Höher, schneller, weiter – die Gier nach immer neuen Rekorden liegt in den menschlichen Genen. Bei José Meiffret war die Sucht besonders ausgeprägt. Der Franzose war geradezu besessen von der Idee, der schnellste Mann der Welt auf einem Fahrrad zu sein. Dass er sein Ziel erreichte, verdankte er seiner fanatischen Überzeugung, dass „der Mensch in seinem Wollen über sich selbst hinauswachsen kann“ – und einem Mercedes-Benz.
Es war der 10. Juli 1962 auf der Autobahn A 5 zwischen Lahr und Freiburg. Hierher über die Grenze kam Meiffret für seine Tempofahrten, nachdem ihm sein Heimatland die riskanten Rekordversuche verboten hatte. Der 49-Jährige wollte tatsächlich eine Grenze überschreiten und die hinter einem Pkw erzielte Höchstgeschwindigkeit für einen Menschen auf dem Fahrrad auf über 200 km/h steigern.