Wie künstliche Intelligenz Autos fit für die Zukunft macht

Computer-Brains und autonomes Fahren.

Autonomes Fahren wird das Automobil grundlegend revolutionieren. Künstliche Intelligenz wird dabei eine zentrale Rolle spielen: Deep Learning als Megatrend.

Anfang 2017 gaben Mercedes-Benz und der Grafikchip-Hersteller NVIDIA auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas einen Einblick in die Bedeutung künstlicher Intelligenz für die Mobilität der Zukunft.

Wenn Computer lernen lernen

Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet die Durchführung menschlicher Intelligenzleistungen durch Computer. „Menschen haben keine Probleme damit, Objekte zu erkennen und diese Beobachtungen zu einem gedanklichen Modell der Welt zu formen“, so Jen-Hsun Huang, Mitgründer und CEO von NVIDIA. Selbst leistungsfähige Supercomputer waren dazu bis vor kurzem allerdings nicht imstande.

Erst das sogenannte Deep Learning brachte den Durchbruch, so Huang, der Künstliche Intelligenz in seiner Keynote zur Eröffnung der Messe als „Lösung der Herausforderung autonomes Fahren“ bezeichnet hatte.

Beim Deep Learning, der zentralen Lern-Methode bei Künstlicher Intelligenz, lernen Computer die Welt als eine Hierarchie von Konzepten kennen. Im Verlauf eines Lernprozesses werden sie dabei mit immer komplexeren Konzepten konfrontiert, die sie auf Basis der Erfahrung mit den vorherigen, einfacheren, Konzepten verarbeiten.

Vom Fahrzeug zum intelligenten Copiloten

Durch Deep Learning werden Fahrzeuge „lernen“, ihre Umwelt zu verstehen. Mit der Cloud verbunden, entwickeln sie sich so zu einem anpassungsfähigen Copiloten, der innerhalb und außerhalb des Fahrzeugs permanent Sicherheit und Komfort seiner Insassen im Auge hat.

In Zukunft wird es Künstliche Intelligenz ermöglichen, dass Software aus der Routine des Fahrers lernt, um persönliche Prognosen zu erstellen und Empfehlungen abzugeben. Etwa die Streckenführung am Morgen oder den Weg zur nächstgelegenen Tankstelle, unter Berücksichtigung von Faktoren wie Fahrverhalten, aktuellem Sensor-Input und dem Ziel der Reise.

Künstliche Intelligenz wird die serienreife Entwicklung autonomen Fahrens maßgeblich unterstützen. Mercedes-Benz und NVIDIA haben daher eine langfristige Partnerschaft aufgebaut, um künstliche Intelligenz alltagstauglich zu machen. „Man braucht hervorragende Software und enorme Rechenpower, um Dinge zu leisten, die dem Fahrer wie die normalste Sache der Welt vorkommen, aber immense technische Leistungen hinter den Kulissen erfordern.“, so Sajjad Khan, Vice President Digital Vehicle & Mobility, Daimler AG.

Um wahre Künstliche Intelligenz zu erzielen, muss der Entwicklungsprozess komplett auf den Kopf gestellt werden. Ausgangspunkt ist die Computer-Architektur, auf die alles andere aufbaut. Mercedes-Benz und NVIDIA verfolgen diese Vision seit drei Jahren. Am Ende des Prozesses soll ein Fahrzeug stehen, das komplett auf Basis künstlicher Intelligenz funktioniert – ein Ziel, in das fast alle namhaften Technologie- und Autofirmen massive Ressourcen investiert haben.