Sven-Eric Molzahn drückt das Gaspedal durch, tritt dann auf die Bremse und fährt eine schnelle Linkskurve. Dann zurück auf die Gerade, wieder beschleunigen, als plötzlich das Heck ausbricht und die Leitplanke den Vortrieb bremst. Er hatte eine Bananenschale übersehen, die auf der Strecke lag. Zum Glück gibt’s keinen Blechschaden: Denn obwohl Sven-Eric Molzahn kräftig am Lenkrad gekurbelt und noch stärker in die Pedale getreten hat, bewegt sich der CLA, in dem er sitzt, keinen Zentimeter.
Das Coupé ist ein Serienfahrzeug und verfügt selbstverständlich über eine Straßenzulassung. Aber es ist, wenn man so möchte, auch eine Spielekonsole auf vier Rädern. Dafür verantwortlich sind Sven-Eric Molzahn und sein Kollege Fabian Gajek. Die beiden haben das Videospiel SuperTuxKart, eine Open-Source-Variante eines Nintendo-Klassikers, ins Auto gebracht.
Das Spiel läuft auf dem Bildschirm in der Mittelkonsole, der Nutzer steuert das virtuelle Kart so wie er das echte Auto steuern würde. Es wird aber noch besser: Je schneller sich das virtuelle Vehikel bewegt, desto heftiger strömt im realen Auto die Luft aus den Lüftungsdüsen. Und auch die Ambiente-Beleuchtung spielt im wahrsten Sinne des Wortes mit: Fährt man im Spiel auf einem Unterwasser-Parcours, färbt es sich blau, fährt man durch die Wüste, ist es rot – und schaltet die Ampel zu Rennbeginn auf Start, zeigt auch das Ambiente-Licht grün.