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Einkäuferin Connected Services und Digital Content

Zwischen Start-ups und IT-Riesen.

Wie verändern die „CASE“-Megatrends die Arbeit im Bereich Procurement & Supplier Quality? Was sollte man für die Arbeit in dem Bereich mitbringen? Über diese und weitere Fragen haben wir mit Shuang Sui gesprochen.

Bitte stellen Sie sich den Leserinnen und Lesern kurz vor.

Mein Name ist Shuang (Rufname „Jingxuan“) Sui. Ich habe internationales Handelsmanagement studiert und bei einem großen Handelsunternehmen gearbeitet, bevor ich 2013 zur damaligen Daimler AG kam. Derzeit bin ich Einkäuferin für Connected Services und Digital Content – das sind zum Beispiel Live Traffic Informationen oder Kartendaten – bei Mercedes-Benz Cars, Vans und smart und arbeite in Böblingen.

Warum haben Sie sich für Mercedes-Benz als Arbeitgeber entschieden?

Als ich damals nach einer neuen Herausforderungen gesucht habe, bin ich auf eine Stellenanzeige von Daimler gestoßen. Ich weiß heute noch was drin stand: „…mit dem Erfinder des Automobils das Automobil neu zu definieren…“. Das war gerade die Anfangszeit, als die Automobilindustrie angefangen hat, mit Partnern aus der Consumer-Electronics-Industrie und der IT-Industrie zusammen zu arbeiten, um Connected Services auf den Markt zu bringen. Diese Herausforderung klang für mich sehr spannend.

Wie sieht Ihr bisheriger Weg bei Mercedes-Benz aus – beginnend beim ersten Tag im Unternehmen bis heute?

Mein Start im Unternehmen und in meinem Bereich wurde mir sehr einfach gemacht. Es war eine klare Struktur da, mit einem Einarbeitungsplan, diversen Schulungen usw. Außerdem gibt es ein „Patensystem“, bei dem erfahrene Mitarbeiter neuen Kollegen für Fragen zur Seite stehen. Gleich am zweiten Tag ging es zum Chef nach Hause - Grillabend mit dem Team. Die familiäre und lockere Atmosphäre hat mich direkt beeindruckt. Direkt zu Beginn habe ich eine Dienstreise nach China mit meinem Chef und weiteren Kollegen organisiert. Das hat mir sehr gut gefallen, denn mir ist gleich sehr viel Vertrauen geschenkt worden.

Die letzten drei Jahre waren eine absolut spannende Zeit, da der Bereich Connected Services rasant gewachsen ist.

Ich konnte sehr interessante Auftragsvergaben durchführen, mit Start-ups aber auch mit IT-Riesen wie Baidu oder Alibaba zusammenarbeiten, und eine Taskforce zu einem neuen Projekt leiten. Es gibt sehr viele Aufgaben mit umfangreichen Gestaltungsmöglichkeiten.

Erzählen Sie uns bitte ein bisschen mehr über Ihr Team und Ihre Aufgaben. Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Mein Team hat sich stark verändert. Da sieht man auch, wie schnell sich Mercedes-Benz auf die sich verändernde Welt einstellt. Anfangs waren wir ein gemischtes Team von Hardware-Kollegen: ein paar Kollegen kümmerten sich um Connected Services und andere Kollegen kauften z.B. Displays ein. Mittlerweile haben wir ein Team, das sich ausschließlich um Connected Services kümmert. Wir wachsen mit den Aufgaben – und zwar in doppelter Hinsicht: Das Team wird größer und jeder selbst wächst an den Aufgaben. An einem typischen Arbeitsalltag habe ich viele Telefonkonferenzen mit Lieferanten aus der ganzen Welt aber auch mit unseren Ansprechpartnern aus der Entwicklung und dem Vertrieb. Der Spaß kommt in unserem Team nicht zu kurz: wir lachen sehr viel und der Tisch mit Süßigkeiten in der Mitte unseres Büros ist immer ein beliebter Treffpunkt.

CASE – diese Buchstaben prägen die Zukunft von Mercedes-Benz Cars. Sie stehen für die strategischen Zukunftsfelder Vernetzung (Connected), autonomes Fahren (Autonomous), flexible Nutzung (Shared) und elektrische Antriebe (Electric), die Mercedes-Benz Cars konsequent vorantreibt und intelligent verbindet. Wie verändern die „CASE“-Megatrends Ihre Arbeit als Einkäuferin?

Unser Team kauft Connected Services ein, daher wird CASE großen Einfluss auf unsere Arbeit haben. Wir haben schon angefangen uns Gedanken zu machen, wie wir die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Entwicklung noch besser gestalten können, damit sich unsere Kunden noch schneller auf neue Services freuen können. Das geht von Prozessverschlankung bis hin zu neuen Systemen. Unser Management gibt uns Rückendeckung für die Umsetzung dieser Ideen und so konnten wir viele davon schnell umsetzen.

Was sollte man für die Arbeit als Einkäufer in Ihrem Bereich Procurement & Supplier Quality mitbringen?

Voraussetzung ist, dass man betriebswirtschaftliche Zusammenhänge erkennt, entsprechende Verhandlungsstrategien und -ziele entwerfen und durchsetzen kann. Ein grundlegendes technisches Verständnis vom jeweils einzukaufenden Gut mitzubringen ist oft hilfreich. Bei komplexen Projekten mit vielen Stakeholdern auf Unternehmens- und Lieferantenseite muss man außerdem den roten Faden immer im Blick behalten – Fähigkeiten im Projektmanagement sind also gefragt! Darüber hinaus sind auch Softskills, wie beispielsweise Fingerspitzengefühl für den Umgang mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, wichtig.

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