Für Nachhaltigkeit leidenschaftlich im Einsatz.
Nachhaltigkeit ist für Alina Barnack ein Lebensstil – vom eigenen Gemüsebeet bis hin zur Jobwahl. Im Team „Compliance, Sustainability & Integrity“ im Einkauf bei der Mercedes-Benz AG beschäftigt sie sich mit Transparenz bei der Rohstoffbeschaffung, der Achtung der Menschenrechte in unseren Lieferketten und einem verantwortungsvollen Umgang unserer Lieferanten mit der Umwelt. Im Interview erzählt die gebürtige Berlinerin, was sie an ihrer Arbeit bei Mercedes-Benz begeistert und wofür Studierende etwas mehr Mut haben sollten.
Frau Barnack, das Thema Nachhaltigkeit nimmt in Ihrem Leben einen besonderen Stellenwert ein. Wie kam das?
Das war eigentlich schon immer so und hat für mich etwas mit Respekt zu tun. Nachfolgende Generationen sollen es genauso guthaben wie wir heute. Dazu möchte ich einen Beitrag leisten, bereits mit kleinen Dingen im Alltag: öffentliche Verkehrsmittel häufiger nutzen, oder beim Einkaufen auf Bio und regionale Lebensmittel achten. In meinem Job bei Mercedes-Benz geht es dann um größere Maßstäbe: Im Team „Compliance, Sustainability & Integrity“ beschäftige ich mich mit Transparenz bei der Rohstoffbeschaffung für die Materialien, die in unseren Fahrzeugen verwendet werden – und damit, wie wir ein gemeinsames Werteverständnis beim Thema Menschenrechte und Umweltschutz zwischen uns und unseren Lieferanten über alle Stufen der Lieferkette schaffen.
Das ist gar nicht so einfach, oder?
Lieferketten können sehr komplex sein. Ein Beispiel: Kobalt kommt in vielen Bereichen im Automobilbau zum Einsatz. Dabei läuft das Material über viele Zwischenstufen, zum Beispiel von der Kobalt-Mine zur Gewinnung des Rohmaterials und der Produktion von Elektronik-Bauteilen, bis es schließlich beispielsweise in Form von Lithium-Ionen-Batterien in unseren Fahrzeugen eingebaut wird. An jedem Produktionsschritt sind viele Unternehmen beteiligt. Das macht das Thema so komplex. Insgesamt sprechen wir bei der Mercedes-Benz Group von über 60.000 direkten Lieferanten – da sind die Sublieferanten noch nicht mit eingerechnet.
Wie behalten Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen dabei den Überblick?
Dafür gibt es in der Group das sogenannte „Human Rights Respect System“, mit dem wir risikobasiert menschenrechtliche Standards in unseren Lieferketten überprüfen. Ich persönlich bin in unserem Team unter anderem für die Lithium-Lieferkette zuständig. Das heißt, ich schaue mir genau an, wo die Rohstoffe gewonnen und wo sie weiterverarbeitet werden. Dann geht es darum zu bewerten, ob die beteiligten Unternehmen die OECD-Standards zum Thema Menschenrechte einhalten. Das ist ein umfassendes Thema, denn Mercedes-Benz kauft die Rohstoffe meist nicht direkt, sondern das Endprodukt, etwa die Batteriezelle.
Wie können wir uns Sensibilisierungsarbeit vorstellen?
Unser Anspruch ist, dass unsere Partner Menschenrechte respektieren und einhalten und so unterstützen wir es, wenn sie sich für das Thema engagieren und stark machen.
Der Dialog mit den Geschäftspartnern steht dabei im Mittelpunkt, z.B. im Rahmen von regelmäßigen Telefonaten oder persönlichen Treffen bei uns oder den Lieferanten.