Umbenennung in Mercedes-Benz Group AG markiert Abschluss der Neuausrichtung.

10 Jahre Beirat für Integrität.

Fordern und fördern, abwägen und Feedback geben – und dabei immer im Dialog sein. So könnte man die Zusammenarbeit des Beirats für Integrität und Nachhaltigkeit mit Mercedes-Benz in aller Kürze umschreiben.

Klar ist: Als ein wichtiger Impulsgeber für die Arbeit in den Bereichen Integrität, Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung ist der Beirat nicht mehr wegzudenken. Eine ganze Dekade schon begleiten die unabhängigen Fachexpertinnen und Fachexperten aus verschiedenen Ländern das Unternehmen. Zehn Jahre – das ist auch ein idealer Anlass für einen kleinen Rückblick von Renata Jungo Brüngger, Vorständin des Ressorts Integrität und Recht:

Seit der ersten Beiratssitzung im Herbst 2012 hat sich viel verändert. Neben Renate Hornung-Draus und Helmut Holzapfel war Sylvia Schenk bereits von Anfang an Mitglied im Beirat. Die Rechtsanwältin schätzt vor allem die Zusammenarbeit: „Das Tempo der Transformation hat sich über die Jahre enorm beschleunigt, die Fragestellungen im Beirat wurden ausgeweitet – und die Bereitschaft des Unternehmens, sich dem zu stellen, hat Schritt gehalten.“

Ihre Beiratskollegin Changhua Wu ergänzt: „Der Beirat hilft dem Unternehmen, sich in einer zunehmend komplexen und manchmal herausfordernden Landschaft des Wandels zurechtzufinden.“

„Es ist der stetige Dialog, der nachhaltige Veränderung bewirkt“

Kurzum: Eine der Aufgaben ist es, das Unternehmen bei schwierigen Abwägungen, beim Finden von Kompromissen zu fordern und zu fördern – „mit dem unverstellten Blick von außen“, so Martin von Broock. Dabei hat die kontinuierliche Beiratsarbeit für ihn eine besondere Bedeutung. Denn: „Es ist selten der eine Impuls, sondern vor allem der stetige Dialog, der nachhaltige Veränderungen bewirkt.“

Für diese Dialoge kommen der Beirat und Renata Jungo Brüngger sowie weitere Vorstands- und Aufsichtsratmitglieder mehrmals im Jahr zu persönlichen und virtuellen Treffen zusammen. Peter Bakker sieht den Beirat als „Unterstützer und Herausforderer“. Ein Schlüsselmoment für ihn: „Die intensiven Diskussionen rund um die Nachhaltige Geschäftsstrategie. Auch bei der Ambition 2039 haben wir an der Entwicklung von ehrgeizigen Ziele mitgewirkt.”

Sein Beiratskollege Peter Jones sieht einen weiteren Aspekt in Bezug auf Nachhaltigkeit: „Es gibt auch eine kollektive Verantwortung und Auswirkungen der Produkte auf unsere Umwelt. Das Erkennen von potenziell negativen Folgen und der Umgang mit ihnen ist Teil der Unternehmensverantwortung.“

Neben der Ambition 2039 schauten die Beiratsmitglieder gemeinsam mit der Unternehmensführung auch beispielsweise mit auf die Inhalte der Verhaltensrichtlinie.

„Morgen noch in den Spiegel schauen können“

Teresa Fogelberg schätzt den konstruktiven Austausch zwischen Beirat und Unternehmen wie folgt ein: „In unseren Diskussionsrunden geht es zum einen um die interne Ausrichtung des Unternehmens. Zum anderen diskutieren wir strategisch langfristige Entscheidungen und deren mögliche Konsequenzen, wie beispielsweise die Fokussierung auf Luxus – und darüber, wie beides zueinander passt.“

Die Fragestellungen seien nicht immer leicht, das verlange vom Unternehmen Flexibilität, so Renate Hornung-Draus: „Es gibt vielfältige Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen Unternehmensverantwortung und Unternehmensinteresse. Wichtig ist für mich in meiner Arbeit als Beirätin immer, morgen auch noch in den Spiegel schauen zu können.“

Gemeinsam weiterhin an Herausforderungen arbeiten

Helmut Holzapfel schätzt die Offenheit bei Mercedes-Benz: „Ich bin ausnahmslos mit allen ökologischen – auch unangenehmen – Fragen auf offene Ohren gestoßen. Bis hin zum Austausch zwischen stark automobil-kritischen Umweltgruppen und dem Management von Mercedes-Benz.“

Der intensive Dialog zwischen Beirat und Unternehmen wird künftig noch wichtiger, davon ist Johan Rockström überzeugt. Denn „um durch ungewisse Zeiten navigieren zu können, werden konzentrierte Diskussionen zwischen Beirat und Unternehmen weiterhin notwendig sein.“

Der Beirat für Integrität und Nachhaltigkeit unterstützt Mercedes-Benz also immer wieder aufs Neue dabei, in andere Richtungen zu denken und gemeinsam an den Herausforderungen unserer Zeit zu arbeiten. Matthias Thorns ist seit Juli 2022 neues Beiratsmitglied und bringt eine hohe Expertise in Sachen Menschenrechte mit.

Für die Zusammenarbeit ist ihm besonders wichtig, „dass der Beirat die Vielfältigkeit an Themen umfassend behandelt und sich nicht nur auf einige wenige Themenbereiche begrenzt. Die Zusammensetzung des Beirats muss die Notwendigkeit einer breitgefächerten Expertise widerspiegeln.“

Seine ebenfalls neu berufene Beiratskollegin Bojana Bellamy ergänzt: „Im konstruktiven Austausch zu einer großen Themenvielfalt mit den Verantwortlichen bei Mercedes können wir als Beirat nicht nur unsere Expertise einbringen – auch wir lernen aus den Diskussionen dazu. Nicht zuletzt aufgrund der unterschiedlichen Perspektiven, die Unternehmensvertreter und die Beiräte aus den diversen Disziplinen und Kulturen mitbringen.“