Untersuchungen zeigen: Die meisten Menschen legen alle drei bis vier Stunden einen Zwischenstopp ein. Und viele nutzen diese Pause für einen Snack in der Raststätte. Dafür investieren sie 15 bis 20 Minuten. Überträgt man diese Erkenntnisse auf die zurückgelegte Fahrtstrecke, ergibt sich ein Verbrauch von 80 bis 100 Kilowatt, den es pro Halt aufzuladen gilt. Die von IONITY bereitgestellten 350 Kilowatt schaffen die Voraussetzung dafür, die Ladezeit auf eine Kaffeepausenlänge von 15 Minuten zu reduzieren. Der EQC mit seiner maximalen DC-Ladeleistung von 110 Kilowatt benötigt heute etwa 40 Minuten, um einen fast leer gefahrenen Akku wieder auf 80 Prozent aufzuladen.
Apropos DC-Laden – Worin liegt denn jetzt eigentlich genau der Unterschied zum normalen AC-Laden und wofür stehen die Abkürzungen? Der Wechselstrom (AC-Strom) aus dem Netz muss zuvor in kompatiblen Gleichstrom (DC-Strom) gewandelt werden. Dazu braucht es einen Wandler, dessen Größe sich proportional zur Ladeleistung verhält. Beim Schnellladen nimmt er bereits Ausmaße an, die es sinnvoller machen, ihn außerhalb des Fahrzeugs unterzubringen. Deswegen findet die Wandlung nicht mehr im Auto, sondern direkt an der Ladestation statt. Dr. Susanne Koblitz erklärt: „Bei der ausgelagerten Umwandlung besteht die grundlegende Herausforderung darin, dass die Ladestation exakt die Spannung erzeugen muss, die die Batterie benötigt. Allerdings ändert sich diese fortwährend, je nach Ladezustand des Akkus.“ Sie verdeutlicht die Schwankungen am Bild eines sich füllenden Konzertsaals: Die ersten Zuschauer müssen sich im leeren Raum zunächst orientieren, und brauchen daher etwas länger, bis sie ihre Plätze gefunden haben. Sind bereits ein paar Sitze belegt, fällt es den Menschen leichter, sich zurechtzufinden. Die letzten 20 Prozent brauchen dagegen wieder länger, denn sie müssen sich erst einmal den Weg zu ihren Sitzen bahnen.