar: Durch die Pandemie hat sich das noch einmal deutlich beschleunigt. Sie hat dazu geführt, dass die Zollbehörden und Gerichte ihre Arbeit zeitweise aussetzen mussten. Gleichzeitig haben die weltweite Produktion und der Handel mit Fälschungen, insbesondere über Online-Kanäle, neue Höhen erreicht.
Im Jahr 2020 haben wir über 138.000 Angebote mit Produktfälschungen offline gestellt! 2019 waren es noch knapp über 50.000. Dabei nehmen wir natürlich auch die großen Shopping-Events unter die Lupe, um möglichst viele Fälschungen auf einen Schlag aus dem Netz nehmen zu können. Wir behalten aber auch Social Media Plattformen und bestimmte Accounts und Domains im Auge. Dabei haben wir unterschiedlichste Produkte im Fokus und führen auch immer wieder Testkäufe durch. Da können schon mal mehrere Tausend fragliche Websites pro Woche zusammenkommen, die wir prüfen und gegebenenfalls löschen lassen.