Welche Aufgaben übernimmt die Werkfeuerwehr?
Lorenz Lessle: Die Aufgaben bei der Werkfeuerwehr sind vielfältig und herausfordernd – und genau das macht sie so besonders. Wir sind speziell auf die Anforderungen und Strukturen von Mercedes-Benz und unserer Standorte ausgerichtet. Ein zentrales Element unserer Arbeit ist die Prävention. Vorbeugender Brandschutz, regelmäßige Schulungen und realitätsnahe Einsatzübungen sorgen dafür, dass wir im Ernstfall blitzschnell und gezielt handeln können. Unser Ziel: vorbereitet sein – auf alles, was kommt. Unsere Arbeit geht weit über die Brandbekämpfung hinaus: Wir leisten technische Hilfe, beispielsweise bei Maschinenunfällen oder Gefahrstoffeinsätzen, übernehmen den Sicherheitswachdienst bei feuergefährlichen Arbeiten und Stellen die Brandsicherheitswache bei Veranstaltungen. Zudem versorgen wir verletzte Personen medizinisch, bis Rettungsdienst oder Notärzte eintreffen.
Wie sieht ein typischer Feuerwehrtag bei der Werkfeuerwehr aus?
Jürgen Moll: Einen typischen Feuerwehrtag? Den gibt es bei uns eigentlich nicht – und genau das macht den Job so faszinierend. Wir arbeiten in 24-Stunden-Schichten, die sich in Arbeitszeit, Bereitschaftszeit und Ruhezeit gliedern. Wenn wir zum Dienst antreten, wissen wir nie, was der Tag bringt. Deshalb ist Flexibilität das A und O. Neben der Einsatzbereitschaft gehört die Pflege und Wartung unserer Ausrüstung zu den täglichen Aufgaben. Teamgeist, Konzentration, mentale Stärke und körperliche Fitness sind unverzichtbar. Daher trainieren wir fast täglich – sei es in der Gruppe oder individuell – und halten uns so auf einem Top-Level. Das Tolle daran: Unser Dienstsport hält uns nicht nur fit, sondern macht auch richtig Spaß.
Wie unterstützt die Sicherheitsleitstelle die Einsätze?
Rüdiger Lipp: Unsere Hauptaufgabe ist es, Notrufe entgegenzunehmen. Diese reichen von einfachen Anrufen zur Beseitigung einer Ölspur bis hin zu komplexen Feueralarmen, die Produktionsausfälle nach sich ziehen können. Daher ist es wichtig, schnell die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Wir orientieren uns an den klassischen W-Fragen:
- Wo ist das Ereignis?
- Wer ruft an?
- Was ist geschehen?
- Wie viele sind betroffen?
Parallel dazu erfassen wir einsatzspezifische Daten wie Einsatzort und Einsatzstichwort im Einsatzleitsystem und lösen anschließend den Wachalarm für Feuerwehr oder Rettungsdienst aus. Dank unserer Erfahrung können wir die Lage am Telefon oft präzise einschätzen und erste Hinweise geben. Als Administratoren sorgen wir im Hintergrund dafür, dass die richtigen Daten und Informationen im System vorhanden sind, um die Disponierenden optimal zu unterstützen.