Herr Seitz, mit Ihrem Team bauen Sie Batterien für die nächste Elektrofahrzeug-Generation. Was ist die Herausforderung dabei?
Elektromobilität verändert die Automobilbranche von Grund auf. Bei Mercedes-Benz haben wir den Anspruch ganz vorne mit dabei zu sein und als Teil des Antriebsstrangs ist die Batterie eine Schlüssel-komponente dafür. Mit unserer Arbeit in der Anlauffabrik leisten wir einen direkten Beitrag, beispielsweise wenn es darum geht, die Effizienz und Reichweite von Elektrofahrzeugen zu steigern. Wir sind direkt am Puls der Entwicklung; das erfordert viel Kreativität, Know-how und Flexibilität.
Was meinen Sie damit genau?
Jede neue Komponente für unsere Fahrzeuge durchläuft einen aufwendigen Testprozess. Die Batterien, die wir in der Anlauffabrik in Kirchheim unter Teck bauen, werden bei Versuchen auf dem Prüfstand oder auf der Teststrecke ausgiebig getestet und für den Einsatz in unseren neuen Fahrzeuggenerationen optimiert. Jede Batterie ist quasi ein Einzelstück. Deshalb kann die Produktion eines Prototyps schon mal mehrere Tage dauern. Wir haben hier zudem die Möglichkeit, die Belange und Anforderungen der späteren Serienproduktion zu einem sehr frühen Zeitpunkt in die Entwicklungsarbeit einzubringen und beeinflussen so, im Sinne der Produktion, die Produktgestaltung.
Und wie gehen Sie vor, wenn Sie so einen Batterie-Prototypen bauen?
Wir stellen jede Batterie in Handarbeit her, präzise nach den Vorgaben unserer Kolleginnen und Kollegen aus der Entwicklung. Wenn sich beispielsweise der Versuchsaufbau geändert hat und eine zusätzliche Verschraubung benötigt wird, finden wir eine Lösung dafür, wie sich die Bauteile anpassen lassen. Dabei wird jede Veränderung für die weiteren Entwicklungsschritte genauestens dokumentiert. Das ist Engineering pur!