Unser soziales Engagement in der Lieferkette.

Projekte in Indien und im Kongo

Aktiv gegen Kinderarbeit.

04. September 2020 – Das Unternehmen unternimmt weitere wichtige Schritte für die Achtung der Menschenrechte in der Umgebung von Rohstoffminen. Für ein Projekt hat es sich mit der NGO Terre des Hommes Niederlande zusammengeschlossen und ist der Responsible Mica Initiative (RMI) beigetreten, um Kinderarbeit in indischen Mica-Minen zu bekämpfen. Die bereits 2019 initiierte Kooperation mit der Hilfsorganisation Bon Pasteur gegen Kinderarbeit in der Demokratischen Republik Kongo hat zwischenzeitlich erste Erfolge erzielt.

Soziales Projekt mit Terre des Hommes in Indien gestartet

Die Zusammenarbeit mit der NGO Terre des Hommes Niederlande in Jharkhand (Indien) hat das Ziel, Kindern im Umfeld von Glimmer (Mica)-Minen den Schulbesuch zu ermöglichen und deren Familien wirtschaftlich zu unterstützen. Mit dem Rohstoff Mica wird unter anderem der schimmernde Effekt bei Fahrzeuglacken erzielt. Das Projekt soll verhindern, dass Eltern ihre Kinder zur Arbeit in Glimmer-Minen schicken müssen. Gleichzeitig erhöht eine gute Ausbildung die Chance, dass die Kinder später als Erwachsene ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können und die Familie nicht auf Einnahmen durch Kinderarbeit angewiesen ist. Zusätzlich zu den Bildungsangeboten für Kinder sollen auch lokale Strukturen gestärkt und über Kinderrechte aufgeklärt werden. Dafür arbeitet das Unternehmen und Terre des Hommes Niederlande auch mit regionalen Hilfsorganisationen zusammen. Das Projekt hat Mercedes-Benz bis 2025 verlängert.

Renata Jungo Brüngger, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG. Integrität & Recht.

Wir gehen gegen Kinderarbeit konsequent mit drei Maßnahmen vor: Unserem Human Rights Respect System, Audits vor Ort und Kooperationen mit gemeinnützigen Organisationen. Die Zusammenarbeit mit Terre des Hommes und der Responsible Mica Initiative ist ein weiterer wichtiger Schritt, um Kinderarbeit in Minen-Regionen zu bekämpfen und für die Menschen Zukunftschancen zu schaffen. Es ist Teil unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie, vor Ort dauerhaft positive Veränderungen zu erzielen.

Renata Jungo Brüngger
Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG
Renata Jungo Brüngger, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG. Integrität & Recht.

Beitritt zu Responsible Mica Initiative ergänzt Aktivitäten

Mit dem Beitritt in die Responsible Mica Initiative will das Unternehmen künftig noch konsequenter gegen Kinderarbeit in Minen vorgehen. Die Initiative setzt sich für eine faire, verantwortungsvolle und nachhaltige Mica-Lieferkette in Indien ein. Dafür wurden gemeinsam mit anderen Unternehmen, NGOs, Branchenverbänden und Regierungsvertretern Standards für verantwortungsbewusste Arbeitsbedingungen entwickelt, die lokalen Gemeinschaften gestärkt und den Aufbau eines rechtlichen Rahmens für die Mica-Branche unterstützt.

Markus Schäfer, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG. Chief Technology Officer, Entwicklung & Einkauf.

Soziale, ökologische und ökonomische Aspekte sind die Grundlage unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie. Für uns beginnt eine ethisch verantwortliche Rohstoffgewinnung und -verarbeitung bereits ganz am Anfang der Wertschöpfungskette. Wir beschäftigen uns intensiv mit den Lieferketten – bis in die Rohstoffminen hinein. Deshalb engagieren wir uns im Projekt mit Terre des Hommes und treten der Responsible Mica Initiative bei.

Markus Schäfer
Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG Chief Technology Officer
Markus Schäfer, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG. Chief Technology Officer, Entwicklung & Einkauf.

Systematische Prüfung von Menschenrechtsrisiken

Um der Verletzung von Menschenrechten frühzeitig und aktiv entgegenzutreten, geht das Unternehmen systematisch vor: Sowohl für die eigenen Mehrheitsgesellschaften als auch für die Lieferketten wurde ein strategischer Ansatz zur Achtung der Menschenrechte entwickelt, das Human Rights Respect System. Als eine wichtige Maßnahme hat das Unternehmen potentielle Risiko-Rohstoffe identifiziert. Ziel ist es, die Lieferketten für diese potentiellen Risiko-Rohstoffe sukzessive transparent zu machen und risikobasiert Maßnahmen zu ergreifen.

Mercedes-Benz Cars hat bereits vor zwei Jahren seine Lacklieferketten transparent gemacht, Minen und Prozessoren auditiert und den Weg des Glimmers zurückverfolgt. Das Projekt mit Terre des Hommes und dem Beitritt zur Responsible Mica Initiative ergänzen diese Maßnahmen, um über die eigenen Lieferketten hinaus nachhaltige Verbesserungen vor Ort rund um die Glimmer-Minen zu erzielen. „Wir folgen der Empfehlung von NGOs und anderen externen Stakeholdern, Herkunftsländer kritischer Rohstoffe nicht als Bezugsquellen auszuschließen, sondern vor Ort auf eine Verbesserung der Situation hinzuwirken“, so Markus Schäfer.

Projekt mit NGO Bon Pasteur im Kongo erfolgreich angelaufen

Ähnlich wie bei Glimmer geht das Unternehmen auch bei Kobalt vor. Als Ergänzung zu den Maßnahmen, wie zum Beispiel Überprüfungen durch Audits in den eigenen Lieferketten, hat das Unternehmen bereits 2019 mit der Hilfsorganisation Bon Pasteur ein soziales Projekt gegen Kinderarbeit in der Demokratischen Republik Kongo gestartet. Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Menschen in der Bergbauregion Kolwezi zu verbessern. Das Projekt ist erfolgreich angelaufen und hat nach gut einem Jahr wichtige Meilensteine erreicht.

„Ein zentraler Bestandteil des Projekts mit Bon Pasteur ist es, den Kindern in Kolwezi die Chance auf Bildung und damit eine Zukunftsperspektive zu ermöglichen. Dank der Kooperation mit Bon Pasteur im Kongo konnten in den letzten zwölf Monaten über 300 Kinder die Schule besuchen“, so Renata Jungo Brüngger. Über 50 von ihnen hatten vorher in Minen gearbeitet. Zusätzlich zur Schulbildung erhalten die Kinder Gesundheitsfürsorge.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Schaffung von alternativen Lebensgrundlagen besonders für Frauen, etwa durch den Aufbau von nachhaltiger Landwirtschaft. Über 50 Frauen erhielten eine Ausbildung in Landwirtschaftstechnik. Im ersten Jahr des Projekts wurden bereits über zwei Tonnen Ernte eingefahren, was für die Familien eine wichtige Nahrungs- und Einnahmequelle ist und somit eine Alternative zur Arbeit in den Minen bedeutet. Zusätzliche Meilensteine im vergangenen Jahr waren Erziehungsberatung für Eltern, Aufklärung über Kinderrechte und Ausbildungen zum Konfliktmanagement, um Streitigkeiten in der lokalen Gemeinschaft friedlich zu lösen.