Nach der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding im Rahmen des ITS European Congress in Eindhoven haben die Projektpartner beispielhaft demonstriert, wie die Weitergabe der Informationen per Car-to-X Kommunikation abläuft. Drei Szenarien veranschaulichten die Informationsweitergabe. Dabei simulierte jeweils ein „Sender“ eine Pannen- oder Gefahrensituation:
- Szenario 1: Der Fahrer eines Mercedes-Benz Fahrzeugs betätigt die Warnblinkleuchte.
- Szenario 2: Der Fahrer eines BMW Fahrzeugs setzt über das Bordsystem einen Notruf ab („eCall“).
- Szenario 3: Eine Verkehrsleitbehörde informiert über eine plötzliche Gefahr im Umfeld, etwa eine Wanderbaustelle.
Die beiden Senderfahrzeuge waren entlang einer Strecke vom Stadtzentrum bis zum Evoluon Congress Center in Eindhoven positioniert. Die „Empfängerfahrzeuge“ – Testfahrzeuge der Marken Mercedes-Benz, BMW und Ford – fuhren diese Strecke entlang und simulierten so nachfolgende beziehungsweise entgegenkommende Autos in einer kritischen Verkehrssituation. Unmittelbar nach dem ersten Impuls der „Sender“ erhielten die Insassen der Empfängerfahrzeuge über die Bordsysteme einen Hinweis.
Das Prinzip der Datenübermittlung funktioniert dabei wie folgt: Jede der Aktionen setzt einen Impuls und damit den Datenfluss in Gang. Eine Meldung wird vom Sender – also dem Fahrzeug oder der Verkehrsbehörde – anonymisiert und in der Regel mobilfunkbasiert an einen so genannten „Aggregator“ übermittelt. Diese Rolle nehmen zum Beispiel die Experten für Navigationssysteme, TomTom und HERE, ein.
Unter Realbedingungen sammelt der Aggregator die Informationen und führt sie zusammen, bis eine kritische Anzahl an Meldungen erreicht ist. Dann wird aus dem „Aggregator“ ein „Service Creator“: Er erstellt eine Warnmeldung. Über die Navigationssysteme beziehungsweise die Kommunikationssysteme der Automobilhersteller wird diese Warnung wiederum an die Empfängerfahrzeuge gesendet, die sich in der Nähe der Gefahrenstelle befinden. Aufgrund der hohen Marktdurchdringung der beteiligten Navigationsdienste kann sich somit eine große Anzahl von Verkehrsteilnehmern frühzeitig auf eine akute Gefahrensituation einstellen.