In einem Interview mit dem Norddeutschen Rundfunk erzählte Chris Rea vor vielen Jahren, dass ihm die Idee zum Titel bereits in den späten 1970er-Jahren gekommen sei, als er selbst in der Vorweihnachtszeit inmitten einer Blechlawine stand. Und wahrscheinlich ist es gerade dieses autobiographische Element (das überdies wahrscheinlich jeder Autofahrer nachempfinden kann), welches die Nummer so sympathisch macht. Und natürlich, dass sie den modernen Zauber der Weihnachtszeit so herrlich treffend beschreibt. Menschen, die im Einzelhandel oder in der Krankenpflege arbeiten, werden das zurecht anders sehen: Aber für weite Teile unserer immer schneller werdenden Gesellschaft ist die Zeit zwischen dem vierten Advent und dem Drei-Königs-Tag das Hochamt der Entschleunigung. Das öffentliche Leben schaltet zwei Gänge herunter – kaum E-Mails, kaum Termine, dafür umso mehr Zeit für die Lieben.
In seiner automobilen Weihnachtsgeschichte schickt Chris Rea, selbst Vater zweier Töchter, den Protagonisten auf die Fahrt in genau diese muckelige Weihnachtszeit. Der freut sich im Songtext so sehr darauf, dass ihm selbst das Flackern der Bremslichter im unvermeidlichen Vorfeiertagsstau auf einmal vorkommt wie das Funkeln der Weihnachtslichter: „Top to toe in tailbacks / Oh, I got red lights all around“, singt er frohgemut, während er sich Meter für Meter vorarbeitet.
Und weil man im Stop-and-Go-Verkehr ja ausreichend Zeit hat, auch mal nach rechts und nach links zu schauen, endet der Song mit diesen wunderbaren Zeilen: „I take a look at the driver next to me / He’s just the same / He’s driving home for Christmas“.