Kleines Gedankenspiel, bei dem niemand verletzt wird: Ein neuer, unfassbar leistungsfähiger Rennwagen stellt mit seiner wahnsinnigen Beschleunigung alles in den Schatten. Jeden Formel 1 Boliden, sogar jeden Dragster aus den USA. Diese ungeheure Power hat ihren Preis: Der Fahrer kann das Kraftpaket nur für wenige Augenblicke unter Kontrolle halten, bevor es aus der Spur gerät und von der Strecke abkommt. An eine ganze Rennrunde ist nicht zu denken, geschweige denn an ein ganzes Rennen.
Diese Szene fasst gut zusammen, wo die Wissenschaft aktuell beim nächsten Schritt der Digitalisierung steht: dem Quantencomputer. Die mögliche Leistung wird schon deutlich, aber die Technologie ist noch nicht soweit, die PS auch sicher auf die Straße zu bringen. Die Forscher und Programmierer beginnen gerade erst, diesen völlig neuen Ansatz von Hard- und Software zu verstehen und zu beherrschen – so wie der Fahrer des Super-Rennwagens. Ihre Hoffnung ist jedoch, dass Quantencomputing in einigen Jahren in der Lage sein wird, Aufgaben zu lösen, für die ein heutiger, hochmoderner Supercomputer Hunderte oder Tausende von Jahren benötigen würde. Auf diese Weise könnten zum Beispiel neue, effizientere Batterietechnologien entdeckt, aerodynamische Formen für eine bessere Treibstoffeffizienz entwickelt oder Fertigungsprozesse mit unzähligen Variablen optimieren werden.