Wie können wir uns Dein Team „Data Insights“ vorstellen?
Wir sind eine Gruppe aus Programmierern mit ganz verschiedenen Spezialgebieten: von Data Handling über Machine Learning bis zur Cloud Infrastruktur. Unser Team ist noch recht neu und wurde vor einem Jahr aufgebaut. Das bietet uns viel Freiraum. Oft probieren wir neue Arbeitsmethoden aus. Beim Projekt „Data-Dashboard“ haben wir zum Beispiel „Pair-Programming“ getestet. Immer zwei Teammitglieder haben parallel an einem Code gearbeitet. Das ist eine coole Methode, weil sie für richtig viel Teamspirit und gleichzeitig enormen Wissenstransfer sorgt. Und beim Umsetzen neuer Projekte arbeiten wir oft in Sprints und mit agilen Arbeitsmethoden.
Bei Mercedes-Benz bist Du Experte für Maschinelles Lernen. Ursprünglich kommst Du aber aus einer ganz anderen Fachrichtung …
Ja, eigentlich bin ich Astro- und Geophysiker (lacht). Der Weltraum um uns hat mich schon immer begeistert. Das habe ich übrigens von meiner Mutter. Als Kind haben wir manchmal nachts zusammen Planeten- und Sternkonstellationen angeschaut. Deshalb habe ich später Physik studiert und mich in meinem Master auf Astro- und Geophysik spezialisiert. Damals kam ich auch tiefergehend mit Machine Learning und Data-Mining-Tools in Kontakt. Und für meine Promotion am Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart habe ich dann an der Mission Cassini mitgearbeitet ...
… die NASA-Raumsonde, die den Saturn und seine Monde näher untersucht hat?
Genau. Das Großartige für mich war, dass Cassini gestartet ist, als ich noch in der Grundschule war, und ich jetzt, als Doktorand, selbst an der Mission mitarbeiten konnte. Unter anderem hatte Cassini auch europäische Beiträge an Bord, wie beispielsweise den Cosmic Dust Analyzer, der kosmische Staub detektieren konnte. Wir haben sehr große Datenmengen bekommen, die die Sonde über viele Jahre gesammelt hat. Und dank digitalen Technologien hatten wir nun ganz neue Möglichkeiten, diese Daten auszuwerten.