Welche Rolle könnten vernetzte Fahrzeuge in einem Mobilitätskonzept der Zukunft spielen?
Rikesh Shah: Die Qualität der von den Pkw generierten Daten geht über Verkehrssicherheitsaspekte hinaus. Es wäre auch eine Auswertung der Informationen zu den Fahrtrouten denkbar. Wie bringt man den Fahrer am schnellsten, sichersten, zuverlässigsten und umweltfreundlichsten von A nach B? Welchen Optimierungsgrad kann man für die Fahrt von A nach B erreichen? Dazu müssten wir jedoch andere Daten haben als die, die wir heute nutzen, und wahrscheinlich wäre für die Nutzung auch eine weitergehende Einwilligung der Fahrer erforderlich.
Ein spannender Job: Zauberer zusammenbringen
Im Innovationszentrum von TfL gibt es eine Menge interessanter Projekte zu entdecken.
Rikesh Shah: Auf jeden Fall. Und wir können diese Projekte nicht alleine durchführen. Wir sind auf die Zusammenarbeit mit Partnern und die Bereitschaft der Fahrer, Daten an uns zu übermitteln, angewiesen. Die Zauberer sind die Innovatoren. Unser Job ist es, die Projekte zu betreuen und einige von diesen großartigen Ideen zusammenzubringen. Die Entwicklung guter Lösungen überlassen wir den Innovatoren mit ihren genialen Fähigkeiten, denn bei jeder Innovation geht es darum, reale Probleme zu lösen. Es ist mir auch wichtig zu sagen, dass es der brillanten Kreativität und dem Verstand der Menschen -- Zulieferer, Akademiker, TfL-Kollegen einschließlich meines Teams und anderer -- zu verdanken ist, dass wir im Innovation Hub neue Konzepte ausprobieren können.
Welches reale Problem würden Sie persönlich denn gerne lösen?
Rikesh Shah: Ich bin in London geboren und aufgewachsen und jetzt wachsen meine eigenen Kinder hier auf. Wenn ich an früher zurückdenke, muss ich feststellen, dass London vor 40 Jahren ganz anders war als heute. Doch lassen wir die Nostalgie beiseite. Ich möchte, dass meine Kinder dort aufwachsen, wo die Luft, die sie atmen, nicht gesundheitsschädlich für sie ist. Ich möchte, dass sie sich sicher bewegen und fit halten können und ich möchte, dass sie das, was London zu bieten hat, wirklich genießen.
Wie sieht Ihr persönlicher Mobilitätsmix aus?
Rikesh Shah: Wir sind vor Kurzem umgezogen und wohnen nun gegenüber von einem Park. Meine Familie hat das Fahrradfahren für sich entdeckt. Wir fahren jetzt durch den Park, was eine gute Sache ist. Ich gehe auch regelmäßig spazieren und joggen, vor allem, weil ich im Homeoffice arbeite. Ich habe in Summe aber nicht genug Gelegenheit, Sport zu treiben. Wenn ich wirklich nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann, nutze ich das Auto meiner Frau. Da viele von uns, auch ich, wegen der Pandemie von zu Hause aus arbeiten mussten, habe ich festgestellt, dass ich meine Fahrt mit der Jubilee Line vermisst habe. Ob Sie es glauben oder nicht, ich habe meine Busfahrten vermisst. Sobald die jetzige Homeoffice-Phase beendet ist, werde ich wieder den Bus nehmen. Sie sehen, ich setze das multimodale Verkehrskonzept perfekt um.
Stehen Sie kurz davor, das 80-Prozent-Ziel Ihres Bürgermeisters zu erreichen?
Rikesh Shah: Da muss ich mal auf den Schrittzähler gucken (lacht). Ich würde sagen, ich bin bestimmt nahe dran. Ich nutze das Auto heute wahrscheinlich für eine halbe Stunde, um einen meiner Söhne von der Schule abzuholen. Die Antwort ist also: Ja, bei mir steht es etwa 80 zu 20. Und es ist auch einfach zu schaffen. Sie wissen ja, in London ist man normalerweise nicht weiter als 365 Meter von einem TfL-Angebot entfernt.
Herr Shah, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.