Auch immer mehr prominente Stars wie Rick Fox
Die Top 3 Missverständnisse über eSports

„Das ist doch kein Sport!“
Dieser Artikel wurde ursprünglich im Daimler-Blog veröffentlicht.
Die Diskussion, ob eSport wirklich Sport ist, gibt es schon seit geraumer Zeit. Zweistellige Wachstumsraten, ausverkaufte Stadien, Zuschauer im Millionenbereich und Preisgelder von mehreren Millionen zeigen eindeutig, dass eSports längst mehr als nur eine Randerscheinung ist.
8 Min. Lesedauer
Doch zunächst: Was ist eSports überhaupt?
eSports ist der professionelle Wettbewerb von Menschen in Computer- und Videospielen. eSports ist immer Gaming, Gaming aber nicht immer eSports. Beim Gaming steht der Unterhaltungsaspekt im Vordergrund, beim eSports hingegen der Wettbewerbsaspekt. Wie beim traditionellen Sport gibt es im eSports bewährte Strukturen, einheitliche Regeln, Preisgelder und Spielergehälter.
Die Spiele werden in Arenen ausgetragen, verfolgt von Fans, es gibt Stars (wie beispielsweise Søren Bjerg
1. Das sind doch nur Ballerspiele/Shooter!
Nein, es gibt sehr viele verschiedene Spielgenres. Im eSports sind Echtzeit-Strategiespiele, Shooter und Sport-/Rennsimulationen am weitesten verbreitet. Klassifiziert man die Spieletitel nach den monatlich aktiven Spielern, der Anzahl an Zuschauern und dem jährlich ausgeschütteten Preisgeldern, stehen mit League of Legends
Bei diesen Spielen treten zwei Teams à fünf Spielern gegeneinander an. Zu Spielbeginn wählt jeder Spieler einen aus über hundert Charakteren mit individuellen Stärken, Schwächen und Fähigkeiten aus. Bestimmte Charaktere ergänzen sich besonders gut und schaffen so Vorteile wie zum Beispiel höhere Mobilität. Gewählt wird abwechselnd. Das erlaubt auch die Auswahl eines Charakters der sich besonders gut als Gegencharakter für einen bereits vom Gegner gewählten Charakter eignet – ein sogenannter „Counter Pick“.
Zusätzliche strategische Tiefe wird durch die Möglichkeit erzielt, einzelne Charaktere von der Auswahl auszuschließen – sogenannte „Bans“. Diese „Pick & Ban“-Phase ist hochstrategisch und erfordert viel Taktik und Antizipation, vergleichbar mit Schach. Beim Spiel geht es dann darum, als erster die gegnerische Basis zu erobern. Die Team Zusammenstellung legt hierfür bereits den Grundstein.
2. eSportler sind doch keine echten Sportler!
Für eSportler stehen nicht körperliche Ausdauer oder Kraft im Mittelpunkt, sondern die geistigen Anforderungen, welche die des klassischen Sports in Teilen deutlich übersteigen. Überdurchschnittlich hohe Konzentrationsfähigkeit, exzellente Hand-Augen-Koordination, blitzschnelle Reaktionsgeschwindigkeiten, Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke sind entscheidend. Ein tägliches und intensives Training ist unerlässlich, um mentale und körperliche Höchstleistungen zu erzielen. Das funktioniert wie bei traditionellen Sportarten auch. Wie ein Rennfahrer versucht, seine Rundenzeiten zu verbessern, trainiert ein MOBA-Spieler unterschiedliche Charaktere und Spielzüge.
Dafür ist physische Fitness eine wichtige Grundlage. Daher haben eSportler, wie auch Fußball- oder Tennisspieler, feste Trainingszeiten, Coaches, Ernährungspläne, Sportpsychologen und –physiologen, die den Athleten ermöglichen, das Beste aus sich herauszuholen. Studien der deutschen Sporthochschule in Köln
Bei einigen eSports Spieletiteln, wie beispielsweise Dota2 oder League of Legends, gibt es keine fest definierte Spieldauer – das Spiel endet erst, wenn die gegnerische Basis erobert wurde. Bei League of Legends liegt der Rekord für das längste Liga-Spiel bei über 90 Minuten. Bei größeren eSports Turnieren müssen die Spieler teilweise bis zu fünf Spiele hintereinander absolvieren und somit viele Stunden Höchstleistungen erbringen. Die hohen Anforderungen an die eSportler zeigen sich auch an der kurzen Karrierelaufbahn. Ab Mitte 20 lassen Reaktionsgeschwindigkeit und Konzentrationsfähigkeit nach, was dazu führt, dass die Spieler trotz der größeren Erfahrung mit den jüngeren Spielern kaum mithalten können.
3. Sind das nicht nur Nerds?!
Die eSports Community ist global, jung, digital-affin und sehr gebildet. Die Kernaudienz ist zwischen 18 und 34 Jahren alt, mit einem Frauenanteil von circa 30 Prozent – Tendenz steigend. Zwei Drittel der eSports Fans sind an einer Universität eingeschrieben oder haben bereits einen Abschluss – viele mit Schwerpunkt IT, Ingenieurswesen und Management. Dem Marktforschungsunternehmen Nielsen zufolge sind sogar über die Hälfte der eSport-Fans auch an traditionellen Sportarten interessiert. Nerd oder nicht, fest steht, eine sehr interessante Zielgruppe.
Wann und warum ist Mercedes-Benz in den eSports eingestiegen?
Wir von Mercedes-Benz haben das immense Potenzial der Branche schon früh erkannt und sind als erster Automobilhersteller bereits 2017 in den eSports eingestiegen. Mit dem Engagement erweitern wir unser Sponsoring Portfolio zukunftsorientiert. „Als global agierende Marke wollen wir uns neuen Zielgruppen öffnen“, sagt Britta Seeger, Vorstandsmitglied der Daimler AG, verantwortlich für den Mercedes-Benz Cars Vertrieb. Unser Ziel ist es, eSports weiter voranzutreiben und Mehrwert zu generieren, indem wir beispielsweise unsere Mobilitätslösungen anbieten und neue spannende Formate etablieren.
Die ESL
Wie geht es weiter?
Mit der Verlängerung und dem Ausbau unserer Partnerschaft mit ESL wollen wir eSports nun auch auf nationaler Ebene weiter ausbauen. Das Engagement im Rahmen der ESL One Dota2 Turnierserie als Premiumpartner und die Auszeichnung des Mercedes-Benz MVP bleibt weiterhin bestehen.
Unser neuester Film „The Way“, den wir auf YouTube veröffentlicht haben, zeigt die Entwicklung von den Anfängen des Gamings zum heutigen eSports und die Verbindung mit unserer Marke. Diese Entwicklung haben wir auf der ESL One im Oktober letzten Jahres, auch in unserem Standkonzept, der Mercedes-Benz Gaming Lounge, aufgegriffen. Auf Retro Gaming Stationen konnten historische Spieleklassiker wie Pacman und Frogger gespielt werden und auf den originalen Sitzen eines 450 SEL aus den 1970ern wurden verschiedene Rennsimulationen angeboten. Aber auch aktuelle eSports Titel wie Dota2 konnten unsere Besucher über professionelle Gaming Setups spielen.
Außerdem haben wir zu Beginn des Jahres 2019 die Beteiligung an SK Gaming
Ich kann nur jedem empfehlen sich einmal vorurteilsfrei mit dem Thema eSports zu befassen – und falls ihr schon neugierig seid, besucht doch einfach selbst mal ein eSports Event.