Als Abteilungsleiterin haben Sie zu der Entscheidung für die neuen elektrischen Antriebe beigetragen und später die Entwicklungsabteilung selbst mit aufgebaut. Wie sieht Ihr Team aus?
In der Abteilung Electric Power Train bin ich für fünf Teams mit insgesamt 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich – alles Spitzen-Ingenieure. Das Team sitzt normalerweise in einem Großraumbüro, das ermöglicht uns, bei der Entwicklung sehr flexibel zusammenzuarbeiten. Oft sind die Kolleginnen und Kollegen aber auch für Versuche unterwegs, um unsere Antriebe in Aktion am Prüfstand oder im Fahrzeug zu testen. Wichtig ist zudem der enge Austausch mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Sindelfingen, die die Fahrzeuge entwickeln, sowie mit den Werken, welche die Antriebe produzieren. So stellen wir sicher, dass die unterschiedlichen Anforderungen stets berücksichtigt werden.
Das klingt nach spannenden Aufgaben. Was macht Mercedes-Benz für Sie als Arbeitgeber besonders?
Wir teilen hier alle die gleiche Leidenschaft für Technologie und den Anspruch, etwas Hervorragendes zu schaffen. Ich schätze die vielen Entwicklungsmöglichkeiten und unterschiedlichsten Aufgabengebiete. Hier hatte ich von Beginn an die Chance, meinen Karriereweg selbst zu gestalten – angefangen bei meinem Einstieg als Trainee. Später hatte ich auch Gelegenheit, bei der Hybrid-Entwicklung in den USA Erfahrungen zu sammeln…
… und von 2011 bis 2013 waren Sie dann Assistentin der Geschäftsführung bei Mercedes-AMG.
Ja. Das war eine wirklich spannende Zeit. Ola Källenius leitete damals die Mercedes Hochleistungs-Sparte. Ich habe viel über Strategie, Management und Führung gelernt. Davon profitiere ich als Führungskraft noch heute.
Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit als Führungskraft wichtig?
Ich lege großen Wert darauf, dass die Teammitglieder wissen, welchen Beitrag sie leisten. Das hat für mich etwas mit Wertschätzung zu tun. Ein offener Austausch ist dabei sehr wichtig. Ich starte jeden Tag mit meinen Teamleitern bei einem „Morning Coffee“ – wir setzen uns zusammen, tauschen uns aus und besprechen, was ansteht. Dazu gehört auch, dass wir uns die Zeit nehmen, einen Erfolg zu feiern, wenn wir gemeinsam ein Ziel erreicht haben.
Sie beschäftigen sich nahezu Ihre gesamte Karriere mit Antriebstechnologie. Wie kam es eigentlich dazu?
Das stimmt. Interessant dabei ist, dass ich ursprünglich aus einem ganz anderen Bereich komme. In meinem Studium habe ich mich auf elektronische Energieversorgung spezialisiert. Viele meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen sind heute bei Energiekonzernen oder kommunalen Energieversorgern tätig. 2003 habe ich hier im Unternehmen die Möglichkeit bekommen, meine Abschlussarbeit zum Thema Brennstoffzellen zu schreiben. Das war mein erster Kontakt zur Automobilindustrie und die Aufgaben, die das Unternehmen für Ingenieure bietet, haben mich schnell begeistert. Mercedes-Benz war von Anfang an mein „best fit“ als Arbeitgeber. Das ist bis heute so.