Grünes Aluminium.

Grünes Aluminium

CO₂-Reduktion in der Aluminium-Lieferkette.

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09. Mai 2023 – Zusammen mit Stahl ist Aluminium proportional der am weitesten verbreitete Werkstoff in vielen Fahrzeugen. Da Aluminium jedoch deutlich leichter ist als Stahl, gewinnt der Werkstoff insbesondere in Elektrofahrzeugen zunehmend an Bedeutung. Die Herstellung und Verarbeitung des Leichtmetalls sind jedoch sehr energieintensiv. Die CO₂-Emissionen bei der Produktion herkömmlichen Aluminiums sind entsprechend hoch. Daher ist Aluminium mit deutlich reduziertem Kohlenstoff ein wichtiger Hebel für eine nachhaltige Lieferkette sowie für eine deutliche Senkung der CO₂-Emissionen – und damit ein wichtiger Proofpoint für die Ambition 2039, mit der Mercedes-Benz das Ziel einer bilanziell CO₂-neutralen Neuwagenflotte über die gesamte Wertschöpfungskette und den gesamten Lebenszyklus ab 2039 verfolgt.

Mercedes-Benz arbeitet gemeinsam mit seinen Partnern an der Dekarbonisierung der Aluminium-Lieferkette. Die Marke mit dem Stern und der norwegische Aluminiumhersteller Hydro haben dafür im Dezember 2022 eine Absichtserklärung (Letter of Intent) für eine CO₂-arme Technologie-Roadmap zwischen 2023 und 2030 unterzeichnet - ein wichtiger Schritt zur Senkung des CO2-Fußabdrucks in den Mercedes-Benz Fahrzeugen.

Bereits heute bezieht Mercedes-Benz CO₂-reduziertes Aluminium von Hydro, das durch Elektrolyse aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Als nächsten Meilenstein wird Hydro noch stärker CO₂-reduziertes Aluminium an die Gießerei im Mercedes-Benz-Werk Untertürkheim (Bereich Mettingen) liefern: Mit einem Mindestanteil von 25 Prozent Recyclingmaterial in dem getesteten Aluminium von Hydro kann der CO₂-Fußabdruck gegenüber dem europäischen Durchschnitt um fast 70 Prozent reduziert werden.

Das nachhaltigere Material soll noch in diesem Sommer in anspruchsvollen Strukturgussbauteile für den Rohbau in ausgewählten Mercedes-Benz Modellen eingesetzt werden: Unter anderem entstehen daraus sicherheitsrelevante Bauteile wie Federbeindome für die Modelle EQS, EQE, S-Klasse, E-Klasse, GLC und C-Klasse. Darüber hinaus wird der EQE mit Längsträgern aus dem CO₂-armen Aluminium ausgestattet. Auch für weitere Teile wie den Tragrahmen für den elektrischen Antriebsstrang der kommenden Fahrzeugplattform MMA (Mercedes Modular Architecture) ist der Einsatz des Werkstoffs geplant.

Innovationskraft bündeln: Partnerschaftliche Technologie-Roadmap

Auf dem Weg zur Ambition 2039 will Mercedes-Benz bis 2030 Aluminium in seinen Fahrzeugen einsetzen, dessen CO₂-Fußabdruck gegenüber dem europäischen Durchschnitt um bis zu 90 Prozent verringert ist. Gelingen soll dies unter anderem durch den Einsatz von CO₂-optimiertem Aluminiumoxid sowie durch CO₂-Einsparungen, die aus dem Elektrolyseprozess mit der Nutzung von Ökostrom und innovativen Technologien resultieren. Gleichzeitig arbeiten die Partner daran, den Anteil an Recyclingmaterial weiter zu steigern.

Neben technologischen Verbesserungen spielt auch der verstärkte Einsatz von Recyclingmaterial eine große Rolle, um weitere CO₂-Reduktionen zu realisieren. Denn die Herstellung von Aluminium unter der Verwendung von Sekundärmaterial benötigt nur fünf Prozent der Energie im Vergleich zur Aluminiumproduktion auf Basis von Primärressourcen. Im Rahmen der Zusammenarbeit wollen die Partner sogar noch einen Schritt weitergehen und Lösungen erarbeiten, um Materialkreisläufe zu schließen und damit ein Closed-Loop-Recycling zu ermöglichen.

Aktives Engagement für eine nachhaltige und gerechte Aluminiumlieferkette

Mercedes-Benz bekennt sich zu einem verantwortungsvollen Bezug von Aluminium und setzt dabei auf die Anwendung anerkannter Standards und robuster Zertifikate. Als Teil der gemeinnützigen Aluminium Stewardship Initiative (ASI) unterstützt das Unternehmen die Verbreitung eines unabhängigen Zertifizierungsschemas für die gesamte Aluminium-Wertschöpfungskette.

Für Mercedes-Benz ist zudem die Einbindung der lokalen Gemeinden zentral, um Menschenrechtsrisiken in Rohstofflieferketten zu adressieren. Deshalb unterstützt das Unternehmenbeispielsweise gemeinsam mit der Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA) seit Ende 2021 ein Pilotprojekt, das zum Ziel hat, bessere Beteiligungsmöglichkeiten für die vom Bergbau betroffene lokale Bevölkerung in Auditprozessen zu schaffen. Kern des Projektes ist es, Erkenntnisse über die Beteiligung der Gemeinschaften an Audits zu gewinnen und diese in Standardisierungsprozesse einzubringen. Ganz konkret zielt die Zusammenarbeit darauf ab, die Beteiligung der betroffenen lokalen Gemeinschaften vor, während und nach der Bewertung von Minenstandorten zu erhöhen. So soll sichergestellt werden, dass sich die Prozesse tatsächlich positiv auf die Situation für die Menschen vor Ort auswirken.

Diesem Prinzip folgend wollen Mercedes-Benz und Hydro gemeinsam über die jeweiligen Mitgliedschaften in Standardinitiativen an transparenten und inklusiven Prozessen arbeiten und die Beteiligungshürden für Stakeholder – insbesondere für Bergbaugemeinden und indigene Völker – senken.