Mercedes-Benz hat 2021 gemeinsam mit anderen führenden Unternehmen, eine „Responsible Lithium Partnership“ initiiert, die sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen wie Lithium im chilenischen Salar de Atacama einsetzt.
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Responsible Lithium Partnership
Mercedes-Benz hat 2021 gemeinsam mit anderen führenden Unternehmen, eine „Responsible Lithium Partnership“ initiiert, die sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen wie Lithium im chilenischen Salar de Atacama einsetzt.
Große Lithiumreserven und ein wichtiger Teil der derzeitigen Produktion befinden sich im Salar de Atacama. Das übergeordnete Ziel der Partnerschaft war es, einen Dialog zwischen den lokalen Interessengruppen zu fördern, der auf wissenschaftlichen Fakten basiert, diese überprüft und in einem Beteiligungsverfahren nach Lösungen sucht. Entstanden ist ein Multi-Stakeholder-Round-Table namens Mesa Multiactor. Mit der Gründung einer unabhängigen Stiftung zur Fortführung der Arbeit von Mesa Multiactor haben Mercedes-Benz und die anderen Unternehmen 2025 ihr Engagement in diesem Projekt abgeschlossen. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Blaupause für zukünftige Projekte.
Bei Mercedes-Benz glauben wir, dass Nachhaltigkeit in der Lieferkette durch Transparenz und Zusammenarbeit vorangetrieben wird. Die Responsible Lithium Partnership hat gezeigt, wie wichtig es ist, verschiedene Interessengruppen bei der Bewältigung komplexer Herausforderungen zusammenzubringen. Sie hat zu einem tieferen Verständnis der Menschenrechts- und Umweltrisiken im Salar de Atacama beigetragen und wirksame Lösungen ermöglicht. Wir sind stolz, dass wir von Anfang an zu dieser wichtigen Initiative beigetragen zu haben, und freuen uns darauf, weitere Fortschritte zu sehen.
Victoria Lindner
Projektkoordinatorin Responsible Lithium Partnership, Mercedes-Benz AG
Sowohl die Elektromobilität als auch die zunehmende Digitalisierung führen in den kommenden Jahren zu einem steigenden Lithiumbedarf in der Batterieproduktion. Lithium zählt zu den 24 von Mercedes-Benz identifizierten Rohstoffen, deren Einsatz, Gewinnung oder Weiterverarbeitung menschenrechtlich potenziell kritisch ist.
Unter dem Dach unseres Human Rights Respect System schaffen sogenannte Raw Material Assessments Transparenz in den Lieferketten und zeigen Maßnahmen auf, um Risiken zu reduzieren. Beim Rohstoff-Assessment für Lithium wurde festgestellt, dass ein Teil des Lithiums in den eigenen Lieferketten aus Australien, ein weiterer Teil aus Chile, aus der Region im Salar de Atacama, kommt.
Das Ökosystem des Salar de Atacama ist empfindlich; zudem mangelt es vor Ort an wissenschaftlichen Erkenntnissen und einem gesellschaftlichen Konsens über die Auswirkungen wirtschaftlicher Aktivitäten, insbesondere des Lithiumabbaus. Potenzielle Risiken, die sich aus der Sole- und Wassernutzung ergeben, wie zum Beispiel ein sinkender Grundwasserspiegel, könnten das Ökosystem und die Lebensgrundlagen beeinträchtigen. Wasserknappheit spielt daher eine zentrale Rolle, ebenso der Schutz wertvoller Lebensräume und der Artenvielfalt des Salar de Atacama.
Im Jahr 2021 startete die Responsible Lithium Partnership zur Förderung der nachhaltigeren Ressourcennutzung im Salar de Atacama – finanziert von der Mercedes-Benz Group, der BASF SE, der BMW Group, der Daimler Truck AG, Fairphone und der Volkswagen Group. Die Koordinierung der Partnerschaft lag bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) – mit dem Ziel, eine gemeinsame Basis zu finden und einen Multi-Stakeholder-Round-Table (Mesa Multiactor) zu schaffen. Die Mission von Mesa Multiactor bestand darin, durch einen integrativen Dialog zwischen verschiedenen Akteuren die nachhaltige Nutzung und den Schutz der Wasserressourcen im Salar de Atacama bis 2030 zu fördern.
Heute arbeiten im Salar de Atacama rund 20 Interessengruppen aus verschiedenen Bereichen als Teil des Multi-Stakeholder-Round-Tables zusammen, darunter Vertreterinnen und Vertreter indigener Gemeinschaften, der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft sowie des öffentlichen und privaten Sektors.
Die partizipative Art und Weise, in der die Themen von Beginn des Projekts an diskutiert wurden, ermöglichte die Generierung von Ideen, die Identifizierung von Bedürfnissen und die Entwicklung eines konkreten Aktionsplans, von dem alle Beteiligten profitieren.
Erika Muñoz
Tourismuskooperation von San Pedro de Atacama
Insgesamt wurden von September 2021 bis Ende 2024 26 Treffen des Round-Tables abgehalten. Dabei entwickleten die Teilnehmenden von Mesa Multiactor einen gemeinsamen Aktionsplan, der zum Ziel hat, die Wasserressourcen des Einzugsgebiets zu schützen und nachhaltiger zu bewirtschaften. Die Einigung umfasst 30 Maßnahmen, von denen 15 bis Februar 2025 bereits abschließend umgesetzt wurden. Dazu gehören ein Register aller Inhaberinnen und Inhaber von Wasserrechten, geologische und hydrologische Kartierungen, Kampagnen zu Wasserknappheit, die Verbesserung der Trinkwasserversorgung für lokale Gemeinden und das Recycling von Grauwasser. Darüber hinaus hat Mesa Multiactor mehr als 300 Studien und Berichte zum Thema Wasser im Salar gesichtet, über eine öffentliche Bibliothek zugänglich gemacht und somit bestehende Informationslücken geschlossen.
Zu den wichtigsten Errungenschaften des Projekts gehören die Vernetzung bestehender Organisationen, die Entwicklung von Wasserversickerungsprojekten und die Sicherstellung, dass die Interessengruppen engagiert und informiert bleiben.
Benigno Reyes
Präsident des Verbandes der Bewässerungsunternehmen und Landwirte am Fluss San Pedro de Atacama
Der Multi-Stakeholder-Round-Table setzt seit Februar 2025 seine Arbeit als unabhängige Stiftung in Chile fort. Damit wurde der Grundstein für die Sicherstellung nachhaltiger Veränderungen im Salar de Atacama über den von den Unternehmen finanzierten Projektzeitraum hinaus gelegt.
Die Responsible Lithium Partnership hat wertvolle Erkenntnisse für eine verantwortungsvollere Ressourcennutzung, insbesondere von Lithium, hervorgebracht. Ziel ist es, dieses Wissen auf zukünftige Projekte und andere Rohstoffe zu übertragen:
Die Abschlussevaluation von Mesa Multiactor bestätigt den positiven Einfluss auf Vertrauen und Zusammenarbeit. 60 Prozent der mit dem Projekt vertrauten Personen gaben an, dass sich die Beziehungen der Interessengruppen vor Ort und ihre Kollaboration durch den Round-Table verbessert haben. Besonders wertvoll war der offene Austausch, der die frühzeitige Erkennung von Konflikten ermöglichte und ein gemeinsames Verständnis komplexer Herausforderungen förderte.
Dieser Artikel wurde zuletzt im November 2025 aktualisiert.