Sicherheit ist bei Mercedes-Benz ist keine Frage des Antriebssystems.

"Real-life"-Crashtest

Mercedes-Benz Elektrofahrzeuge sind so sicher wie alle Modelle mit dem Stern.

13. Oktober 2023 – Mit dem weltweit ersten öffentlichen Crashtest von zwei vollelektrischen Fahrzeugen geht Mercedes-Benz sowohl über die gesetzlichen als auch die Anforderungen der Ratinginstitute hinaus.

Beim Euro NCAP ist ein Frontalaufpralltest mit einem 1.400 Kilogramm schweren Stoßwagen vorgeschrieben. Er verfügt über eine Aluminiumwabenbarriere. Sie stellt die Front eines anderen Fahrzeugs nach. Der Stoßwagen und das Testfahrzeug treffen gemäß den Vorgaben mit einer Geschwindigkeit von jeweils 50 km/h versetzt aufeinander.

Mercedes-Benz setzte mit dem EQA und dem EQS SUV jedoch zwei reale Fahrzeuge ein, die mit rund 2,2 bzw. drei Tonnen deutlich schwerer sind. Zudem waren beide Modelle mit jeweils 56 km/h schneller. Dadurch war die umzusetzende Crashenergie insgesamt erheblich höher als gesetzlich gefordert. Die heftige Verformung der beiden Fahrzeuge nach dem Zusammenstoß mag auf Laien erschreckend wirken. Den Ingenieurinnen und Ingenieuren von Mercedes-Benz zeigt sie jedoch, dass die Energie des Aufpralls über die Deformation der Fahrzeuge wirksam abgebaut werden konnte. Infolgedessen blieb die Sicherheitsfahrgastzelle beider Elektromodelle intakt und die Türen ließen sich öffnen. Im Ernstfall können die Insassen den Innenraum so selbstständig verlassen oder Ersthelfende und Rettungspersonal sie erreichen. Das Hochvoltsystem von EQA und EQS SUV hatte sich bei dem Aufprall automatisch abgeschaltet.

Der Crashtest im konzerneigenen Technologiezentrum für Fahrzeugsicherheit in Sindelfingen untermauert die Ansprüche der „Real-Life Safety“-Philosophie von Mercedes-Benz: Fahrzeuge zu bauen, die nicht nur in definierten Crashtest-Szenarien bestehen können, sondern auch im realen Unfallgeschehen. Das Testszenario mit einer Geschwindigkeit von 56 km/h und einer Frontalüberdeckung von 50 Prozent bildet eine häufige Unfallart auf Landstraßen ab. Sie kann beispielsweise durch missglückte Überholmanöver passieren. Die gewählte Geschwindigkeit berücksichtigt, dass die Fahrenden im realen Unfallgeschehen noch versuchen würden zu bremsen, bevor die Fahrzeuge im schlimmsten Fall zusammenstoßen.

Sicherheit gehört zur DNA von Mercedes-Benz und ist eine unserer zentralen Verpflichtungen gegenüber allen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern. Für uns ist der Schutz von Menschenleben jedoch keine Frage des Antriebssystems. Das zeigt der aktuelle Crashtest mit zwei vollelektrischen Fahrzeugen. Er beweist, dass alle unsere Fahrzeuge ein vergleichbar hohes Sicherheitsniveau haben – egal mit welcher Technologie sie angetrieben werden. Wir arbeiten konsequent an der Verwirklichung unserer Vision vom unfallfreien Fahren, mit der wir über das Ziel ‚Vision Zero‘ von WHO und United Nations Regional Commissions hinausgehen. Wir wollen nicht nur null Verkehrstote bis 2050 und eine Halbierung der Anzahl von Verkehrstoten und Schwerverletzten bis 2030 im Vergleich zu 2020 erreichen. Unser Ziel bis 2050 lautet: keine Unfälle mehr mit der Beteiligung eines Mercedes-Benz Fahrzeugs.

Markus Schäfer, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG, Chief Technology Officer

Dummy-Messwerte geben Hinweise auf das Verletzungsrisiko für die Insassen

An Bord von EQA und EQS SUV waren je zwei Erwachsenen-Dummys: Insgesamt drei weibliche und ein männlicher. Die Auswertung der bis zu 150 Messpunkte pro Dummy lässt auf ein geringes Risiko für schwere bis tödliche Verletzungen schließen. Das bedeutet: Beide Fahrzeuge bieten ihren Passagieren dank definierter Knautschzonen und moderner Rückhaltesysteme ein sehr gutes Schutzpotenzial bei dieser hohen Unfallschwere. Alle Sicherheitsvorkehrungen wie Airbags und Gurtstraffer mit Gurtkraftbegrenzern lösten wie vorgesehen aus. Damit bestätigt der Crashtest das Ergebnis, das die Ingenieurinnen und Ingenieure zuvor bereits in zahlreichen Simulationen am Computer errechnet hatten. Die realen Fahrzeugtests dienen immer auch als finaler Abgleich der Simulationsergebnisse. Der Crashversuch macht auch deutlich, dass die Kompatibilität – also das Zusammenwirken der Deformationsstrukturen verschiedener Autos, die bei einem Unfall aufeinandertreffen – Teil der Sicherheitsanforderungen an Mercedes-Benz Pkw ist.

Auf dem Fahrersitz beider Autos waren weibliche Dummy-Typen platziert. Frontalaufpralltests mit weiblichen Dummys in der vordersten Sitzposition gehören seit vielen Jahren zum Repertoire bei Mercedes-Benz. Ziel ist es, die Schutzsysteme für ein möglichst breites Spektrum auszulegen.
Auf dem Fahrersitz beider Autos waren weibliche Dummy-Typen platziert. Frontalaufpralltests mit weiblichen Dummys in der vordersten Sitzposition gehören seit vielen Jahren zum Repertoire bei Mercedes-Benz. Ziel ist es, die Schutzsysteme für ein möglichst breites Spektrum auszulegen.

Mit diesem Crash von zwei Elektrofahrzeugen, den wir so zum ersten Mal öffentlich gezeigt haben, unterstreichen wir unseren Anspruch, die sichersten Fahrzeuge der Welt zu bauen. Die vier eingesetzten weiblichen und männlichen Dummys haben die biomechanischen Grenzwerte bei diesem extrem schweren Crash eingehalten. Damit beweisen wir unsere Kompetenz bei der Sicherheit von Elektrofahrzeugen.

Paul Dick, Direktor Fahrzeugsicherheit, Mercedes-Benz AG

Spezielles Hochvoltsicherheitskonzept

Mercedes-Benz hat für seine elektrischen Fahrzeuge ein mehrstufiges Hochvolt-Schutzkonzept entwickelt. Es umfasst acht wesentliche Elemente für die Sicherheit der Batterie und aller Komponenten mit einer Spannungslage von mehr als 60 Volt. Dazu gehören beispielsweise separate Plus- und Minusleitungen und ein sich selbst überwachendes Hochvoltsystem, das sich im Falle einer schweren Kollision automatisch abschaltet. Die hohen internen Sicherheitsvorgaben gehen in vielen Fällen über die gesetzlichen Vorgaben oder die der Verbraucherschutzorganisationen hinaus. Dies hat Mercedes-Benz mit dem aktuellen Crashtest erneut eindrucksvoll bewiesen.

Mehr als das Gesetz verlangt: EQA und EQS SUV crashten in einem realen Unfallszenario mit jeweils einer Geschwindigkeit von 56 km/h und einer Überdeckung von 50 Prozent gegeneinander.
Mehr als das Gesetz verlangt: EQA und EQS SUV crashten in einem realen Unfallszenario mit jeweils einer Geschwindigkeit von 56 km/h und einer Überdeckung von 50 Prozent gegeneinander.
Ende einer Dienstfahrt: Der eigentliche Crash dauert nur rund 120 Millisekunden. Um kein Detail zu verpassen, werden die Versuche mit Hochgeschwindigkeitskameras dokumentiert. Die schießen bis zu 1.000 Bilder pro Sekunde.

Harte Probe.

Das Crashtest-Zentrum in Sindelfingen.

Ist das Fahrzeug dann auf der Versuchsbahn platziert und sitzen die bis zu 100 Kilogramm schweren, 1,88 Meter großen Crashpuppen samt „Familienanhang“ in verschiedenen Größen sicher angeschnallt und korrekt positioniert im Auto, darf das Crashtest-Fahrzeug auf seine letzte Reise gehen.

Technologiezentrum Fahrzeugsicherheit.

Zahlen und Fakten zum Technologiezentrum Fahrzeugsicherheit.