Herr Walter, mit Ihrem Team im strategischen Divisionscontrolling haben Sie finanzielle Chancen und Risiken für die Mercedes-Benz AG immer im Blick. Was ist die größte Herausforderung dabei?
Die Welt verändert sich heute mit enormer Geschwindigkeit – getrieben von Innovationen, neuer Technologien und Regulationen. Früher haben Unternehmen ihre strategische Linie über viele Jahre hinweg beibehalten. Heute müssen wir Veränderungen im Umfeld ständig im Auge haben. Ein großes Unternehmen ist sehr vielschichtig, sodass es immer eine Herausforderung ist, alle Wechselwirkungen zu berücksichtigen. Die Aufgabe meines Teams im strategischen Divisionscontrolling ist es, wirtschaftliche Einflussfaktoren für die Mercedes-Benz AG frühzeitig zu erkennen, daraus finanzielle Risiken und Chancen für das Unternehmen abzuleiten und Szenarien zu entwickeln, auf deren Basis die Unternehmensführung fundierte Entscheidungen treffen kann.
Welche Chancen und Risiken sind das beispielsweise?
Grundsätzlich geht es darum, eine Transparenz darüber zu haben, wie risikobehaftet unsere Unternehmensplanung ist. Bei den Chancen betrachten wir insbesondere Markt- und Technologieveränderungen. Ein aktuelles Beispiel ist die Elektromobilität und die Frage: „Wie müssen wir uns mit unseren EQ-Modellen positionieren, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein?“ Unsere Motivation ist es, dem Management zu helfen solche Faktoren richtig einschätzen zu können. Dafür ist nicht nur ein gutes Gespür für Zahlen, sondern auch gute Kommunikation gefragt.
Inwiefern ist Kommunikation dabei wichtig?
Ein großer Teil meiner Arbeit beinhaltet, mich mit den Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichen Bereichen abzustimmen, welche die Expertise in den vielfältigen Aspekten haben – von Entwicklungs-Controlling über das Produktions-Controlling bis zu External Affairs. Dabei geht es etwa um Fragen: Welche Regulationen beeinflussen unsere Produkte in Zukunft? Welche Technologien und Trends gibt es am Markt? Aus diesen Erkenntnissen erstellen wir dann unsere Handlungsempfehlungen. Dabei sind wir nicht nur Beobachter, sondern setzen aktiv Impulse in Entscheidungsprozessen.