Die Route 66 – über kaum eine andere Straße wurden mehr Bücher geschrieben, Lieder gesungen und Filme gedreht. Kult-Werke wie Easy Rider haben diesen legendären Highway zum Inbegriff von Freiheit und Abenteuer werden lassen.
Weit weniger bekannt und glamourös ist die Route 24 – und das obwohl die Dire Straits einem Teilstück dieses Highways ein musikalisches Denkmal gesetzt haben: der Telegraph Road.
Beim Schreiben dieses Textes habe ich mich gefragt: Kann man in einer Rubrik namens „Car-aoke“ über einen Titel schreiben, in dem Autos nur ganz am Rande erwähnt werden? Ich finde: Ja, man kann. Man muss es sogar. Denn in diesem Fall spielt eine Straße die Hauptrolle. Und seien wir mal ehrlich: Der Durchbruch und anschließende Erfolg des Autos wären ohne Straßen und Wege – im wahrsten Wortsinn – sehr viel holpriger verlaufen. Sie sind Wegbereiter für Mobilität. Mehr noch: Sie sind die Lebensadern unserer Gesellschaft.
Und genau davon handelt auch das von Mark Knopfler geschriebene Telegraph Road: Ein Trampelpfad in der Wildnis wird zur Keimzelle einer namenlosen Stadt. Alles beginnt mit einer einzelnen Hütte entlang des Pfades. Es lassen sich weitere Siedler dort nieder. Und schließlich folgen Läden, Kirchen und Schulen. Sinnbildlich für den wirtschaftlichen Aufstieg steht der Trampelpfad: Er wird zur sechsspurigen, verkehrsgeplagten Autobahn ausgebaut.