Das Auto mit den gefälschten Bremsbelägen (oben im Bild) hat einen deutlich längeren Bremsweg.

Luxusmarke Mercedes-Benz im Visier von Produktfälschern

Zahl der gelöschten Produktfälschungen im Netz um mehr als 23 Prozent gestiegen.

21. August 2023 – Der weltweite Handel mit gefälschten Produkten von Mercedes-Benz nimmt vor allem online weiter zu. 2022 gab es erneut eine deutliche Steigerung der Fälscher-Aktivitäten auf Social Media- und Online-Marktplätzen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der entfernten Online-Angebote solcher Produktfälschungen auf einschlägigen Plattformen um mehr als 23 Prozent auf über 155.000 Fälle an.

Im Jahr 2022 wurden insgesamt mehr als 1,6 Millionen Produktfälschungen bei über 620 Razzien beschlagnahmt. Die Qualität von Produktfälschungen ist meist mangelhaft und erfüllt nicht die gesetzlichen Mindestvorgaben in punkto Sicherheit. Deshalb sind Fälschungen ein erhebliches Risiko für die Gesundheit und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Ein global aufgestelltes Team im Mercedes-Benz Intellectual Property-Kompetenzzentrum arbeitet eng mit Zoll- und Strafverfolgungsbehörden auf der ganzen Welt zusammen, um Fälschern das Handwerk zu legen.

„Organisierte Produktfälscherbanden lassen ihre qualitativ minderwertigen und oftmals gefährlichen Waren meistens unter menschenunwürdigen Bedingungen ohne Rücksicht auf Menschenrechte, Umweltstandards und Arbeitsschutz produzieren. Dagegen gehen wir massiv vor. Denn sie schädigen nicht nur Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern auch die Beschäftigten vor Ort und die Gesellschaft als Ganzes. Fälscher sind dabei sehr umtriebig und erweitern ihr Portfolio ständig.“

Renata Jungo Brüngger, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG für Integrität, Governance & Nachhaltigkeit

Neben den klassischen Zielen der Produktpiraten wie Bremsscheiben, Rädern und Karosserie- und Lenkungsteilen stehen auch Online-Plattformen weiter unter dem wachsamen Auge der Markenschützerinnen und Markenschützer bei Mercedes-Benz. Denn Produktfälschungen lassen sich optisch oftmals kaum von Originalteilen unterscheiden. Erstmals stieg im Jahr 2022 die Zahl der gelöschten Angebote von Produktfälschungen auf Social Media- und Online-Plattformen deutlich auf über 155.000 an.

 Bremsbeläge nach Belastungstest: Fälschung (links) und Original (rechts).
Bremsbeläge nach Belastungstest: Fälschung (links) und Original (rechts).
„Der Handel mit Produktfälschungen über Online-Plattformen und Social Media hat auch im letzten Jahr stark zugenommen. Im Fokus unserer Markenschützerinnen und Markenschützer sind sicherheitsrelevante Fälschun-gen, denn sie gefährden Menschen. Wir haben aber auch das wachsende Geschäftsmodell der Fälscherindust-rie bei digitalen Gütern im Blick. Im Jahr 2022 konnten insgesamt mehr als 155.000 Angebote von Produktfäl-schungen von Online-Plattformen entfernt werden.“

Florian Adt, COO & General Counsel bei Mercedes-Benz Intellectual Property GmbH & Co. KG

Felgen nach Belastungstest: Original (links) und Fälschung (rechts).
Felgen nach Belastungstest: Original (links) und Fälschung (rechts).

Beim Handel mit gefälschten Waren nutzen die Fälscherbanden die weitgehende Anonymität und die dezentrale Natur der Online-Marktplätze und -Technologien aus. Daher baut Mercedes-Benz die strategischen und operativen Maßnahmen gegen Fälschungen im Online-Handel weiter aus. Die Markenschutz-Strategie umfasst drei Säulen: Aufspüren, Angreifen und Vorbeugen. Die Markenschützerinnen und Markenschützer bieten daher regelmäßig Trainingsveranstaltungen und Informationsmaterial zur vorbeugenden Sensibilisierung beispielsweise für Zollbehörden oder Dienstleister an.

Um nicht auf Fälscher hereinzufallen, helfen Verbraucherinnen und Verbrauchern ein paar einfache Kriterien beim Einkauf. Das fängt bei der sorgfältigen Prüfung von auffällig erscheinenden Angeboten im (Online-) Alltag an. Typische Alarmsignale für Produktfälschungen sind ein deutlich niedriger Preis, Auffälligkeiten in der Produktqualität oder der Verkauf über zweifelhafte Online-Quellen. Teilweise lässt sich sofort an den Produktbildern oder an den Bezeichnungen erkennen, dass es sich nicht um Originale handeln kann, da Mercedes-Benz diese Produkte gar nicht herstellt.

Das Auto mit den gefälschten Bremsbelägen (oben im Bild) hat einen deutlich längeren Bremsweg.
Das Auto mit den gefälschten Bremsbelägen (oben im Bild) hat einen deutlich längeren Bremsweg.