Über Künstliche Intelligenz sprechen seit geraumer Zeit viele Menschen. Weitaus weniger Menschen sind hingegen in der Lage, zu erklären, was KI überhaupt ist. Also, was steckt dahinter? ... Der Begriff der künstlichen Intelligenz wurde erstmals von dem US-amerikanischen Mathematikprofessor John McCarthy im Jahr 1956 verwendet. Er ist also keineswegs so neu wie man denken mag. Ins Bewusstsein einer größeren Öffentlichkeit brachte es das Thema im Jahr 1997, als der Schachcomputer Deep Blue den damals amtierenden Schachweltmeister Garri Kasparow besiegte. Das ist nun über 20 Jahre her und Schachcomputer nichts wirklich Revolutionäres mehr.
Was KI heute kann, zeigt ein aktuelles Beispiel: Im Vergleich zu Schach galt das chinesische Brettspiel Go lange als zu komplex für Computer. Diese Komplexität rührt unter anderem daher, dass die Anzahl möglicher Kombinationen auf dem Spielbrett die Anzahl an Atomen im gesamten Universum übersteigt. Bis im Jahr 2016 ein KI-gestütztes Programm namens AlphaGo den seinerzeit weltbesten Go-Spieler mit vier zu eins schlug. Das ließ aufhorchen. Für ein noch größeres Aufhorchen jedoch sorgte eine weiterentwickelte Version des Programms, AlphaGo Zero. Diese ließ man nun gegen AlphaGo spielen, also zwei Maschinen gegeneinander. Die Besonderheit: Das weiterentwickelte Programm hat die optimale Strategie nicht aus vergangenen menschlichen Partien gelernt, sondern es lernt aus Spielen gegen sich selbst, man spricht hier vom Prinzip des Reinforcement Learnings (deutsch: verstärkendes Lernen). Das mehr als erstaunliche Ergebnis: AlphaGo Zero schlug AlphaGo einhundert zu null. Das Beispiel stammt aus dem Buch Realitätsschock des Bloggers und Autors Sascha Lobo. Und es zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial in KI steckt.