Unsere Aktivitäten in der Lithium-Lieferkette.

Bezug aus nachhaltigen Rohstoffquellen

Unsere Aktivitäten in der Lithium-Lieferkette.

Lithium ist ein Batterierohstoff, dessen Abbau aufgrund sozialer und ökologischer Aspekte häufig in der Kritik steht. Um den verantwortungsvollen Bezug von Lithium sicherzustellen, setzt sich Mercedes-Benz für den Bezug aus nachhaltigen Rohstoffquellen ein. Zukünftig soll der Rohstoff nur noch aus Minen kommen, die nach dem Bergbaustandard der Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA) auditiert sind.

Verantwortungsvoll gewonnene und verarbeitete Rohstoffe sind eine wesentliche Grundlage für eine nachhaltige Mercedes-Benz Elektroflotte. Daher arbeitet Mercedes-Benz im Rahmen des Human Rights Respect System (HRRS) an einer frühzeitigen Erkennung und Vermeidung von Risiken und negativen Auswirkungen. Im ersten Schritt wurden die Lithium-Lieferkette transparent gemacht. Ein Teil des Lithiums in den eigenen Lieferketten etwa kommt aus Australien, ein weiterer aus Chile.

Basierend auf einer Sammlung und Analyse von Daten, aber auch durch den Dialog mit Nichtregierungsorgansationen (NGOs) konnte insbesondere Chile als Herkunftsland mit erhöhtem Risiko identifiziert werden. Die Risiken sind in erster Linie mit dem Lithiumabbau durch Solegewinnung verbunden und umfassen verschiedene negative Umweltauswirkungen sowie nachteilige Auswirkungen auf indigene Völker und Gemeinschaften.

Um die ökologischen Folgen der Lithiumgewinnung sowie die Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung zu adressieren, ist Mercedes-Benz im Austausch mit seinen direkten Lieferanten und Sublieferanten. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, die Menschen vor Ort mit einzubeziehen und einen Dialog zwischen ihnen und den lokalen Akteuren herzustellen. Zudem steht Mercedes-Benz mit relevanten Stakeholdern wie beispielsweise NGOs und Entwicklungsorganisationen im Austausch. Impulse aus diesen Dialogen werden mit dem Ziel aufgenommen, vor Ort auf eine nachhaltige Verbesserung der Situation für die lokale Bevölkerung und Umwelt hinzuwirken.

Hohe Standards für eine nachhaltige Lieferkette

Gemeinsam mit seinen Batteriezell-Lieferanten arbeitet Mercedes-Benz daran, dass das Lithium in seinen Batteriezellen künftig ausschließlich aus Minen stammt, die unabhängig und nach einem hohen Standard überprüft wurden.

Um dies zu erreichen, macht der Mercedes-Benz Einkauf den branchenweit anerkannten Bergbaustandard „Standard for Responsible Mining“ der „Initiative for Responsible Mining Assurance“ (IRMA)  zu einem Schlüsselkriterium für Lieferantenentscheidungen und -verträge. Mit den Verträgen verpflichten sich die Partner, in ihrer eigenen Lieferkette zukünftig ausschließlich Lithium zu verwenden, das aus Minen stammt, die nach dem IRMA Bergbaustandard auditiert sind. Zu den wichtigsten Kriterien des Standards gehören sowohl Menschenrechtsaspekte als auch der umweltverträgliche Abbau der Rohstoffe. Darüber hinaus betrachtet der Standard unter anderem weitere soziale und gesellschaftliche Aspekte, die in Verbindung mit den Auswirkungen von industriellem Bergbau stehen.

Doch nicht nur die Minen und der Rohstoffabbau stehen im Fokus. Verantwortungsvoll abgebaute und verarbeitete Rohstoffe bilden die Grundlage für eine nachhaltige, vollelektrische Mercedes-Benz Fahrzeugflotte. Die Achtung und Wahrung der Menschenrechte sowie der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt sind entscheidende Kriterien für die Auswahl von Lieferanten. Mercedes-Benz Anspruch ist es, sich für die Einhaltung von Menschenrechten sowie eine umweltverträgliche Verarbeitung des Rohstoffs über alle Wertschöpfungsstufen hinweg einzusetzen. Zur nachhaltigen Steuerung der Lieferkette setzt die Mercedes-Benz AG vielfältige Maßnahmen und Konzepte ein. Hierzu gehören Lieferanten-Screenings, risikobasierte Due-Diligence-Analysen und Nachhaltigkeitstrainings für Lieferanten. Daher schafft Mercedes-Benz seit 2022 gemeinsam mit dem Audit- und Beratungsunternehmen RCS Global Transparenz über die gesamten Lithium-Lieferketten seiner Batteriezellen und lässt diese über alle Stufen hinweg risikobasiert nach OECD-Due-Diligence-Leitlinien auditieren. Nach ersten Fortschritten in den Kobalt-Lieferketten wurde im Jahr 2022 die Zusammenarbeit mit RCS Global auf weitere Batterierohstoffe ausgeweitet – neben Kobalt und Lithium werden nun auch Nickel, Graphit, Mangan und Kupfer regelmäßig risikobasiert überprüft. Mehr dazu hier.

Unsere Aktivitäten in der Kobalt-Lieferkette.

Zukünftige Batteriezellen.

Auditierte Rohstoffe und weniger Kobalt.

Umgang mit Risikorohstoffen.

Umgang mit Risikorohstoffen.

Unser Engagement in den Lieferketten von Lithium, Kobalt, Glimmer & Co.

Sorgfaltspflichten bei Konfliktmineralen.

Konfliktminerale.

Für die sogenannten Konfliktminerale Zinn, Tantal, Wolfram und Gold gelten besondere Sorgfaltspflichten.

Responsible Lithium Partnership.

Nachhaltiger Lithiumabbau in Chile.

Gemeinsam für einen verantwortungsvollen Rohstoffbezug

Mercedes-Benz setzt sich nicht nur für einen sozial- und umweltverträglichen Rohstoffabbau ein, sondern neben der Risikoüberprüfung nach internationalen Standards legt das Unternehmen großen Wert auf eine aktive Beteiligung in Brancheninitiativen. Sie helfen, komplexe Lieferketten durch gemeinsame Maßnahmen verantwortungsvoller zu gestalten – so auch die Lithium-Lieferketten.

Bereits seit 2020 nimmt die Mercedes-Benz Group am Branchendialog Automobilindustrie, einer Unterstützungsmaßnahme der Bundesregierung aus dem Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP), teil. Im Rahmen des Pilotprojekts Lithium  erarbeiten Vertreter und Vertreterinnen aus verschiedenen Akteursgruppen länderübergeordnete Qualitäts- und Handlungsempfehlungen  für einen verantwortungsvollen Lithiumabbau. Die Qualitätsempfehlungen richten sich direkt an lithiumabbauende Unternehmen und beschreiben die gemeinsamen Erwartungen der Akteure des Branchendialogs Automobilindustrie an einen verantwortungsvollen Lithiumabbau. Die Handlungsempfehlungen zeigen Möglichkeiten auf, wie die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie eine ambitionierte Umsetzung der Qualitätsempfehlungen im Sinne der VN-Leitprinzipien in den Abbaugebieten unterstützen können. Ziel des Projekts ist es, die Qualitäts- und Handlungsempfehlungen im Austausch mit externen Akteuren bekannt zu machen und zu verbreiten. Über den Dialog mit externen Stakeholdern – insbesondere Unternehmen der Lithium-Lieferkette und zivilgesellschaftliche Akteure der Abbauregionen – werben wir gemeinsam mit anderen Vertretern und Vertreterinnen für die Qualitätsempfehlungen, vertiefen ausgewählte inhaltliche Aspekte und bauen Einfluss auf.

Studie zum Lithiumabbau im Salar de Atacama

Während sich das Engagement von Mercedes-Benz im Rahmen des NAP Branchendialogs auf länderübergreifende Risiken konzentriert, hat die Marke mit dem Stern darüber hinaus spezifische Maßnahmen definiert, um den identifizierten Risiken in Chile zu begegnen.

Bereits 2020 hatte Mercedes-Benz gemeinsam mit Volkswagen eine Studie in Auftrag gegeben, um die Risiken des Lithiumabbaus in Chile besser zu verstehen und effektiv und gezielt zu adressieren. Die Studie wurde von verschiedenen Experten vor Ort in Chile und im Salar de Atacama durchgeführt - unter anderem in Form von Interviews mit Bergbauunternehmen, Regierungsbehörden und Ministerien sowie mit der indigenen Bevölkerung und lokalen NGOs. Die Studie identifizierte die folgenden zentralen Risiken im Zusammenhang mit dem Lithiumabbau im Salar de Atacama:

  • Negative Umweltauswirkungen
  • Bedrohungen für indigene Völker und Gemeinschaften
  • Unzureichendes Verständnis des Mensch-Umwelt-Systems

Daher hat Mercedes-Benz sich entschieden, gemeinsam mit mehreren anderen Unternehmen die „Responsible Lithium Partnership“ ins Leben zu rufen – eine Initiative zur Förderung der nachhaltigen Ressourcennutzung im chilenischen Salar de Atacama. Diese branchenübergreifende Initiative wird von BASF SE, BMW Group, Daimler Truck AG, Fairphone, Mercedes-Benz Group und Volkswagen Group finanziert. Sie hat zum Ziel, einen Dialog zwischen den lokalen Interessengruppen zu fördern, der auf wissenschaftlichen Fakten basiert, diese überprüft und in einem Beteiligungsverfahren nach Lösungen sucht.

Dieser Artikel wurde zuletzt im September 2023 aktualisiert.

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