Einfluss auf die hohe Veränderungsdynamik haben zunehmend auch Investoren, die nachhaltiges Handeln zur Bedingung machen. Eine Antwort darauf war der erste grüne Bond in Höhe von einer Milliarde Euro, den die Mercedes-Benz Group im September 2020 begeben hat. Im Februar 2021 folgte die zweite grüne Anleihe in gleicher Höhe. Mit dem Nettoerlös aus den Emissionen werden ausschließlich grüne Projekte finanziert. Investoren können sich also direkt an den Nachhaltigkeitszielen beteiligen, während wir uns die Liquidität für wichtige Zukunftsinvestitionen sichern.
Schließlich sind unsere eigenen Anstrengungen als Unternehmen in den rechtlichen Rahmen eingebettet, der von der Politik vorgegeben wird. Darin sind zum Beispiel die Ziele aus dem Pariser Klimaabkommen umzusetzen, so dass Vorgaben und Anreize nicht nur für Einzelne, sondern für die Gesellschaft als Ganzes gesetzt werden – denn nur so kann das Klima nachhaltig und effektiv geschützt werden. Auf europäischer Ebene werden Fahrzeugherstellern beispielsweise Flottengrenzwerte vorgegeben – wobei wir mit den Zielen unserer Ambition 2039 über diese Vorgaben hinausgehen.
Bis 2039 wollen wir CO₂-neutral werden – das Ziel, das wir uns im Mai 2019 mit der besagten Ambition 2039 vorgenommen haben, hat seitdem enorm an Dynamik gewonnen, intern wie extern. In meinen Augen sind wir binnen zwei Jahren deutlich weitergekommen, als anfangs denkbar erschien. Die Entscheidung des Vorstands, Nachhaltigkeitsziele für alle Bereiche zu setzen, ist aus meiner Sicht die Basis für diesen Erfolg: Umweltschutz wird direkt im Arbeitsalltag gesteuert und gelebt.
Es macht mich stolz, dass wir unsere für 2021 definierten Ziele in manchen Bereichen sogar übertroffen haben. Zum Beispiel ist es uns gelungen, den Kobaltanteil an den Kathoden der Batteriezelle des EQS auf weniger als zehn Prozent und damit deutlich gegenüber vorherigen Batteriegenerationen zu verringern. Und auch unser Einkauf hat große Fortschritte gemacht: Mercedes-Benz hat zum Beispiel im Rahmen seiner strategischen Partnerschaften mit den Batteriezellenpartnern CATL, ACC und Farasis den Bezug von CO₂-neutral produzierten Batteriezellen vereinbart. Ab dem EQS beziehen wir nur noch CO₂-neutral produzierte Batteriezellen für unsere neuen vollelektrischen Pkw-Modelle. Damit werden etwa 30 Prozent der Emissionen der Batterieherstellung eingespart.