Immer mehr Investoren richten ihre Investmententscheidung nach Kriterien wie Umweltschutz, sozialem Verhalten und fairer Unternehmensführung aus. Sie wollen in Unternehmen mit einer nachhaltigen Geschäftsstrategie investieren. Willkommen bei Mercedes-Benz: Wir haben mit unserem Green Finance Framework die Voraussetzungen für nachhaltige Finanzinstrumente wie grüne Anleihen und grüne Kredite geschaffen.
Klimaschutz und Luftreinhaltung, Menschenrechte und Ressourcenschonung sind Kernhandlungsfelder unserer konzernweiten nachhaltigen Geschäftsstrategie. Für alle Beteiligten – Kunden, Investoren, Mitarbeiter, Geschäftspartner und die Gesellschaft insgesamt – wollen wir mit unserem Nachhaltigkeitsansatz einen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Mehrwert schaffen. Die Ziele, die wir uns selbst gesteckt haben, sind ehrgeizig. Um sie zu erreichen, müssen wir die Transformation vorantreiben und Fakten schaffen. Das erfordert auch Investitionen in erheblichem Umfang.
Mit dem Einstieg in grüne Finanzierungen erschließen wir uns den Zugang zu zusätzlichen Finanzierungsquellen und damit neue Möglichkeiten, die hohen Zukunftsausgaben, etwa für CO2-neutrale Technologien und Ressourcenschonung, zu stemmen. Gleichzeitig erreichen wir neue Investorengruppen und bieten ihnen die Möglichkeit, sich direkt an unseren ehrgeizigen Nachhaltigkeitsprojekten zu beteiligen.
Mit unserem „Green Finance Framework“, das wir am 18. Juni Investoren und der Öffentlichkeit vorgestellt haben, markieren wir den nächsten Meilenstein unserer nachhaltigen Geschäftsstrategie und schaffen die Voraussetzungen für eine Vielzahl an nachhaltigen Finanzinstrumenten - beispielsweise grüne Anleihen (Green Bonds). Dieses Regelwerk fasst die Grundsätze zusammen, nach denen wir in Zukunft grüne Finanzierungsinstrumente einsetzen. Es orientiert sich dabei an internationalen Standards.
Unser „Green Finance Framework“ hat von CICERO Shades of Green, einem führenden unabhängigen Gutachter, die höchsten Einstufung „Dark Green“ erhalten. Mit dieser Einstufung bewertet CICERO Projekte, die „bereits Lösungen der Zukunft anwenden“. Für Investoren und die Öffentlichkeit schaffen wir mit einem jährlichen Bericht Transparenz über unsere finanzierten Projekte.
Die Voraussetzungen für grüne Finanzierungen wurden geschaffen – der nächste Meilenstein ist schon in Sicht. In naher Zukunft wollen wir die erste grüne Anleihe (Green Bond) begeben.
Q&A zum Green Finance Framework
Unter grünen Finanzinstrumenten sind verschiedene Schuldtitel wie grüne Anleihen („Green Bonds“), grüne Schuldscheine, grüne Commercial Papers und grüne Kredite zu verstehen. Sie dienen Unternehmen dazu, sich Geld für Klima- und Umweltprojekte am Kapitalmarkt zu beschaffen. Investoren wiederum bieten sie die Möglichkeit, gezielt in anerkannt nachhaltige Projekte zu investieren.
Grüne Finanzinstrumente sind ein wichtiges Element zur Finanzierung nachhaltiger Projekte wie Forschung und Entwicklung sowie der Produktion emissionsfreier Fahrzeuge. Damit verfügen wir über neue Möglichkeiten, die bedeutenden Zukunftsinvestitionen in Richtung CO2-neutraler Technologien und Dienstleistungen zu finanzieren. Gleichzeitig bieten wir Investoren an, Projekte zu finanzieren, die den Übergang von Daimler zu emissionsfreier Mobilität beschleunigen.
Ein Bestandteil unseres Ansatzes ist die Reduzierung der CO₂-Emissionen unserer Fahrzeuge entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Mit unserem Einstieg in grüne Finanzierungen unterstützen wir den Green Deal der EU, der unter anderem zum Ziel hat, institutionelle Investoren zu motivieren, mehr Kapital in kohlenstoffarme und klimaneutrale Projekte zu lenken. Gleichzeitig wollen wir mit grünen Finanzinstrumenten auch neue Investoren gewinnen, die bislang noch nicht in unser Unternehmen investiert haben.
Für festverzinsliche Anleger spielt die ESG-Strategie (Environment, Social, Governance) der Emittenten eine immer wichtigere Rolle. Zunehmend mehr Investoren orientieren ihre Investmententscheidungen an Nachhaltigkeitsfaktoren. Ein guter Indikator für diese Entwicklung ist die Zunahme der Selbstverpflichtungen zu Nachhaltigkeitsinitiativen auf Seiten der Investoren.
Von den Vereinten Nationen wurde die globale Initiative „Principles for Responsible Investment (PRI)“ ins Leben gerufen, mit dem Ziel, Grundsätze für verantwortungsbewusstes Wertpapiermanagement zu entwickeln.
Ein weiterer Indikator sind stetig steigende Vermögenswerte, die anhand von Nachhaltigkeitskriterien angelegt werden. Gerade für langfristig orientierte Investoren ist die Berücksichtigung von ESG-Faktoren ein Weg, um die Risiken in ihren Portfolien zu managen. Strategisch nachhaltig ausgerichtete Unternehmen und Geschäftsmodelle sind besser aufgestellt und damit auch langfristig robuster, wenn es um die Bewältigung der Herausforderungen geht, die der Klimawandel mit sich bringt.
Die Erlöse aus der Emittierung grüner Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Finanzierung von Vermögenswerten verwendet, die den Übergang zu einer kohlenstoffarmen und klimaresistenten Gesellschaft direkt vorantreiben.
So werden wir die Nettoerlöse aus den grünen Finanzierungsinstrumenten beispielsweise für die Entwicklung und Produktion von emissionsfreien Fahrzeugen mit batterieelektrischem Antrieb (BEV) und Brennstoffzellen-Elektroantrieb (FCEV) verwenden. Mehr als die Hälfte der Einnahmen wird der Kategorie „Clean Transportation“ zugewiesen. Außerdem können die Erlöse zum Beispiel zur Modernisierung und Aufrüstung von Produktionsstätten und dem Bau neuer Werke für emissionsfreie Fahrzeuge und deren Antriebe sowie für den Aufbau des Recyclings von Batterien und Brennstoffzellen verwendet werden.
Mit unserer regelmäßigen und standardisierten Berichterstattung machen wir die positiven Klima-Effekte unserer finanzierten Projekte transparent. Wir werden jährlich einen Green Finance Investor Report vorlegen, um Investoren und die Öffentlichkeit über die Verwendung der Erlöse zu informieren. Beispiele für Wirkungsindikatoren und –kennzahlen sind in der Kategorie „Clean Transportation“ die Anzahl der verkauften emissionsfreien Fahrzeuge (BEV, FCEV). In der Kategorie „Energieeffizienz“ ist die jährliche Reduktion der CO2-Emissionen eine Option.
In Übereinstimmung mit dem Pariser Klima-Abkommen will Mercedes-Benz Cars bis 2039 eine vollständig CO2-neutrale Neufahrzeugflotte unter der Überschrift „Ambition2039“ anbieten. Dazu gehören Themen wie Rohstoffe und Lieferkette, Produktion der Fahrzeuge, Nutzungsphase und Recyclingkonzepte. Ein Meilenstein auf diesem Weg ist das Ziel, bis zum Jahresende fünf vollelektrische Pkw-Modelle und 20 Plug-in-Hybrid-Varianten auf dem Markt zu haben.
Der Geschäftsbereich Daimler Trucks & Buses will bis 2039 in den drei Hauptmärkten Europa, Japan und Nordamerika nur neue Fahrzeuge anbieten, die im Fahrbetrieb CO2-neutral sind („Tank-to-Wheel“).
Mercedes-Benz Vans folgt der Strategie von Mercedes-Benz Cars für die privat genutzten Vans und der Strategie von Daimler Trucks & Buses für die gewerblichen genutzten Transporter.