Mercedes-Benz PEMS = Portable Emission Measurement System.

Die Unterschiede zwischen Labor- und Straßenmessungen werden abnehmen

Fakt 6.

Die Unterschiede zwischen Labor- und Straßenmessungen im Schadstoffausstoß von Diesel-Fahrzeugen haben verständlicherweise viele Fragen ausgelöst.

Zum 1. September 2017 wurden mit dem Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure (kurz: WLTP) und Real Driving Emissions (kurz: RDE) neue Verfahren für die Zertifizierung aller neu anlaufenden Baureihen und Modellvarianten eingeführt, die erstmals auch die Messung im Straßenbetrieb einschließen. Bis dato waren Straßentests für die Zertifizierung schlichtweg nicht vorgesehen. Wir begrüßen die Einführung nicht nur – wir unterstützen sie bereits seit Jahren.

Denn wir brauchen beides: Messungen unter Laborbedingungen, die international vergleichbar und reproduzierbar sind. Und Messungen auf der Straße, um unseren Kunden realistischere Werte zu liefern.

Mercedes-Benz hat bereits seit 2016 Dieselfahrzeuge im Markt, die die strengeren EU-Emissionsgrenzwerte im Rahmen der RDE-Anforderungen (Stufe 1) erreichen.

Die Entscheidung für diese neue Motorenfamilie ist Anfang des Jahrzehnts gefallen. Die dabei umgesetzten innovativen Technologien sorgen für niedrige NOx-Emissionen. So erfüllen mit der vollständigen Umstellung auf die neue Motorengeneration im ersten Halbjahr 2019 alle bestellbaren Pkw von Mercedes-Benz im Neuwagengeschäft in Europa die Normen Euro 6d-TEMP bzw. Euro 6d.

Die Grenzwerte für NOx in den Abgasmessungen sind sogenannte „not to exceed“ Grenzwerte, die bei jeder gültigen RDE-Fahrt eingehalten werden müssen. Das bedeutet: Ein Fahrzeug darf auch unter den ungünstigsten Kombinationen der RDE-Bedingungen den Wert nicht überschreiten – beispielsweise bei starker Beladung, einem hügeligen Geländeprofil und ungünstigen Temperatur- und Verkehrsbedingungen. Dabei gilt das Limit nicht nur für ein Neufahrzeug, sondern auch für Fahrzeuge mit Laufleistungen von über 100.000 Kilometern. Bei realen Tests auf der Straße wird der Grenzwert 80 Milligramm pro Kilometer häufig deutlich unterschritten, was unabhängige Messungen bestätigen.

So berichtet die Fachzeitschrift auto motor und sport in der Ausgabe 13/19¹ nach Abgasmessungen an zwölf Testwagen unterschiedlicher Marken, dass das getestete Mercedes C 300 d T-Modell „nahezu NOx-frei“ war. Im Text werden die Messergebnisse an dem Mercedes-Benz C 300 d T-Modell (Kraftstoffverbrauch kombiniert 5,6-5,0 l/100 km, CO₂ Emissionen kombiniert 147-133 g/km)² präzisiert: „Er setzt sich mit gerade einmal 13 Milligramm NOx an die Spitze unserer Saubermann-Hitliste. […] Der neue, OM 654 genannte Zweiliter-Diesel wurde jedoch konsequent auf reduzierte Emissionen getrimmt. Das NOx-Problem vieler Städte dürfte sich also lösen, sobald mehr neue Autos zugelassen werden.“³

Der ADAC  berichtete im Februar 2019 über umfangreiche eigene Messungen: „Die NOx-Emissionen aktueller Autos liegen im realen Fahrbetrieb auf der Straße weit unter den Prüfstands-Grenzwerten.“ Besonders positiv schnitt der Mercedes-Benz C 220 d (Kraftstoffverbrauch kombiniert 4,8 l/100 km, CO₂ Emissionen kombiniert 126-117 g/km)² ab, „sein NOx-Wert lag kaum messbar zwischen 0 und einem mg/km“ .

Solche Einzelmessungen illustrieren, dass die NOx-Herausforderung mit der neuen Motorengeneration auch bei Diesel-Fahrzeugen technisch gelöst werden kann. Die durchschnittlichen Emissionen eines Fahrzeugs über viele Tausende Kilometer Laufleistung sind in dieser Beziehung jedoch noch wesentlich aussagekräftiger: Hier erreichen Mercedes-Benz Pkw mit der neuesten Diesel-Technologie durchschnittliche Werte von 20 bis 30 mg NOx pro Kilometer unter RDE-Bedingungen.

¹Heft 13, 6. Juni 2019
²Die angegebenen Werte sind die ermittelten „NEFZ-CO₂-Werte“ i.S.v. Art. 2 Nr. 1 Durchführungsverordnung (EU) 2017/1153. Die Kraftstoffverbrauchswerte wurden auf Basis dieser Werte errechnet. Als Bemessungsgrundlage für die Kraftfahrzeugsteuer kann ein höherer Wert maßgeblich sein.
³auto, motor und sport, Heft 13, 6. Juni 2019