Warum Verhandlungsgeschick?
Wenn wir den Zeitplan für die Software-Entwicklung erstellen, müssen wir verstehen, was für die einzelnen Bereiche wichtig ist, und die unterschiedlichen Anforderungen konsolidieren. Ein Beispiel: Um die Antriebe bei Tests auf dem Prüfstand oder der Teststrecke bewerten zu können, benötigt unsere Motorenentwicklung eine Software, die sehr präzise Daten liefert. Für andere Bereiche ist Präzision ebenfalls wichtig, aber es kann auch vorkommen, dass die schnelle Verfügbarkeit einer Softwareversion mit einem kleineren Funktionsumfang eine höhere Priorität hat. Unsere Aufgabe ist es, beide Anforderungen zu erfüllen.
Und wie können wir uns Ihr Team vorstellen?
Als Gruppenleiterin bin ich für sechs Kolleginnen und Kollegen verantwortlich. Wir sind alle Ingenieure, mit unterschiedlichen Fachrichtungen – von Elektrotechnik über Maschinenbau bis hin zu Automotive. Wir ergänzen uns optimal und ich bin immer wieder begeistert von den intelligenten Lösungen, die meine Kolleginnen und Kollegen für die Entwicklung unserer Powertrain-Software finden. Da stecken ganz viel Leidenschaft und Ambition drin.
Was macht für Sie Mercedes-Benz als Arbeitgeber aus?
Für mich als Ingenieurin hat Mercedes-Benz einfach einen ganz besonderen Reiz. Hier habe ich so viele Möglichkeiten, um mich weiterzuentwickeln und an der Zukunft der Mobilität mitzuarbeiten. Im Unternehmen gibt es eine sehr offene Atmosphäre und viel Wissensaustausch, das ist das perfekte Umfeld für Innovationen. Und es ist natürlich cool für ein Unternehmen wie die Mercedes-Benz Group zu arbeiten. Ich liebe das Design unserer Fahrzeuge, besonders den neuen sportlichen Mercedes-Benz CLS oder auch das Mercedes-Benz E-Klasse Coupé. Diese Modelle haben eine besondere Eleganz.
Waren Sie schon immer so technologiebegeistert?
Meine Eltern sind beide Ingenieure und es hat mich schon als Kind fasziniert, was möglich ist, wenn Wissen zu Werkstoffen und physikalischen Gesetzen sinnvoll kombiniert wird. Später in der Schule hatten wir dann ein Projekt, bei dem wir aus elektrischen Bauteilen die einfache Version eines Radios gebaut haben. Das war mein erster Berührungspunkt mit Elektrotechnik und es hat, bildlich gesprochen, sofort bei mir gefunkt. Deshalb habe ich mich später auch für ein Studium der Elektrotechnik entschieden.
Für Ihr Studium sind Sie von China nach Deutschland gezogen. Wie kam es dazu?
Nach meinem Schulabschluss wollte ich Erfahrungen außerhalb Chinas sammeln und andere Länder kennenlernen. Ich habe mich informiert und hatte verschiedene Hochschulen weltweit ausgewählt, die für mich infrage kamen. Meine Mutter ist Maschinenbau-Ingenieuren und hat zu mir gesagt: „Wenn Du Ingenieurin werden willst, geh nach Deutschland.“ (lacht) Im Frühjahr 2006 habe ich dann mein Bachelorstudium an der Fachhochschule Aachen begonnen und nach dem Bachelor-Abschluss mein Masterstudium an der RWTH Aachen fortgesetzt.