Als „Cold-War-Kid“ der 80er Jahre fand man in der Regel wirklich alles vorbehaltlos cool, was aus den Vereinigten Staaten kam: amerikanisches Essen (vor allem das von Burger King, denn der war im Vergleich zum „gelben M“ ein Exot), amerikanische Filme (damals war uns natürlich noch nicht klar, dass Top Gun und Rambo vom US-Verteidigungsministerium gesponsert wurden) und amerikanische Musik sowieso. Mit all dem umgab man sich nur zu gerne und fühlte sich kulturell eher in Texas, Kalifornien oder Michigan verwurzelt als in Western Germany.
Ein US-Kulturgut bekam man indes eher selten zu Gesicht: Autos von „über dem großen Teich“. Ihnen begegnete man dafür umso häufiger in Songs, die einem über den omnipräsenten Walkman ins Ohr nudelten. Der Chevrolet, der Camaro, die Corvette und der Cadillac. Schon die Namen versprachen Glamour, Abenteuer, Freiheit.
Und wenn man tatsächlich mal ein US-Car im beschaulichen Stuttgart-Möhringen vorbeirauschen sah (natürlich mit original US-Kennzeichen aus den benachbarten Kelly Baracks), dann wurden die Augen mindestens so groß, wie die Boliden es waren. Allerdings handelte es sich dabei meist um Pick-ups oder SUVs (die damals natürlich nicht so hießen). Ein Cadillac war leider nie dabei. Vor allem er blieb ein Mythos, der offensichtlich nicht GIs, sondern ausschließlich Hollywood-Stars vorbehalten war.