Aus gesicherter Quelle wissen wir, dass der flehende Ruf „Oh Lord, won’t you buy me a Mercedes-Benz“ aus dem Jahr 1970 nicht vom Oberhaupt der Katholischen Kirche stammt. Denn der Papst setzt bereits seit 1930 auf die Marke mit dem Stern. Es war Papst Pius XI., der seinerzeit einen Mercedes-Benz „Typ Nürburg 460“ als Geschenk von der Daimler-Benz AG erhielt. Und so entstand eine mittlerweile bald 90 Jahre währende Liaison, die wohl jede seither besiegelte christliche Eheschließung überdauert hat.
Das erste moderne Modell nach dem Zweiten Weltkrieg war dann ein Mercedes-Benz 300 d, der „Adenauer-Mercedes“. Vertreter aus Untertürkheim übergaben ihn im Jahr1960 an Papst Johannes XXIII. Dabei handelte es sich um ein Landaulet, also um einen Fahrzeugtyp mit einem Verdeck für den Fond und einem festen Dach für die Vordersitze. Für den Deutschlandbesuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr1980 entwickelte Mercedes-Benz dann den ersten Papstwagen mit durchsichtigem Aufbau auf Basis eines Geländefahrzeugs. Diese umgebaute G-Klasse erhielt der Vatikan 1982 als Geschenk. Es ermöglichte dem Heiligen Vater durch seine erhöhte Sitzposition einen besseren Überblick und einen näheren Kontakt zu den Menschen im Rahmen seiner öffentlichen Auftritte. Der Volksmund sprach fortan vom „Papamobil“. Der Papst selbst war mit dieser Bezeichnung weniger glücklich war, sei sie doch der Würde und dem Zweck dieser Automobile nicht angemessen.
Im Sommer 2002 schenkte DaimlerChrysler dem Heiligen Vater einen Papstwagen auf Basis einer M-Klasse vom Typ 430. Diese Sonderanfertigung diente auch seinem Nachfolger, Papst Benedikt XVI. Eine umgebaute M-Klasse, der heutige GLE, ziert auch den Fuhrpark von Papst Franziskus. Er erhielt sie von Dieter Zetsche persönlich. Und weil der Verkehr in Rom schon damals mehr stand als floss, gab’s als sportliche wie umweltfreundliche Dreingabe ein smart e-Bike. Und egal mit welchem Gefährt oder welcher Fahrzeugmarke aus seinem Fuhrpark der Papst gerade unterwegs ist, wir wünschen ihm allzeit gute Fahrt – urbi et orbi: In der Stadt und in allen Ländern, die er besucht.