Herr Dr. Hafner, was ist das Mercedes-Benz Operating System? Und inwiefern ist es aus Ihrer Sicht das „Next Big Thing“?
Im Bereich Digitalisierung setzen wir auf die nahtlose Integration und Harmonisierung von Software und Elektronik. Dies beinhaltet die Entwicklung innovativer Produkte und Services, fokussiert auf die Kundenbedürfnisse. Der nächste große Schritt: Unser In-House entwickeltes Betriebssystem MB.OS als direkte Schnittstelle für kundenerlebbare Features, welches als einzigartige und einheitliche Softwareplattform die Basis für alle zukünftigen Mercedes-Benz Fahrzeuge wird. Das MB.OS Betriebssystem wird die Fahrzeuge perfekt mit der Cloud und dem IoT verknüpfen und vier zentrale Domänen enthalten: Antriebsstrang, Autonomes fahren, Infotainment und Karosserie & Komfortsysteme.
Dafür entsteht ja derzeit der „Mercedes-Benz Electric Software Hub“ in Sindelfingen - der zentrale Campus für die Entwicklung von MB.OS. Was bedeutet das konkret für den Standort Sindelfingen und den globalen R&D-Verbund?
Mit seiner über 100-jährigen Geschichte wird der Standort Sindelfingen als zentraler Campus für die Entwicklung des zukünftigen Betriebssystem MB.OS im globalen Forschungs- und Entwicklungsverbund des Unternehmens, weiter gestärkt. Eine zentrale Rolle spielt dabei als integratives Kompetenzzentrum für elektrische und elektrifizierte Antriebe und Digitalisierung der zukünftige „Mercedes-Benz Electric Software Hub“. Dieser bietet auf einer Fläche von ca. 65.000 m² (ca. acht Fußballfelder) eine hochmoderne Arbeitsumgebung und wird Anfang 2022 in Betrieb gehen. Das heißt, um die Transformation in Richtung „Digital First“ zu beschleunigen, stellt die Mercedes-Benz AG am Standort Sindelfingen rund 1.000 Softwareentwicklerinnen und Softwareentwickler ein. Weitere 2.000 Stellen sollen perspektivisch im globalen R&D-Verbund in den Tech Hubs wie Berlin, Tel Aviv, Seattle, Sunnyvale, Beijing, Tokio, Seoul und Bangalore entstehen.